Problem von Josefine - 39 Jahre

Mein Mann, der nur mich liebt

Sehr geehrtes Kummerkastenteam,
ich schätze ihre Arbeit wirklich sehr und finde es bewundernswert, wie sie neben Hauptberuf sich noch nebenberuflich hier arrangieren. Ein großes Lob von mir an sie.
Ich muss ehrlich gestehen, ich würde mich schon sehr freuen, wenn ich einen Beruf mit Kinder verbinden könnte. Ich bin eine glückliche Mutter von zwei, wie ich finde, wunderbaren Kindern, im Alter von 15 und 3 Monaten. Sie sind mein ein und alles und ich liebe sie. Mein Mann und ich haben kurz nach unserem Studium geheiratet und dann erstmal die Arbeit in den Vordergrund gestellt. Wir wollten beide erstmal beruflich Karriere machen, obwohl wir seit Anfang an wussten, dass wir auch Kinder haben wollen. Als er Chef einer Agentur und ich Abteilungschefin war, wussten wir, dass es der richtige Zeitpunkt für ein Kind ist. Wir versuchten unser Glück und es klappte gleich beim ersten Mal. Wir freuten uns sehr auf uner gemeinsames Kind und er war immer für mich da. Am liebsten hätte er gewollte, dass ich sofort nicht mehr arbeite und mich schone, doch ich brauchte meine Arbeit. Er tat alles für und nahm mir alles ab. Doch als ich im sechsten Monat schwanger war hatte ich einen eigentlich leichten Unfall mit dem Auto, nur mit Blechschaden, doch zwei Tage später verlor ich unser Kind. Wir waren damals, wie auch heute noch, sehr traurig darüber. Mein Mann wollte danach keine Kinder mehr, denn er trauerte sehr um unseren Sohn. Fünf Jahre lang befolgte ich seinen Wunsch, doch ich wollte so gerne ein Kind haben und da ich verhütete, ließ ich einfach die Pille weg. Ich war mir bewusst, dass mein Man sich deshalb von mir trennen könnte und wegen absichtliche Zeugen eines Kindes, da ich wusste, dass er keine habe wollte, keine Alimente zahlen zu brauchte, aber die wollte ich auch nicht haben. Drei Jahre lang habe ich einfach nicht verhütet, bis es endlich geklappt hat. Ich hatte schon fast die Hoffnung nach einem eigenem Kind aufgegeben. Ich war überglücklich, als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, doch mein Mann, war sehr traurig darüber, da er dachte, ich wollte damit unsere Sohn ersetzen. Er ließ mich fast die komplette Schwangerschaft alleine. Zwar kam er jeden Abend nach Hause und unterhielt sich mit mir, doch ich hatte das Gefühl,dass er mich nicht mehr lieben würde. Als unsere Kleine vor 15 Monaten zur Welt kam, war ich alleine im Kreissaal, da er meinte, er könnte da nicht mit rein. Als er sie dann zum ersten Mal sah, begann er zu weinen und verließ den Raum. Er hat sie nicht einmal auf dem Arm genommen oder berührt. Zwei Tage später kam er wieder auf Besuch, doch er kümmerte sich nur um mich und nicht um unsere Tochter. Als ich dann nach zehn Tge mit ihr nach Hause kam, hatte er sie noch nicht einmal auf dem Arm gehabt oder irgendwo berührt. Ich bat es ihm an, doch er wollte es nicht. Ich lernte ihn wieder richtig zu lieben, doch unsere Tochter, so war mein Gefühl, ignorierte er. Ich musste sie über all mit hin nehmen. Er wollte sich nicht um sie kümmern. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir uns die Arbeit mit ihr teilen würden und beide nur noch Teilzeit arbeiten gehen würden, doch da hatte ich ohne ihn geplant, denn er wolllte nicht nur Teilzeit arbeiten gehen. Somit musste ich erstmal zu Hause bleiben. Vor neun Monaten habe ich erfahren, dass ich erneut schwager bin. Ziemlich schnell wie ich fand, aber abtreiben wollte ich auf keinen Fall. Mein Mann freute sich nicht und verschwand erstmal für drei Wochen. Drei Wochen musste ich um ihn bangen, ich wusste nicht wo er ist, was er macht oder ob er noch lebt. Er ließ uns einfach alleine. Als er wieder heim kehrte, war es das selbe, wie bei der Schwangerschaft bei unserer Tochter. Er kam abends zwar nach Hause, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, er würde mich nicht lieben. Unsere Tochter ignorierte er und damit konnte ich nicht weiter leben. Vor fünf Monaten dann stellte ich ihm die Wahl, entweder ich und die Kinder oder keiner. Er nahm sich Bedenkzeit und verschwand erstmal wieder für elf Tage. Diese Angst die ich in der Zeit um ihn hatte ist unbeschreiblich. Er kam dann heim und erklärte mir, dass er sich gegen uns entscheiden würde, obwohl er mich lieben würde., Er liebt nur mich, aber nicht seine eigene Tochter. Ich kann das nicht verstehen. Vor drei Monaten dann kam unser eigentlich gemeisamer Sohn zur Welt, aber ich war mit ihm alleine. Unsere Tochter musste von ihren Großeltern betreut werden, da er sich nicht um sie kümmern wollte. Besuchen will er sie auch nicht und hat er uns seit er sich gegen uns entschieden hat auch nicht mehr. Zwar habe ich noch Kontakt zu ihm und weiß er auch, dass er mittlerweile auch noch einen Sohn hat, aber in natura gesehen hat er ihn noch nie. Er hat ihn, wie auch unsere Tochter noch nie auf dem Arm gehabt oder berührt. Er hat kein Bild von seiner Tochter beim Auszug mit genommen, nur von mir und uns beiden. Es gibt kein Foto, wo wir mit unseren Tochter drauf sind, weil er das nicht wollte. Nun bin ich mit meinen beiden Kindern alleine und mein Mann isaat auch alleine. Ich verstehe nicht,wie er sich gegen uns entscheiden konnte. Er liebt mich doch noch, wie ich ihn auch, aber ich kann doch nicht meine eigenen Kinder ignorieren. Ich frage mich schon heute, wie ich irgendwann einmal meinen beiden Kindern erzählen soll, warum Papa uns verlassen hat. Vielleicht wreden sie mich dafür hassen, aber ein Mann, der seine eigenen Kinder ignoriert, brauche ich nicht. Er zahlt für beide Kinder Alimente und das auf freiweilliger Basis nicht zu wenig, aber er müsste es nicht. Ich habe es ihm frei gestellt. Er bezahlt mir sogar ein Au Pair, die sich täglich acht Stunden um die beiden kümmert, damit ich arbeiten gehen kann. Aber sehen will er sie nicht. Er will nur mich alleine sehen. Ich frage mich, ob es wirklich gut ist, meine Kinder in Au Pair Betreuung zu geben, da sie dadurch auch mich nicht ganztags haben. Ich mache mir Vorwürfe, meinen Mann verlassen zu haben, meine Kinder zu vernachlässigen, doch könnte ich es verantworten mit einem Mann zusammen zu leben, der nur mich will und liebt und seine eigenen Kinder igoriert. Ich glaube nicht. Vielleicht können sie mir weiterhelfen und sagen, wie ich meinem Mann dazu bringe kann, wenigstens seine Kinder mal zu besuchen. Er hat seinen Sohn noch nie gesehen, obwohl er mittlerweile elf Wochen ist. Er hat noch nie seine Tochter auf dem Arm genommen, berührt, getröstet oder sonstiges. Warum macht er das nicht? Ist er vielleicht psychisch krank?
Ich badanke mich schon mal im voraus, dass sie sich die Zeit genommen haben, den Bericht, ich mag es nicht Problem nennen, durch zu lesen und darauf zu antworten.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Josephine!

Verdammt schwierige Situation... verstehen kann ich beide Seiten auf eine Art und Weise. Dich mit dem geplatzten Traum einer heilen Familie und ihn als Vater, der er nicht sein wollte. Kannst Du ihn nicht auch ein klein wenig verstehen? Er wurde Vater, weil Du es wolltest; es war keine gemeinsame Entscheidung. Hättest Du gewollt, dass jemand so über Dich bestimmt?

Ob das geradezubiegen ist, ob er seine Kinder akzeptieren und lieben lernen kann, kann ich nicht beurteilen. So, wie die Dinge liegen, würde ich mir auf jeden Fall fachliche Hilfe ins Boot holen. Es ist zu verzwickt, zu viele Gefühle und nicht-Gefühle sind da.

Er möchte Dich nach wie vor sehen - ich denke, ich würde ihn auf eine Eheberatung ansprechen; eine Therapie gemeinsam anstrengen.

Es tut mir Leid, dass ich keinen besseren Rat habe.

Alles Gute!
Dana