Soforthilfe von Team

Schwangerschaft

Schwangerschaft?!

Falls deine Periode ausbleibt, oder du aus anderen Gründen befürchtest schwanger zu sein ist es wichtig, schnell Gewissheit zu bekommen. Anzeichen für eine Schwangerschaft sind:
Deine Monatsblutung bleibt aus oder ist anders als sonst (schwächer, kürzer).
Du leidest vor allem morgens nach dem Aufstehen unter einer unerklärlichen Übelkeit.
Plötzlicher Ekel vor bestimmten Speisen und Gerüchen.
Dein Bauch fühlt sich runder und irgendwie auch angespannter an.
Du bist extrem müde, kommst morgens schwerer aus dem Bett und bist abends eher schläfrig.
Deine Brüste werden weicher und voller und reagieren empfindlicher auf Berührungen.
Du leidest unter Bauch- und Rückenschmerzen, ohne dass sich danach deine Periode einstellt.

Testen

Die einfachste und am wenigsten aufwendige Methode zum Testen ist ein Schwangerschaftstest aus der Drogerie. Ein Test kostet ca. 5-15€ und untersucht den Urin. Dabei wird die Konzentration eines Schwangerschaftshormons getestet. Je mehr Tage nach Ausbleiben der Periode verstrichen sind, umso zuverlässiger ist das Ergebnis. Wirklich aussagekräftig ist ein Test erst 14 Tage nach dem ungeschützten Sex. Wenn du dir mit dem Farbergebnis auf dem Teststreifen nicht sicher bist, kannst du auch ein Fläschchen mit deinem Morgenurin in die Apotheke, zu einer Pro Familia-Beratungsstelle oder einem Arzt bringen, die dann den Test für dich in ihrem Labor vornehmen.
Beim Frauenarzt kann der Test bereits früher und auch zuverlässiger durchgeführt werden, mit einer Blutuntersuchung.

Es ist wirklich wichtig, nicht einfach abzuwarten, sondern zu testen!

Positiver Test

Sollte der Test positiv sein, suche umgehend einen Frauenarzt auf. Dieser kann das Ergebnis noch einmal überprüfen und mit dir besprechen wie es weiter geht. Bei einem positiven Testergebnis werden dir vermutlich die unterschiedlichsten Gefühle und Gedanken durch den Kopf jagen:

Angst:
  • Wie sage ich es meinen Eltern?
  • Wie wird mein Freund reagieren?
  • Wie wird meine Zukunft aussehen?

Unsicherheit:
  • Wird mein Partner zu mir stehen?
  • Werden mich meine Eltern unterstützen?

Scham:
  • Das wird in der Schule rum gehen wie ein Lauffeuer!
  • Was werden die Leute nur von mir denken?

Reue:
  • Hätten wir uns doch besser um die Verhütung gekümmert!

Wut:
  • Warum muss das ausgerechnet mir passieren?

Stolz:
  • Wow, ich bin eine Frau und könnte ein Kind bekommen!

Freude:
  • Ich werde ein Baby haben!


Es ist auf jeden Fall hilfreich, wenn du dir eine Liste mit Gründen für und gegen eine Schwangerschaft machst. Einige Beispiele:

Das spricht für eine Schwangerschaft:
  • Du hast Angst vor einem Schwangerschaftsabbruch.
  • Ob du das Kind jetzt oder später bekommst, ist dir egal.
  • Du hast Angst, nach einem Abbruch keine Kinder mehr bekommen zu können.
  • Andere junge Mütter haben die schwierige Situation auch gemeistert.
  • Wenn das Kind erst da ist, wird sich schon alles regeln.
  • Da du sehr religiös bist, kommt ein Abbruch für dich nicht in Frage.
  • Dein Partner und deine Eltern würden sich über das Kind freuen.

Das spricht gegen eine Schwangerschaft:
  • Deine Eltern würden durchdrehen und dich auf der Stelle rauswerfen.
  • Du gehst noch zur Schule und willst danach eine Ausbildung machen. Was du dir mit einem Kind nicht vorstellen kannst.
  • Du hast niemanden, der die Kinderbetreuung übernehmen könnte, während du in die Schule gehst.
  • Du hast das Gefühl, du würdest so viel Verantwortung nicht meistern.
  • Dein Freund fühlt sich noch zu jung für die verantwortungsvolle Vaterrolle.
  • Du hast Angst, in deinem Alter mit einem Kind völlig überfordert zu sein.
  • Du willst ein Kind - aber erst in späteren Jahren.


Vertraue dich jemandem an, mit dem du offen reden kannst, ohne Angst haben zu müssen, sofort beschimpft und mit Vorwürfen überhäuft zu werden.
Das können die Eltern sein, deine Schwester, eine Tante von dir, deine Freundin oder auch eine Lehrerin. Gehe in Gedanken mal eine Liste mit den Personen durch, die für ein derartiges Gespräch in Frage kommen.
Ziehst du zunächst die Anonymität vor, kannst du auch eine öffentliche Beratungsstelle aufsuchen, um dich beraten zu lassen und über mögliche Zukunftsperspektiven zu informieren. Zum Beispiel bei profamilia.de nach Beratung in deiner Stadt gucken oder bei der Telefonseelsorge mal alles rauslassen (http://www.telefonseelsorge.de)
Natürlich musst du auch deinen Partner über die veränderte Situation unterrichten. Seiner Reaktion wirst du bereits entnehmen können, ob deine Ängste berechtigt sind. Allerdings kann es auch durchaus sein, dass dein Freund zunächst abwehrend und entsetzt reagiert, aber nach einigen Tagen, wenn er sich an den "Vater"-Gedanken gewöhnt hat, plötzlich eine ganz andere Meinung zu dem Thema hat und sich auf das Kind freut.

Ungeplant heißt nicht immer ungewollt oder unerwünscht. Ungeplant heißt, der Zeitpunkt für ein Kind war nicht ideal, man hatte das Thema für einen späteren Zeitpunkt reserviert. Ungeplante Schwangerschaften sind gar nicht mal so selten, auch bei "erwachsenen" Paaren, in Ehen oder Familien, in denen schon Kinder da sind und eigentlich keine weiteren mehr geplant waren.
Viele Kinder kommen zur Welt, die ursprünglich nicht geplant, aber dann doch erwünscht und gewollt waren. Vielleicht wird dein Kind auch in diese Kategorie fallen, der ungeplanten, aber deswegen nicht weniger geliebten Kinder...

Deine Möglichkeiten

Konkret hast du folgende Möglichkeiten: du kannst das Kind bekommen, hoffentlich mit Unterstützung deiner Familie und des Vaters. Ohne deren Unterstützung ist es natürlich auch möglich, kostet aber mehr Kraft. Du kannst das Kind bekommen und zur Adoption freigeben. Du kannst aber auch die Schwangerschaft abbrechen, d.h. eine Abtreibung vornehmen lassen. Es ist unmöglich einen allgemeinen Ratschlag zu geben. Du bist kein schlechter Mensch, solltest du dich gegen das Kind entscheiden und solltest deine Entscheidung in jedem Fall unabhängig von „Was werden alle von mir denken“ treffen. Es gibt viele Argumente für jede der Lösungen, aber letztendlich zählen nur dein Wohl und das des Kindes. Bitte wäge sorgfältig ab und hole dir möglichst viel Beratung.

Du möchtest das Kind bekommen? Das Kind zu bekommen, um deinen Freund an dich zu binden, dich gegen die Ansichten deiner Eltern durchzusetzen oder gar ein besonders tolles "Spielzeug" zu haben, sind keine guten Gründe. Da wäre für den armen Wurm eine wenig schöne Kindheit vorprogrammiert.
Im Idealfall unterstützen dich dein Eltern und dein Freund, finanziell und was die Betreuung des Kindes betrifft. Du kannst deine Ausbildung beenden und die Erziehung deines Kindes erst dann komplett übernehmen, wenn du auf eigenen Beinen stehst.
Musst du die schwierige Situation ganz alleine meistern, hast du die Möglichkeit, in einem Mutter-Kind-Heim zu wohnen, wo dein Kind betreut wird, während du zur Schule oder zur Arbeit gehst. Unter http://www.eltern.de/schulkind/jugendliche/recht-und-rat-fuer-teeniemuetter.html findest du detaillierte Angaben zu finanzieller Unterstützung. Wichtig ist, dass du dir bewusst machst, welche Verantwortung ein Kind bedeutet. Plane möglichst genau wie deine Ausbildung weitergehen soll und wer dir bei der Betreuung hilft.

Vielleicht erscheint dir im ersten Moment die Möglichkeit, dein Kind auszutragen und dann zur Adoption freizugeben, für die vernünftigste und einfachste Lösung. Du müsstest nicht abtreiben und deine Zukunft wäre nicht "versaut". Und dem Kind würde es bei einem verzweifelten kinderlosen Paar sicher gut gehen. Alle Beteiligten wären zufrieden.
Wenn du darüber nachdenkst, sollte dir bewusst sein, dass du immerhin neun Monate lang das Kind in dir heran wachsen spürst und dabei eine recht enge Beziehung zu dem Ungeborenen entstehen wird. Auch die Geburt selbst ist ein dermaßen überwältigendes Erlebnis, dass es gut sein kann, dass du plötzlich dein Kind behalten möchtest. Daher solltest du die Einwilligung zu einer Adoption erst dann geben, wenn das Baby acht Wochen alt ist.
Du darfst nie vergessen, dass eine Adoption eine Entscheidung für immer bedeutet und du sämtliche Rechte an deinem Kind an seine Adoptiveltern abtreten wirst. Unverbindlich beraten lassen kannst du dich beispielsweise bei der Adoptionsvermittlungsstelle des Jugendamtes.

Kommt für dich weder die eigenen Mutterschaft noch eine Adoption in Frage, wirst du dich wohl zu einer Abtreibung entschließen. Ab dem Alter von 16 Jahren wird generell angenommen, dass du reif genug für diese Entscheidung bist. Ansonsten wird eine Einwilligung zumindest eines Elternteils verlangt.
Nach der Rechtslage musst du dich dafür bei einer anerkannten Stelle (Caritas, Diakonie, Pro Familia) beraten und dir das Beratungsgespräch bescheinigen lassen. Dabei wird dich die Beraterin, die übrigens der Schweigepflicht unterliegt, über alle Hilfen informieren, die du bekommen kannst, wenn du dich für das Kind entscheidest. Am Ende erhältst du den sogenannten Beratungsschein mit deinem Namen und Datum.
Der Eingriff selbst darf frühestens vier Tage nach der Beratung und nur bis zur 14. Woche (gerechnet ab dem ersten Tag deiner letzten Blutung) der Schwangerschaft vorgenommen werden.

Bei einer Abtreibung mit ärztlich festgestellter Indikation werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Indikation bezeichnet das Merkmal, nach dem der Abbruch vorgenommen wird.
Die kriminologische (oder forensische) Indikation liegt vor, wenn eine Frau das Opfer einer Vergewaltigung und durch die Vergewaltigung schwanger geworden ist. Auch hier liegt die Frist bei 12 bis max. 14 Wochen.
Die medizinische Indikation wiederum liegt dann vor, wenn die Fortsetzung der Schwangerschaft eine Gefahr für die körperliche und seelische Gesundheit der Frau bedeuten würde, z. B. chronische Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Krebs oder Herzkrankheiten.
Schließlich gibt es noch die sogenannte embryologische (oder kindliche) Indikation, die dann vorliegt, wenn die Geburt eines schwer geschädigten Kindes zu erwarten ist. Als Beispiele gelten beim ungeborenen Kind nachgewiesene Erbkrankheiten oder eine Rötelerkrankung bei der werdenden Mutter während der ersten vier Schwangerschaftsmonate.

Es gibt 2 verschiedene Arten von Abtreibungen (genauer: http://www.profamilia.de/erwachsene/ungewollt-schwanger/schwangerschaftsabbruch/medizinisches.html), entweder medikamentös oder instrumentell.
Die instrumentelle Abtreibung erfolgt entweder unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose. Dabei wird zuerst der Gebärmutterhalskanal so weit gedehnt, bis ein Plastikröhrchen in die Gebärmutter eingeführt werden und danach das Gewebe abgesaugt werden kann. In manchen Fällen kann auch eine Ausschabung notwendig sein. Der Eingriff dauert ungefähr 10 Minuten und wird in der Regel ambulant durchgeführt. Was die Schmerzen anbelangt: Gelegentlich wird die Betäubungsspritze als schmerzhaft empfunden und auch nach dem Eingriff kann es wehtun, wenn sich die Gebärmutter wieder zusammen zieht.
Durch die Weitung des Muttermundes besteht nun auch eine höhere Infektionsgefahr, denn Keim können jetzt leichter in die Gebärmutter gelangen. Daher sollte man die nächsten 14 Tage auf Geschlechtsverkehr, Tampons, Vollbäder oder Schwimmbadbesuche verzichten.
Bei starken Schmerzen, Fieber, anhaltenden Blutungen oder immer noch vorhandenen Schwangerschaftsbeschwerden muss sofort der Arzt aufgesucht werden!
Die Abtreibungspille darf nicht mit der "Pille danach", die unmittelbar nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr angewendet wird, um eine mögliche Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter zu verhindern, verwechselt werden.
Die Abtreibungspille, unter den Namen RU 486 oder Mifegyne bekannt, ist eine alternative Abtreibungsmethode, bei der die Frau selbst den Vorgang einleitet, indem sie die entsprechenden Pillen einnimmt. Diese Art des Abbruchs zieht sich über mehrere Tage hin und darf nur unter der Aufsicht eines Arztes vorgenommen werden. Sie ist nur bis zur 9. Woche möglich.