Problem von Anonym - 17 Jahre

Alles und sowieso - wie's wohl weitergeht ? (2)

Hallo Dana!

Danke für die ausführliche Antwort zu meinem Problem.
Ich kann gut verstehen, dass alles etwas "schwer zu fassen ist".

Ich habe mir das, was du mir geantwortet hast, mal durch den Kopf gehen lassen. Musste dabei weinen, weil mir klar geworden ist, dass ICH was machen muss. Sonst wird sich nie was ändern.
Das mit dem klaren Ziel vor Augen hab ich mir auch schon überlegt. Ich habe angefangen wieder Gitarre zu spielen und werde nächstes Jahr in einer Jazz Combo an meiner Schule spielen. Musik macht mich einfach glücklich.
Ich habe mir vorgenommen, Geld zu sparen, um später gut studieren zu können. Am liebsten Psychologie oder irgendwas mit international relations.
Aber dann..wenn ich an meine Zukunftspläne denke, überkommt mich immer so ein Gefühl der Angst. Ob ichs schaffen werde so allein in einer anderen Stadt? Ob ich des mit dem Geld hinkrieg..?
Ich glaub dass die Ängste daher rühren, weil meine Mutter ziemlich viele Schulden hat und ich von klein auf meine Mutter immer "kämpfen" gesehen hab.
Nichts mit gesichterten Verhältnissen, Ruhe und Entspanntheit. Zeitweise hatten wir nich mal Geld fürs Essen. Aber des mittlerweile schon wieder besser.
Den Austausch konnt ich auch nur machen, weil ich ein großzügiges Teilstipendium bekommen hab. Klar, ich kann mich eigentlich nicht beschweren..trotzdem..diese Angst vorm Versagen, die ist so groß...

Ich habe auch irgendwie gar keine Lust, mit meiner Mutter über persönliche Dinge zu reden. Mich "kotzt sie einfach nur an". Ok, das ist jetzt sehr unfreundlich von mir, aber das trifft es am besten. Ich mag ihre Art überhaupt nicht. Auch ihre Art, mit mir umzugehn. Keine Ahnung. Ihren Freund mag ich sehr gern.
Aber sie..nenene..

aber ja..was soll man machen. Einfach weiterleben. Spaß haben. Anders gehts ja nich, oder?

Ich bin ziemlich viel engagiert, leite die Schülerzeitung an meiner Schule organisier hier und da Sachen mit. Versuche also, mich sinnvoll zu beschäftigen.
Vielleicht mach ich das, um Anerkennung zu finden. (Hab ich in einer der vielen vielen Psycho Ratgeber gelesen, die ich mir reinzieh, um mich besser verstehen zu können. Von "Ein Kurs in Wundern" bis "die vier edlen Wahrheiten Buddhas"- ich hab schon vieles durch)

Aber was toll wär, wär mehr Liebe und Wärme. Ohne sie mir erkämpfen zu müssen oder auf einen festen Freund zu warten.
Oder einfach ein bisschen mehr Gemeinschaftsgefühl. Ich weiß genau, wenn ich nichts zu tun hätte, würde ich den ganzen Nachmittag allein daheim rumhocken.

Naja..und seit 2 Monaten bin ich ständig erkältet (vielleicht spielt auch des Wetter rein..is eh zu kalt für Juli) und weiß langsam nich mehr, wie ich das mit der Arbeit machen soll. Man kann halt schlecht Sachen verkaufen, wenn man immer verschupft ist und husten muss. Schöne Scheisse.

So. Mir war einfach danach, noch eine Antwort auf die Antwort zu schreiben. Vielen Dank, dass Sie mir zuhören. Weiß das sehr zu schätzen.
Bis bald!

Katharina

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich noch einmal!

"aber ja..was soll man machen. Einfach weiterleben. Spaß haben. Anders gehts ja nich, oder" - in diesem Satz von Dir steckt eine Menge. Man kann den Blick in die Zukunft hineinlesen, ein "Ich mache weiter, bis mir alles in meinem Leben gefällt und ich mich pudelwohl fühle" - Denn genau das passiert irgendwann, wenn man weiterlebt. Und eben wirklich lebt und nicht nur existiert; neben all den Pflichten den Spaß auch dann und wann in den Mittelpunkt rückt, Ziele steckt und verfolgt, das eigene Leben eben gestaltet. Es ist nicht von allein toll - wir müssen es toll machen.

Okay, ich will hier auch keine falschen Hoffnungen füttern ;-) Den einen oder anderen Stolperstein wird es immer geben - aber das ist in Ordnung vom Leben. Wir wachsen alle anden den Aufgaben und Zielen. "Wenn Du morgens aufwachst, und Dir tut nichts weh, dann bist Du tot" - auch so ein Satz, den ich sehr mag. Sorgen und Probleme gehören in jedes Leben. Damit wir Lösungen finden und damit wir wissen, wie Glück sich anfühlt.

Du machst eine Menge, hast viele Aufgaben, bist viel unterwegs, hast das Stipendium erreicht und erwartest auch von Dir viel, oder? Viel schaffen heißt manchmal auch, Angst zu haben, dass das Blatt sich eines Tages wendet. Angst zu versagen, kann uns anspornen oder entmutigen. Du hast die Wahl - denn Du bist es, der diese Gefühle nutzt und deutet. Jede Medaille hat zwei Seiten - es ist unsere Wahl, auf welche wir schauen.

Ich bin mir absolut sicher, dass Du Deinen Weg gehen wirst. Mal geradeaus, mal kurvenreich und schlingernd - aber Du wirst ihn gehen!

Alles Gute!
Dana


http://mein-kummerkasten.de/118048/Alles-und-sowieso-wie-soll-es-weitergehen.html