Keine Freunde - bin ich das Problem?
Liebes Kummerkastent Team!
Ich bin mir sicher, dass ihr viel zu tun habt und ich nur eine von vielen bin, die ein Problem hat, aber ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir nur kurz antworten würdet!
Ich weiß nicht wirklich wie ich anfangen soll. Ich kann mich selbst nicht leiden, das konnte ich noch nie. Ich kann seit etwa zwei Jahren nicht mehr lachen. Ich kann so tun, aber nichts freut mich mehr und ich finde nichts mehr lustig.
Ich habe keine echten Freunde und hatte auch nie welche. Niemanden, der sich für mich interessiert oder für meine Probleme, niemanden der sich für mich einsetzen würde. Alle erwarten nur, dass ich für sie etwas tue. Ich habe in der SChule mit 5 Mädchen zu tun. Sie sagen wir sind eine Clique, doch sie akzeptieren mich nur, weil ich alles für sie machen muss. Ich muss ihnen bei Referaten helfen, bei den Hausaufgaben oder sie allein für sie machen. Doch nach mir fragt niemand. Ich kann total verheult ankommen, doch es kümmert sie nicht. Ich helfe ihnen wirklich gerne, doch ich habe gedacht, dass auch irgendwann jemand für mich da wäre. Ich denke ich versuche mir ihre Zuneigung zu erarbeiten. Mich mag nämlich niemand. Das war schon immer so... Ich weiß nicht warum. Ich bemühe mich immer nett zu allen zu sein, doch ich bin sehr schüchtern.
Seit diesen besagten zwei Jahren kann ich nur noch schlafen. Ich bin immer müde oder antriebslos. Einige Monate, war ich so traurig, dass ich dachte ich müsste sterben. Als ich noch sehr viel jünger war lebten meine Eltern noch zusammen. Mein Vater war Alkoholiker und machte uns das Leben schwer. Er schlug meine Mutter noch öfter als mich und ich hatte immer nur Angst.
In der Zeit starb meine Oma, die neben meinem Opa meine Familie gewesen ist. Ich weiß, dass diese Geschehnisse schon sehr lange zurückliegen, doch sie sind mir vor zwei jahren ganz plötzlich wieder eingefallen und ich kann sie einfach nicht vergessen. Ich bin immer sehr schlecht zu meiner Familie gewesen, denn ich bekomme sehr oft unkontrollierbare Wutanfälle und kann dann nicht aufhören zu schreien. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit den Freunden irgendwann anders sein wird, denn es liegt an mir als Person.
Ich weiß gar nicht mehr was ich noch machen soll um das zu ändern. Könnt ihr mir vielleicht einen Rat geben wie ich echte Freunde finde und nicht mehr so müde bin? Ich wäre euch sehr dankbar!
Anwort von Dana
Grüße Dich, Luna!
Lass Dich von Deinen 'Freunden' nicht so ausnutzen. Das schlaucht gleich doppelt. Zum einen, weil Du für sie Dinge erledigst, für die eigentlich sie verantwortlich wären und zum anderen, weil Du dauernd darüber nachdenkst, dass Du das alles machst und nichts zurückbekommst. Das einzige Problem, dass Du bei Dir suchen musst, ist die Frage: Wieso tu ich das für andere? Mach Dich frei von dem Gedanken, dass man Dich nur mag, wenn Du Arbeiten für andere erledigst.
Um andere Freunde zu finden, könntest Du einem Verein beitreten, Sport machen, einen Kurs belegen usw. Irgendetwas, was Dir Spaß macht. So triffst Du Menschen, mit denen Du schon mal eine Interesse teilst. Schau Dich auch mal auf Deiner Schule genauer um. Da muss es doch mehr geben, als diese fünf Mädels, die Dich nur ausnutzen.
Auch wenn Geschehnisse lange zurückliegen, können sie einen wieder einholen und sich als Problem im Kopf festsetzen. Sprich darüber. Vielleicht mit Deiner Familie? Oder führe Tagebuch, schreib Dir alles von der Seele, das kann auch befreien. Wenn es gar nicht besser werden will (und zwei Jahre sind schon eine verdammt lange Zeit) dann denk mal über eine Gesprächstherapie nach. Das kann der richtige Weg sein, um all das zu verarbeiten und wieder glücklicher zu werden.
Dass Du dauernd so müde bist, kann daran liegen, dass Du deprimiert bist und ständig darüber nachdenkst. Es kann aber auch eine organische Ursache haben, z.B. könnte ein Eisenmangel dahinterstecken. Das haben Mädchen / Frauen recht häufig. Lass Dich einfach mal von Deinem Arzt durchchecken.
Ich wünsche Dir alles Gute!