Problem von Anonym - 19 Jahre

Mein Leben

Hallo!
Ich habe schon einiges gelesen was hier so auf der seite steht und manche sachen davon sind nicht grade klein, dagegen wirkt mein problem fast schon unwichtig, aber ich möchte es trotzdem vorbringen weil ich hoffe das ihr mir ein bischen helfen könnt. Also, ich bin 19 jahre alt und bis jetzt war mein leben alles andere als angenehm und schön, natürlich sind auch manchmal gute sachen pasiert, aber überwiegend kann ich sagen das ich meinen schlimmsten feinden mein leben nicht wünsche. Ich wurde als ich 14 jahre alt war von meinem stiefvater mehrmals sexuel missbraucht, meine mutter hat davon nichts mitbekommen weil sie den ganzen tag arbeiten musste damit wir was zu essen hatten. Irgendwann hat sie dann einen mann kennen gelernt und ihn verlassen somit hörten die misshandlungen dann auf, da war ich ungefähr 15 jahre alt. nachdem wir dann umgezogen sind hab ich versucht selbständig die sache irgendwie zu verarbeiten, mit drogen, starken alkoholkonsum und selbstverletzung. meine noten sind rabitte abgestiegen so das ich statt forQ nur noch ein sehr schlechtes for geschafft hab. Irgendwann wurde mir klar das es so nicht weitergehen konnte, also beschloss ich mit meiner mutter zusammen, das es das beste für mich wäre wenn ich mir hilfe suchen würde, so kam ich dann in eine psychatrische klinik für 7 wochen. erst fühlte ich mich auch besser, aber nachdem ich entlassen wurde ließ ich mich wieder hängen, ich nahm zwar keine drogen mehr, aber ich ritzte mich mehr als jemals zuvor. Nach einiger zeit lernte ich einen wundervollen menschen kennen der mir neuen lebensmut gab, wir liebten uns sehr und alles war so wundervol, ich dachte ich hätte auch endlich mal glück, aber das glück wurde bald zu pech und mein freund fing mich an zu beschimpfen, mir die schuld zu geben für fehler die er machte und mich zu schlagen. Nach 6 monate hölle verließ er mich dann für eine andere. Dann kann man eigentlich sagen das es eine zeitlang ganz ok war, ich war zwar nicht der glücklichste mensch auf der welt, aber mein leben war zu ertragen. Irgendwann lernte ich dann einen neuen mann kennen, wir waren am anfang nur befreundet, doch aus freundschaft wurde liebe und aus liebe würde einfach nur unbeschreibliches glück. Ich bekamm mein leben wieder auf die reihe fing eine ausbildung an und plante mein leben mit ihm. Naja vor ein paar wochen habe ich erfahren das er mich seit drei monaten betrügt mit meiner ehmaligen stiefschwester, nachdem ich das gehört hab , hab ich natürlich schluss gemacht, ich bin aber so abhängig von ihm das ich ihn wieder haben wollte, also hat er mich eine weile ausgenutzt (so fühl ich mich zumindestens) und mit uns beiden geschlafen. Ich bin so fertig manchmal das ich mich aus lauter druck an den pulsadern ritze und hoffe das mir ein kleiner "unfall" passiert. Ich seh einfach keine perspektive mehr in meinem leben, ich kann nicht mehr und ich will nicht auch nicht mehr!!! Bitte, könnt ihr mir nicht helfen neuen lebensmut zu finden oder mir sagen was ich tuen kann um ihn wieder zu finden!!! danke im vorraus!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Verblüffend, dass Du Dein Problem gegenüber anderen als unwichtig beschreibst. Du ritzt, wurdest missbraucht, betrogen, verlassen, hast keinen Lebensmut mehr - wann ist ein Problem in Deinen Augen denn wichtig? Ich empfinde Deines als sehr wichtig und dringend. Ist es das Problem an sich das Du als unwichtig siehst - oder Dich selbst?

Jeder Mensch ist wichtig; jeder hat Glück verdient. Jeder hat es verdient aufrichtig geliebt zu werden und Ziele zu verfolgen. Da sind wir alle gleich. Niemand ist schlechter - niemand ist besser. Wir starten unterschiedlich und der Verlauf ist es auch - aber verdient haben wir es alle. Vergiss das nie. Du bist für Dich der wichtigste Mensch auf dieser Erde. Denn ohne Dich, hast Du diese Erde nicht mehr. Das ist kein Egoismus, wenn man so denkt und es so sieht.

Es muss Kraft gekostet haben, diese stationäre Therapie anzufangen, oder? Toll, dass Du das geschafft hast. Und Du hast dadurch auch jede Menge gemeistert. *Hut ab* Ich habe es oft gelesen und auch durch meinen Freundeskreis erfahren: Nach einer stationären Therapie folgt oft das Loch. Zurück im Alltag, im selbst verantwortlich sein, allein umsetzen, was gelernt wurde usw - das ist alles nicht leicht. Doch Du bist nicht ganz zurück in die alten Verhaltensmuster, sondern bist 'nur' beim Ritzen geblieben. Darin kann ich schon auch Stärke sehen.

Was das Ritzen natürlich nicht gutheißt. Aber jede Madaille hat immer zwei Seiten. Du ritzt noch - und das ist keine Niederlage, wenn man bedenkt, dass Du aber von Alkohol und Drogen weg bist, eine Ausbildung angefangen hast usw. Lass das nicht außer acht.

Die Therapie damals hat Dir gut getan. Und was liegt näher - wenn man wieder in das Loch fällt oder am Rande davon steht - genau diese Hilfe wieder in Anspruch zu nehmen. Vielleicht nicht stationär, diesmal begleitend ambulant. Hast Du darüber schon mal nachgedacht? Ich kann es Dir nur ans Herz legen.

Dein Glück ist erst mal von Dir abhängig, nicht von einem Mann an Deiner Seite. Ohne, die Traurigkeit in Dir runterspielen zu wollen, verlassen wurden wir alle schon und viele von uns betrogen und hintergangen. Das macht eine Menge mit einer Seele. Und da Deine Seele sehr zart ist, leidet sie wohl noch ein Stück mehr. Und deshalb solltest Du Dir für die Verarbeitung fachliche Hilfe holen.

Alles Gute!
Dana