Problem von Anonym - 15 Jahre

Alkoholproblem meines Vaters

Ich habe ein sehr großes Problem mit meinem Vater.
Mein Vater ist alkoholkrank.
Das mag jetzt erstmal ziemlich normal klingen, da es viele Menschen gibt die alkoholkrank sind aber das ist es überhaupt nicht.
Ich mag meinen Vater wirklich sehr, aber nur wenn er nichts trinkt. Da ist er ein sehr lieber Mensch, der niemanden was tun könnte.
Aber wenn er trinkt, dann erkennt man ihn nicht wieder.
Letztens wieder wollte er mich erst schlagen, das würde er sonst nie machen. Er hat auch schonmal mit einem Messer nach mir und meiner Mutter geworfen. Ich versteh nicht warum sich meine Mutter nicht von ihm trennt oder warum er keine Therapie machen will.Ich habe sehr große Angst vor meinem Vater aber keinen respekt mehr.Ich weiß wirklich nicht mehr weiter, dass geht schon seit meinem ganzen Leben so, aber es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Früher waren die Phasen mit trinken viel kürzer, jetzt trinkt er mal 2 wochen nicht, dann fängt er wieder an.
Ich kann auch über mein Problem mit niemanden reden, weil mir das sehr peinlich ist, wie sollen dann die Menschen über unsere Familie denken?
Deswegen dachte ich, ich hole mir hilfe bei euch.
Was kann ich tuhen? Wie kann ich meiner Mutter klar machen, das ich keine lust mehr habe, mein Leben von meinem Vater versauen zu lassen? Oder wie kann ich mit meinem Vater reden, das er eine Therapie macht?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Die Entscheidung, eine Therapie zu machen; die Einsicht mit dem Alkohol ein ernstes Problem zu haben, muss von Deinem Vater selbst kommen - das ist der erste Schritt in eine Therapie. Ohne diese Einsicht ist wohl jede Therapie sinnlos; er muss es wollen und erkennen. Das kann kein anderer für ihn übernehmen.

Die Frage ist dann wohl, wie man ihm helfen kann, zu erkennen? Und genau für diese Frage würde ich mich an die Suchtberatung Deiner wenden. Bessere Informaitionen und Hilfestellungen als von den Fachleuten, wirst Du nirgends bekommen. Und diese Beratungsstellen sind eben nicht nur für die Abhängigen selbst da, sondern auch für die Angehörigen.

Rede offen mit Deiner Mutter und sage ihr, wie es Dir geht, was Du nicht verstehst, wie Du die Dinge siehst, wie sehr Du leidest. Öffne ihr ein Stück weit die Augen und zeige, dass die ganze Familie leidet, wenn sich nichts ändern wird. Sie könnte Dich zur Beratungsstelle begleiten.

Ich weiß, Du sagst, es ist Dir peinlich, darüber zu sprechen - aber verstecken und verheimlichen und so keine Hilfe bekommmen kann nicht der richtige Weg sein, wenn Du mich fragst. Das ist wohl das, was man Co-Abhängigkeit nennt; die anderen decken und vertuschen und so verhindert die Familie immer auch ein Stück weit, dass der Süchtige sein Problem sieht. Denn es gibt ja keines; alles wird so dargestellt, als sei es in Ordnung.

Alles Gute!
Dana