Problem von Nina - 25 Jahre

Verdacht, dass unser Freund pädophil ist - wir suchen Hilfe!

Hallo,

ich schreibe im Namen meiner Freunde und mir und hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Wir haben einen Freund, mit dem wir nicht mehr umzugehen wissen. Wir sind alle zwischen 22 und 34 Jahre alt und unser Freund wir bald 25 Jahre alt. Wir haben die starke Vermutung, dass er z.T. pädophil oder sexsüchtig ist und wir wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen.

Er hatte bisher eine dreieinhalbjährige Beziehung und vor zwei Monaten eine zweiwöchige Beziehung. Beide Beziehungen scheiterten u.a. daran, dass er seine Freundinnen massiv bedrängt haben muss und hauptsächlich Sex wollte. Er chattet jeden Abend in einem weit bekannten Chat und ist auf der Suche nach Frauen bzw. Mädchen, mit denen er CS (Cybersex) machen und von denen er Nacktfotos verlangen kann.

Wir wissen das, da wir ihn auf einen Verdacht hin (mehrere minderjährige Mädchen haben erzählt, dass er sie angeschrieben hat) selbst getestet und uns mehrfach unter verschiedenen Namen angemeldet haben. Er gibt vor, ernsthaft eine Freundin zu suchen und erzählt uns, er hätte lediglich Interesse an Frauen ab 20 Jahren, aber im Internet lässt er "die Sau heraus" und fragt die Mädchen (12 bis 16 Jahre) nach ihren bisherigen sexuellen Erfahrungen, ihrem Körperbau und ihren Vorlieben. Das Schlimmste ist, dass er dabei onaniert und die Mädchen auffordert, ihre Cam anzumachen, wenn sie eine haben.

Wir haben bereits mit ihm darüber gesprochen und ihm unsere Hilfe angeboten, wenn er ein sexuelles Problem hat (was er offensichtlich zu haben scheint).
Er verneint jede seiner Taten und schiebt es auf die Mädchen, die ihn nicht in Ruhe lassen würden und laut seiner Aussage wäre es erst einmal vorgekommen, dass er junge Mädchen nach Nacktfotos gefragt hat.

Wir gehen sogar soweit, dass wir es durchaus für möglich halten, dass er sich mit den Mädchen verabreden würde. Wir halten ihn nicht für einen potentiellen Vergewaltiger, aber wir sind dermaßen verunsichert, dass wir nicht mehr wissen, an wen wir uns wenden können.

Noch dazu ist er lernbehindert, was bedeutet, dass er seine Umwelt ein bisschen anders wahrnimmt als gesunde Menschen, aber das kann und darf keine Rechtfertigung für sein "triebgesteuertes" Verhalten sein.

Wir haben ihm gesagt, dass wir zur Polizei gehen würden und keinen Kontakt mehr zu ihm möchten, wenn er nicht aufhören sollte, mit Minderjährigen zu chatten.
Wir haben uns bereits bei der Polizei erkundigt, aber mit deren Aussagen waren wir nicht wirklich zufrieden, da sie uns gesagt haben, dass er sich erst strafbar machen würden, wenn er mit Kindern, also mit Mädchen unter 14 Jahren, derartige Chatgespräche führen würde, aber das können und wollen wir so nicht glauben.

Die Vorstellung, dass er eine 15- oder 16-Jährige "benutzt", von ihnen Nacktfotos verlangt und vor ihnen onaniert, kann doch nicht straffrei sein, oder?
Wie sollen wir mit ihm befreundet sein, wenn wir wissen, dass er mit 10 Jahre jüngeren Mädchen obszön chattet?

Wir wissen nicht, wie wir ihm helfen sollen, denn er ist eindeutig "übersexualisiert" und viel zu versessen darauf, eine Freundin zu bekommen. Er hat uns gesagt, dass er es lässt und sich nicht mehr auf Minderjährige einlässt, aber er hat es nicht eingehalten und eigentlich müssten wir nun zur Polizei gehen. Ein großer Teil meiner Freunde ist dafür, dass wir zur Polizei gehen, damit wir erstens ihm helfen und zweitens Schlimmeres verhindern, aber ich frage mich, was sie mit ihm machen würden?

Wie können wir ihm helfen? Bei wem können wir uns Hilfe holen? Sollen wir mit seinen Eltern darüber reden? Dass er lernbehindert ist, macht es noch komplizierter, denn vielleicht kann er nicht anders und ist auf Grund seiner Behinderung so, aber das ist natürlich keine Rechtfertigung.

Wir haben bereits darüber nachgedacht, ob er eine Therapie machen sollte, aber er ist mündig, hat einen Autoführerschein und eine Arbeitsstelle und man kann ihn nicht dazu zwingen.
Im Internet habe ich lediglich Kontaktadressen und Hilfsorganisationen über die Opfer gefunden, aber wer hilft den Tätern und wie sollen wir ihm helfen, wenn er sein Handeln nicht richtig nachvollziehen kann?

Wir sind für jeden Ratschlag sehr dankbar, vor allem für Adressen im Ruhrgebiet, an die wir uns wenden können.

Viele Grüße,

Nina

Anwort von Sabine

Hallo

Ihr beobachtet ihn sehr gut und ihr kontrolliert ihn. Das ist sehr gut. Gut ist auch, dass ihr mit ihm darüber gesprochen habt.
Ich selber kenne keine Anlaufstelle im Ruhrgebiet für eine Hilfestelle, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Stadtverwaltung oder der Landkreis eine Beratungsstelle hat oder auch die Polizeidienststelle mit der ihr bereits gesprochen habt, die euch Adressen nennen können, wie z.B. für anonyme Alkoholiker. Ich würde mich an die Verwaltung wenden.

Helfen kann man in erster Linie am besten, wenn sich jemand auch helfen lässt. So, wie Du es beschreibst, nimmt er keine Hilfe an oder erkennt seine Fehler nicht.

Vielleicht kommen hier ja auch noch ein paar Tipps von Lesern rein oder ihr findet Hilfe in den bereits bestehenden Antworten hier im Kuka.

Es tut mir leid, dass ich euch nicht

Lieben Gruß