Problem von Walter - 62 Jahre

Probleme nach Krankheit in der Ehe

Hallo
ich bin seit ca. 3 Jahren nach einer Operation( Tumor im Spinalkanal ) von der Hüfte an Querschnitt gelämt. Ich habe Pflegestufe 2 und werde von meiner Frau zu Hause betreut. Der Pflegeaufwand setzt sich wie folgt zusammen: morgens ca 1 Stunde ( vom Bett in den Rollstuhl setzen zur Toilette fahren und anschließend beim Duschen helfen, danach anziehen der Kompressionsstrümpfe Unterrwäsche und Hose. Danach setzt Sie mich in den Rollstuhl.) wo ich dann mich beschäftige. Mittags helfen bei den Tranfer ins Bett und nach zwei Stunden Bettruhe wieder zurück in den Rollstuhl. Das gleiche ist noch einmal Abends zum Schlafen gehen und ausziehen. Nach aussagen meiner Frau komme ich immer wieder zu Spühren das sie das mit wiederwillen macht und sie sei keine Krankenschwester und wenn sie das gewollt hätte währe sie eine geworden. Es reißt mich jedesmal in meiner Psyche in den Abgrund. Auch auf ein Angebot einen Pfflegedienst hinzu zu ziehen blockt sie ab. Dadurch das wir in getrennten Räumen seit der Krankheit schlafen verweigert sie mir jeglichen körperlichen Kontackt zu Ihr, mit der Begründung ich habe ja nichts davon und was bringt es mir. Auch Ihe Agumentation ich würde sie durch meine Krankheit in Ihrer Freiheit einschränken kann ich nicht nachvollziehen. Sie hat jede Woche 1x abends für drei Stunden Orientalischen Tanz, alle zwei Monate morgens Kaffetrinken mit Ihren Tanzkoleginnen,jeden Freitag abends Schwimmen im Hallenbad. Des weiteren hat sie in den letzten drei Jahren folgende Reisen mit Freundinnen unternommen 3 Wochen Kanada, 1 Woche Rohm , 1 Woche Berlin, 3 Tage Queklinburg, und eine Woche Zürich. div. Tagesfahrten mit Gruppen. Ich verstehe nicht das das alles nicht reicht. Auch auf ein Gespräch mit Ihr, über die Lösung der Probleme bekomme ich nur die Antwort ich mache ja alles für dich was willst du noch mehr, kannst ja ins Heim gehen und von deimem Geld was dann durch den Verkauf des gemeinsamen Haus bekommen kannst damit von deinem das Heim bezahlen. Ich habe Sie auch darauf angesprochen das Sie durch die Ehe die nun 38 Jahre besteht auch eine fürsorgliche Pflicht bei einer Krankheit übernommen hat genau so wie es im umgekehrten Fall es sei. Meine Frage an Sie ist was mache ich falsch und wie komme ichwieder an meine Frau näher rann ich liebe sie und verstehe das alles nicht

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Walter (ich hoffe, es ist okay, wenn ich dutze)!

Euer Leben, euer Alltag hat sich sehr verändert - auf beiden Seiten. Und ich denke, es fällt ihr mehr als schwer, diese Veränderungen zu akzeptieren und anzunehmen. Auf der einen Seite will sie die neue Rolle übernehmen (sonst würde sie sicher auf das Angebot eines Pflegedienstes eingehen), auf de anderen ist es zu viel und es zermürbt, dass sie sich ihr Leben immer anders vorgestellt hat.

Das hast Du sicher auch - aber für mich sieht es so aus, als wärst Du in der Akzeptanz der neuen Situation einige Schritte voraus. Wie hast Du es geschafft? Kam es z.B. durch die Reha; gab es da ggf auch die psychologische Betreuung?

Darauf will ich nämlich auch hinaus: Ich würde euch ans Herz legen, über diese Situation mit all den Veränderungen, den Verantwortungen, den Gefühlen mit einem Therapeuten zu besprechen. Du tust, was in Deiner Macht steht; und sie sieht es für sich sicher auch so - mehr könnt ihr nicht geben, vorschlagen, tun. Also liegt es nahe, sich die fachliche Hilfe ins Boot zu holen, um neue Wege zu erkennen und auch über die Unsicherheiten und negativen Gefühle zu sprechen; um einandern wieder mehr zu verstehen.

Alles Gute!
Dana