Problem von Michael - 28 Jahre

Arbeitskollegin

Hallo, hab vor einiger Zeit mein Problem i.s. ,,hoffnungslos in eine Arbeitskollegin"geschildert.Der Stand der Dinge ist so:Ich gehe ihr so gut es geht aus dem Weg.Leider hab ich damals vergessen zu schreiben, dass ich sie nicht 8 Std. am Tag sehen muss.Es ist max. eine Stunde, da sie auf einer anderen Abtl. tätig ist & einen anderen Aufgabenbereich hat (Organisation usw)Zu meiner Abtl. kommt sie eigentlich nur, weil sie auf den anderen Abtl.nicht besonders beliebt ist. Jetzt ist es so, dass ich manchmal Hassgefühle bekomme, wenn ich sie sehe. Also,sie kommt rein, gibt jedem die Hand (das ist so Tradition in unserer Firma)und das empfinde ich schon als unangenehm.Sie ordnet manchmal Dinge an, wo ich einfach keine Logik erkenne(geht allerdings nicht nur mir so)muss denen aber dann folge leisten.Aufgefallen ist mir jedoch, dass sie versucht erstmal nen anderen den Mist aufzudrücken.Mittlerweile bereue ich auch alles,auch wenn ich es nicht mehr rückgänig machen kann.Habe manchmal den Eindruck,dass sie nur höfflich zu mir ist, damit ich meine Klappe halte.Bin mir ziemlich sicher,dass sie Angst hat, ich könnte mal alles rum erzählen (ich weiß immerhin alles über sie:verheiratet,Stärken,Schwächen etc)Mir ist klar,dass ich die besseren Karten habe, wenn es mal einen Kleinkrieg zwischen uns geben sollte.Das weiß sie auch.Jedoch ist dies nicht meine Absicht.Ich würde manchmal gerne mit ihr darüber reden und sagen,dass dies völliger Blödsinn ist und ich habe das Bedürfnis alles klar zu stellen.Sie macht aber sofort dicht.Das war schon immer so. Immer wenn es unangenehm wurde und sie genau wußte,dass ich recht hatte,blockte sie direkt ab.Tummelt in mir dann nicht auch ne Spur von misstrauen?Ich bekomme manchmal Hassgefühle bei Menschen, die mich entäuscht haben.Möchte aber immer noch einen nachlegen und Klarheit schaffen,anstatt die Sache einfach zu vergessen. Ist sowas normal?Ist das ein ganz normaler Prozess,den man einfach durchlaufen muss?In einem Therapiegespräch wurde mir mal gesagt, dass ich einfach selbstbewußter werden muss.Dann würde sich vieles von ganz allein regeln.Ohne groß zu schwätzen: Glaube an meinem Aussehen liegt es nicht.Was ich auch äusserst seltsam finde ist,dass ich seit der ganzen Story kein Verlangen mehr nach Sex habe und ich es als unangenehm empfinde, wenn mir Gefühle entgegen gebracht werden -in welcher Form auch immer. Ich hatte sowas schonmal und habe dies auch in einer Sitzung angesprochen.Was das zu bedeuten hat weiss ich bis heute nicht.Ich habe Angst davor, alles für eine Frau zu geben,weil ich dadurch eine große Angriffsfläche biete und wieder entäuscht werden könnte.Vor ein paar Wochen habe ich eine Frau kennengelernt(nicht verheiratet:-) und ich mag sie sehr.Sie hat mich mit Komplimenten überschüttet (ich wäre intelligent, hätte einen Super Body, wäre total süss, lieb ...bla bla)Genau so fing es auch mit meiner Kollegin an. Aber ich kann sowas einfach nicht mehr für voll nehmen.Mache ich mir da selbst was vor und mir dadurch das Leben unnötig schwer? Hiiiiiiiiiiiiiiiiiilfe

Anwort von Sabine

Hallo Michael,

ich denke nicht, dass Du Dir unbedingt, aber bedingt, Dein Leben dadurch selber ein wenig erschwerst.

Es ist gut zu hören, dass ihr euch nicht 8 Std. am Tag seht. So heilen die Wunden besser. Das nun ein Hassgefühl aufkommt, ist ein völlig normales Gefühl. Es ist genau so ein Prozess, von dem Du sprichst. Irgendwann kommt dann die Gleichgültigkeit hinzu, irgendwann kommen noch mal tiefgründige Gedanken. Es ist also alles normal. Nur man sollte immer erst denken, bevor man handelt, so dass keine Fehler passieren. Keine dummen Fehler, die man später bereut. Sicherlich bist Du vielelicht in einer Vorteilsposition, aber Du solltest es nicht charmlos ausnutzen, denn Du selber beschreibst Menschen, die Dich mal enttäuscht haben, dass Du sie dann hasst. Mache Dich also durch unüberlebt Handlungen nicht selber zu so einem Menschen.

Die Zeit wird die Wunden heilen und Du bist auf dem besten Weg. Nimm Dir ain aller Ruhe die Zeit und erfahre, was alles zum Thema Liebe und Liebeskummer dazu gehört.

Man kann sich auch nicht wirklich vor allem schützen. Man fällt glaube ich ein paarmal auf die Nase, bevor man den richtigen Partner oder die richtige Partnerin gefunden hat. Wichtig ist in solchen Dingen Vertrauen. Das Du nach dieser schlechten Erfahrung nun ein wenig auf Abstand bist, ist völlig verständlich. Stehe auch ruhig dazu. Nur so kann man Dich dann auch verstehen. Sich zu verstecken oder komplett zu verschließen ist keine gute Idee. Wahrscheinlich würdest Du Dein wahres Ich damit nur überspielen und niemand könnte Dich wirklich erkennen und sich in Dich dann verlieben. Bleibe also wie Du bist und passe halt nur dort auf, wo Du weißt, dass es verletzend werden könnte.

Gruß, Sabine