Problem von Anonym - 38 Jahre

Trennung nach 18 Jahren (Fortsetzung)

Hallo Dana,
erstmal vielen herzlichen Dank für die prompte Antwort.
Eine konkrete Frage hätte ich allerdings noch: Du schreibst, dass ich ihm zeigen soll, dass er das Vermisste auch bei mir finden kann.

Wie kann ich das in der aktuellen Situation umsetzen? Momentan ist es so, dass er zwar ausgezogen ist (übergangsweise mit einer kleinen Reisetasche zu einem Freund, ab Januar dann in eine neue Wohnung), wir aber täglich Kontakt haben, weil ja z.B. seine ganzen Sachen noch in unserer gemeinsamen Wohnung sind. Ich bin jetzt in der Zwickmühle, ob ich nicht einen Schlussstrich ziehen muss, ihm seine "Koffer" packen, Kontakt abbrechen/einschränken, damit er realisiert, dass wir nun wirklich getrennt sind und vielleicht hoffentlich auch ein wenig darüber nachdenkt. Ich glaube, das hat er im Moment nicht so ganz verinnerlicht.
Ich möchte ihn natürlich auch jeden Fall zurück und freu mich auch über den Kontakt. Aber mach ich damit nicht alles noch viel schwieriger für mich und leichter für ihn?
Wieviel Kontakt und welcher Art ist denn hilfreich, ihn zu "überzeugen"?

Hoffe, ich bekomm nochmal ein Feedback.

Danke und
Lob für Eure Arbeit!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich noch einmal!
Es ist ein ewiger Balanceakt: Zu viel bedrängt und erdrückt ihn, zu wenig lässt ihn frei.
Eine genaue Angabe kann ich natürlich nicht machen. Du kennst doch diesen Mann, kannst ihn einschätzen. Vielleicht unternehmt ihr etwas zusammen, etwas was Euch Spaß und Freude macht. Hol ihn zurück in die gute, alte Zeit. Mach ihm das Gehen nicht leicht. Auch, wenn es Dir noch einmal das Herz richtig aufreißt. Wenn er für immer geht, wird es sowieso bluten. Sorry, dass ich das so hart sage.
Ich sehe ist übrigens als gutes Zeichen, dass er zu einem Freund gezogen ist, und nicht bei der Neuen untergekrochen ist. Das zeigt doch, dass er mit seiner Entscheidung wirklich noch sehr unsicher ist.
Sprich mit ihm noch einmal über alles, was ihm in Eurer Beziehung gefehlt hat, was Ihr beide falsch gemacht habt. Ohne Vorwürfe. Einfach offen und ehrlich. Dann mach konkrete Lösungsvorschläge. Er sollte wissen, dass eine reelle Chance existiert, dass Du sie ihm gibst.
Ich würde ihm eine Frist, eine Bedenkzeit setzen. Ewig hältst Du es nicht aus, dass er immer mal wieder zu Hause ist und dann mit frischer Unterwäsche wieder verschwindet.
Er wird wahrscheinlich nicht sofort wieder eine Kehrtwendung machen. Schließlich soll die Entscheidung auch überdacht sein. Du willst ja nicht in ein paar Wochen wieder vor dem selben Problem stehen.
So eine Frist kann ihm auch den nötigen Anstoß geben, die Trennung zu realisieren. Wenn er weiß, dass in z.B. zwei Wochen das definitive 'Aus' da ist, mit allem was dazugehört (gepackte Koffer, wenig Kontakt usw), wird ihm vielleicht klar, das er dabei ist, Dich zu verlieren.
Eine zeitlich bestimmte Bedenkzeit für ihn hilft Dir auch in Deiner Zwickmühle. Erst der offensive Kampf und dann der durch Abwesenheit. So nutzt Du beide Chancen, die Du hast.
Mir ist klar, dass das ein heikles Spiel ist. Denn er kann sich auch gegen Dich entscheiden. Das kann er aber so oder so.
Ich wünsche Dir alles Gute und dass er sich für Dich entscheidet!