Problem von Anonym - 16 Jahre

Hilfe ich wurde vergewaltigt!

Ich gehe von der Schule nach Hause.
Langsam. Denn meine Füße und mein Kopf schmerzen. Ich hatte gerade zwei Stunden Sport.
Langsam gehe ich an den Fabriken vorbei, in denen um diese Uhrzeit nur noch wenige arbeiten. Ich gehe weiter und komme an einer kleinen Fabrikhalle vorbei. Plötzlich kommt ein Mann um die Ecke, doch ich denke mir nichts dabei. Ich höre, wie er hinter mir her geht.
Plötzlich spüre ich, wie jemand an meinem Schal zieht. Ich drehe mich erschreckt um und sehe den Mann. Ich will schreien, doch er droht mir: ?Wenn du auch nur einen Ton von dir gibst, dann bist du tot.? Ich bekomme Angst. Und beginne zu weinen. Ich will nur noch weg von hier. Ich trete ihm zwischen die Beine und will wegrennen. Doch er ist schneller und hält mich fest. Er zerrt mich in die kleine Fabrikhalle. Er schließt die Tür zu. Und zieht ein Messer aus der Tasche.
?Zieh dich aus! Und wehe, du sagst nur einen Ton, dann bist du tot.?
Ich stehe da. Weine. Und habe Angst. Richtige Angst.
?Na, wird?s bald??, schreit er.
Langsam ziehe ich meine Jacke aus, dann meine Schuhe. Schließlich schlüpfe ich auch aus Pulli und Hose. Ich stehe nur in Unterwäsche vor einem wildfremden Mann. Er starrt mich an.
?Los runter damit?, sagt er und zeigt auf meinen BH und meine Unterhose. Langsam schlüpfe ich aus dem BH. Währenddessen zieht er seine Hose aus. Auch seine Boxershorts. Ich sehe sein großes, steifes Glied. Und ich weiß nicht, was ich tun soll. Mit dem Kopf signalisiert er mir meine Unterhose auszuziehen. Aber weil ich nur still dastehe und ihn anstarre, kommt er mit dem Messer auf mich zu. Schnell ziehe ich auch meine Unterhose aus. Der Mann starrt mich an. Dann drückt er mich an die Wand. Grob fasst er meine Brüste an. Ich will schreien, doch ich sehe das Messer in seiner rechten Hand.
Schließlich versucht er mit seinem Glied in mich einzudringen, doch es gelingt ihm nicht.
Er befiehlt mir, mich auf den Boden zulegen und meine Beine zu spreizen. Ich tu es.
Er dringt mit seinem großen Glied in mich ein und es tut schrecklich weh. Er stöhnt nur.
Und kümmert sich nicht um meine Schmerzensschreie. Schließlich hat er wohl genug, denn er zieht sein Glied aus mir heraus. Jetzt ist es schlaff. Er stellt sich vor mich hin und befiehlt mir, es in den Mund zu nehmen.
Schnell wird es wieder steif und er beginnt zu stöhnen. Irgendwann hat er auch davon genug. Ich bin erleichtert und denke, dass er mich jetzt gehen lässt. Aber nein. Er packt ich und legt mich auf eine Tischplatte. Er dringt noch mal in mich ein. Dann sagt er: ?Du musst schon mitmachen, sonst macht es keinen Spaß.? Er dringt immer wieder in mich ein und streichelt mich. Er küsst mich auch, obwohl ich ihn wegschiebe. Schließlich bekomme ich ein wunderbares Gefühl im Bauch und beginne auch zu stöhnen. Er freut sich. Und er macht noch härter und schneller. Und er stöhnt lauter.
Doch er tut mir weh. Und diesmal stöhne ich vor Schmerz. ?Geht doch?, meint er. ?Knie dich auf den Tisch.? Und dann dringt er von hinten in mich ein. Es tut weh. Ich kann nicht mehr. Ich beginne zu weinen und schluchze.
Dann zieht er sein schlaffes Glied aus mir heraus. Gibt mir einen Kuss. Zieht seine Hosen an. Schließt die Tür auf und geht.
So schnell ich kann schlüpfe ich in meine Klamotten. Und laufe nach Hause. Zuhause gehe ich sofort in mein Zimmer. Und weine.
Und plötzlich sagt eine Stimme in meinem Kopf: ?Du bist vergewaltigt worden.? Ich erschrecke. Vergewaltigt. Vergewaltigt. Die ganze Zeit dieses Wort in meinem Kopf. Ich weine und weine. Irgendwann schlafe ich ein. Am nächsten Morgen laufe ich einen anderen Weg zur Schule. Es ist zwar ein Umweg, aber ich möchte nicht an der Fabrikhalle vorbei. Nicht meinem Vergewaltiger begegnen. Vergewaltiger. Vergewaltigung. Wie sich das anhört. Früher war das für mich ein Wort wie jedes andere, aber jetzt... In der Schule rede ich fast kein Wort. Und die Witze meiner besten Freundin sind auch nicht lustig. Ich bin froh, als endlich die Schule aus ist. Nach der Schule gehe ich am Supermarkt vorbei und kaufe mir ein paar Tafeln Schokolade. Schokolade setzt Glücksgefühle frei. Das habe ich gelesen. Doch bei mir scheint es nicht zu funktionieren. Ich muss die ganze Zeit an gestern Abend denken. Ich krieg es einfach nicht aus meinem Kopf. Schließlich schaue ich auf die Uhr. Ich muss zum Tanzen. Ich bitte meinen Vater mich dorthin zu fahren. Er will gerade in die Straße mit der kleinen Fabrikhalle einbiegen, als ich behaupte dort wäre eine Baustelle. Doch er fährt trotzdem dort lang. Und ich höre gar nicht, was er redet. Denn mir wird schlecht, als ich die Fabrikhalle sehe. Und ich bekomme Angst. Mein Vater will mich aussteigen lassen, doch ich bitte ihn, mich direkt vor die Tanzschule zu fahren. Er wundert sich, doch er tut es, ohne weiter nachzufragen. Im Tanzunterricht kann ich keinen einzigen Schritt mehr. Ich stehe den anderen nur im Weg. Schließlich sage ich zu meiner Tanzlehrerin, dass ich Kopfschmerzen habe und nach Hause gehe. Ich will meinen Vater anrufen, damit er mich abholt. Doch es geht nur die Mailbox ran. Ich setze mich in die hinterste Ecke der Umkleidekabine und warte bis der Tanzunterricht aus ist. Ich sage zu meiner besten Freundin, dass ich sie nach Hause begleite, obwohl sie am anderen Ende der Stadt wohnt. Auch als sie mir widerspricht und meint das sei unnötig, bestehe ich darauf. Als wir dann zusammen an der Fabrikhalle vorbeilaufen, beginne ich zu weinen. Erstaunt schaut sie mich an. Ich behaupte jedoch, dass mir irgendetwas ins Auge geflogen sei. Sie zuckt mit den Schultern und erzählt weiter irgendetwas von ihrer Cousine. Plötzlich stehe ich vor meinem Haus. Meine beste Freundin meint, dass ich wohl krank sei. Und dass ich morgen besser nicht zur Schule gehen sollte. Ich nicke, verabschiede mich und gehe in mein Zimmer. Mein Vater ruft zum Essen, doch Hunger habe ich nicht. Ich mache eine Punkrock-CD rein und versuche nicht zu weinen. Doch ich schaffe es nicht. Ich krieche unter die Decke und weine leise. Irgendwann schlafe ich ein. Ich wache erst am nächsten Morgen um 10:30 auf. Auf dem Esstisch liegt ein Zettel von meinem Vater:
Guten Morgen mein Schatz,
ich habe dich schlafen lassen, da du ziemlich krank aussiehst und wohl auch Fieber hast. Falls es irgendwas gibt, ruf mich an. Ansonsten gute Besserung.
Bis heute Abend.
Dein Papa
Ich schalte den Fernseher an. Doch überall kommen nur so bescheuerte Gerichtshows. Plötzlich höre ich das Wort ?vergewaltigt?.
Ich lasse die Fernbedienung sinken. Das muss ich mir anschauen. Irgendjemand hat ein 16-jähriges Mädchen vergewaltigt. Am Ende bekommt er 4 Jahre Haft dafür. Das könnte mein Vergewaltiger auch bekommen. Wenn ich reden würde. Doch ich trau mich nicht. Das ist so peinlich. Und am Schluss würden alle fragen: Wieso hast du dich nicht gewehrt?
Niemand würde mich verstehen. Ich kann es ja auch einfach für mich behalten und vergessen. Aber vielleicht vergewaltigt der Typ noch mehr Mädchen. Wer weiß wie viel er schon

Anwort von Andrea

Hallo,

Ich habe gerade deinen Bericht gelesen und es hat mir mehrmal fast den Magen umgeddreht. Das, was du erlebt hast, ich furchtbar und gerade deswegen, weil man damit nicht alleine fertig werden kann, ist es so verdammt wichtig, dass du dir Hilfe holst!

Schau mal hier, das ist unsere Soforthilfe zu dem Thema:

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Hilfe, ich wurde vergewaltigt!


Hallo!

Du hast uns gefunden und diesen Bericht, weil Dir vielleicht ähnliches oder genau das passiert ist.

Leider bekommen wir sehr viele Mails zu diesem Thema und die Dunkelziffer der angezeigten Vergewaltigungen ist leider sehr hoch. Doch auch liest man fast täglich in den Zeitungen davon.

Du hast uns jedoch gefunden, weil Hilfe suchst, Angst hast und nicht weißt, wie es weitergehen soll. Wir versuchen jetzt für Dich da zu sein und Dir zu raten, wie es weitergeht oder weitergehen kann. Denn Du bist nicht allein.

Oftmals haben die Menschen, so wie Du vielleicht, niemanden, mit dem sie darüber sprechen können oder wollen, weil es ein sehr peinliches Thema ist.
Oftmals verkriechen sich die Opfer aus Angst und Peinlichkeit. Das ist ein normales Verhalten und vielleicht eine Schutzmauer, aber überhaupt nicht hilfreich. Ich habe ähnliches erfahren müssen und weiß, dass es ein Fehler ist, sich zu verkriechen und zu schweigen.
Je offener man mit diesem Thema umgeht, um so besser kann einem in der Angstsituation und ratlosen Situation geholfen werden.

Den ersten Schritt hast Du getan. Du hast uns gefunden.
Du bist vergewaltigt worden oder fast vergewaltigt worden und es lässt Dich nicht los. Deine Gedanken kreisen ständig um das Erlebte und Du selber merkst, wie sich Dein Leben vielleicht deswegen verändert. Lass es nicht zu. Du hast ein Recht darauf wieder zu leben und zu lieben, wie Du es schon einmal getan hast und wie Du glücklich gewesen bist. Du bist wichtig und Du zählst.
Du hast Wünsche und Träume in Deinem Leben, die Du verwirklichen möchtest und deswegen möchte ich mit diesem Artikel helfen, dass Du wieder Du werden kannst, wie Du einmal warst und ein Recht darauf hast wieder zu leben. Ohne Angst und kreisende Gedanken und tausend von Fragen im Kopf.
Das funktioniert jedoch nur, wenn man sich anfängt dem Problem zu stellen.

Vergessen kann man vielleicht nie, was geschehen ist, aber man kann lernen damit zu leben. Dies kann aber nur funktionieren, wenn man auch Hilfe an sich heranlassen kann und will. Dadurch, dass Du uns gefunden hast, zeigst Du die erste Bereitschaft Hilfe anzunehmen.

Du bist vergewaltigt worden oder es ist fast zu einer Vergewaltigung gekommen. Nun weißt Du vielleicht nicht, wie es weitergehen soll. Das Vertrauen in die Menschen ist vielleicht zerstört oder gebrochen. Oftmals fragt man sich: wie kann ich je wieder vertrauen oder lieben? Die Frage ist berechtigt, denn man hat Angst. Mit diesem Beitrag möchten wir versuchen Dir die Angst ein Stück zu nehmen.

Warum ist es passiert?
Diese Fragen stellt sich ein Opfer der Vergewaltigung vielleicht sehr oft. Und darauf folgt oftmals die Frage:
Bin ich schuld?
Nein. Du bist nicht schuld. Was man Dir angetan hat, das durfte niemand. Es hätte nie passieren dürfen. Egal unter welchen Umständen. Jemand hat gegen Deinen Willen gehandelt und sich dadurch strafbar gemacht. Niemand darf sich von dem anderen nehmen, was er will und ihn so dabei verletzen.
Narben können entstehen. Sowohl innerliche Narben, wie auch äußerliche Narben.
Die Narben, die niemand sehen kann, die schmerzen am längsten und am heftigsten. Und genau deswegen ist es so wichtig darüber zu sprechen, was geschehen ist. Jedes Gespräch ist ein Stück, welches sich von den Gedanken löst und einen ?befreit?. Das Pflaster, die Wundsalbe.

Kann mir geholfen werden?

Zum einen ist es wichtig, dass die Person, die Dir das angetan hat, angezeigt wird. Du bist nicht dazu verpflichtet. Die Anzeige ist freiwillig. Dennoch kann ich nur dazu raten, denn es ist ein Stück es weiter verarbeiten zu können.
Dieser Mensch, der Dir das angetan hat, der muß bestraft werden. Vielleicht macht er es wieder. Wenn nicht bei Dir, dann vielleicht bei einer anderen Person. Wenn ihn niemand dafür bestraft, dann hat er eine Hemmschwelle überschritten und macht es vielleicht immer und immer wieder. Vielleicht denkt er sogar, dass es völlig ok ist, was er seinem Opfer antut, denn es wehrt sich ja niemand und bringt es nicht zur Anzeige. Deswegen finde ich, ist es so wichtig, dass man es zur Anzeige bringt, damit er dafür seine gerechte Strafe bekommt und es so nie wieder passieren kann.

Ich weiß, dass der Schritt nicht leicht ist, aber wenn man es erst einmal getan hat und sein Schweigen gebrochen hat, dann sieht man plötzlich, wie viele hilfreiche Hände einem gereicht werden und wer für einen da ist und da sein kann. Nimm eine vertraute Person mit zur Polizei. Hier fängt es an, wo man spürt, dass man nicht alleine ist.
Die Polizei hat ein geschultes Team, die sich sehr gut damit auskennen und Dir auch genau erklären können, wie es weitergehen wird. Die Polizei wird Dich auch über jeden Schritt unterrichten und auf dem Laufenden halten. Du bist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr alleine und es wird Dir geholfen.

Auch unter Google findet man viele hilfreiche Links unter dem Stichwort ?Hilfe bei Vergewaltigung?.


Kann ich je wieder vertrauen oder lieben?

Ja, man kann wieder lernen zu vertrauen und zu lieben. Natürlich ist nicht leicht, aber hier ist Geduld gefragt. Wie heißt es so schön : die Zeit heilt die Wunden. Ich denke, dass dieser Satz hier sehr gut untergebracht ist. Es braucht wirklich seine Zeit, bis man wieder lernen kann zu vertrauen.
Dennoch sollte man nicht glauben, dass alle Menschen gleich sind und einem nur noch Böses wollen.
Nein, es sind nicht alle Menschen gleich. Jeder Mensch ist eine eigene Persönlichkeit und Charakter für sich selbst und jeder hat ein Recht darauf, dass man ihn kennenlernen darf oder kann und man ihn nicht ?über einen Kamm schert?, nur weil er/ sie ein Mann oder eine Frau ist.

Oftmals kommt man nach dem Vorfall alleine nur schwer zurecht und ich persönlich kann nur dazu raten, dass man auch ggf. mit einem Psychologen darüber spricht. Er hat die Möglichkeit in Dich hinein zu sehen, wenn Du dazu bereit bist.
Viele Menschen haben Angst davor mit einem Psychologen zu sprechen. Viele Menschen denken, dass sie verrückt sind, wenn sie mit einem Psychologen sprechen oder einen Termin ausmachen. So ist es aber nicht. Ein Psychologe ist eine weitere hilfreiche Hand, die einem gereicht wird. Er hat Fachkenntnisse und weiß in solchen Fällen guten Rat und gibt gute Hilfe. Er hat gelernt uns zu erklären, was in uns geschieht und warum wir so fühlen und denken.

Du hast uns gefunden. Bleib jetzt nicht stehen, sondern mache auch den nächsten Schritt. Du bist auf dem besten Weg um auch Hilfe anzunehmen und genau dort liegt Dein Ziel um wieder normal leben zu können.

Schmerz, Leid und Angst können wir Dir nicht nehmen, aber wir können für Dich da sein. Wir hoffen, dass Dir unser Beitrag zum Thema weitergeholfen hat.

Bleib jetzt nicht stehen, sondern gehe weiter.
Wir sind gerne für Dich da.
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Ich kann dir eigentlich nur sagen: hol dir Hilfe, lass dich selbst nicht alleine mit diesen Gedanken, mit dieser Angst und dem Glauben, dass man meinen könnte, du haettest dich wehren können - ganz ehrlich, wenn du jemals die Chance gehabt haettest, so wie du es beschrieben hast, dann haettest du es nicht einfach so mit dir geschehen lassen. Du konntest nichts dafür!

Ich kann dir hier noch ein paar Links geben, wo du Hilfe bekommst und wo du nicht alleine mit deinen Gedanken bleiben musst, aber bitte sprich mit jemandem, dem du vertraust darüber: Eltern, Freunde, Verwandte, Lehrer - oder wende dich gleich an eine Beratungsstelle oder die Polizei! Jedoch bleib bitte nicht alleine mit diesem Erlebnis!

http://www.braunschweig.de/gesellschaft_soziales/frauen/hilfe/vergewaltigung.html
http://www.beratung-bonn.de/brosch/verg2.htm
http://www.wildwasser.de/

Ich wünsche dir alles Gute! Bleib nicht alleine, den ersten Schritt hast du ja hier schon getan!
Andrea