Problem von Anna - 23 Jahre

WG-Probleme

Liebes Kummerkasten- Team,

ich lebe seit mittlerweile 2 Monaten in einer Wg und die Stimmung ist im Moment nicht zum Aushalten. Bevor ich das Problem schildere, kurz zu meiner "Vorgeschichte". Es ist mittlerweile die 3. Wg, in der ich wohne. In meiner ersten lebte ich 2 Jahre, ich hatte jedoch eine Mitbewohnerin, die sehr starke psychische Probleme hatte (sie bestohl uns, lügte, trank sehr viel, sperrte sich tagelang in ihrem Zimmer ein und schrie, ließ alles verschimmeln etc.). Mich nahm das alles sehr mit, und ich duldete es wohl viel zu lange. Da ich ein Auslandssemester geplant hatte "saß" ich die Zeit dort ab, obwohl es mich stark belastete. Ich ging dann also ins Ausland, wo das Wg- Leben relativ gut klappte (mit typischen kleineren Wg Problemen halt). Als ich wieder zurückkam, war am Wohnungsmarkt extrem viel los und ich war dann ganz froh, eine Zusage zu bekommen, da mir die 2 Mädchen auch recht sympatisch schienen. Und eine eigene Wohnung oder Garcionnere kann ich mir leider nicht leisten.
Und jetzt zu meinem Problem: ich habe 2 Mitbewohnerinnen, mit einer verstehe ich mich recht gut. Bei der anderen ist mir schon bald aufgefallen, dass sie sehr organisiert, pendantisch und pingelig ist (nur am Rande: sie ist die Hauptmieterin). Mich hat es anfangs nicht gestört, da ich das Gegenteil gewohnt war, dann hatte sie immer öfter "Ausbrüche", einmal, als z. B. das trockene Geschirr nicht sofort verräumt war. Sie macht richtige Kontrollgänge durch die Wohnung und mäkelt an allem herum. Ich habe bei ihr das Gefühl, dadurch, dass sie die meiste Verantwortung hat, glaubt sie auch, die meiste Macht zu haben. Außerdem ist sie gerade erst von zu Hause ausgezogen und extrem verwöhnt.
Vor kurzem aber drehte sie komplett durch. Man muss dazusagen, wir teilen uns Öl, Salz und Mehl. Eine Freundin von mir war zu Besuch, und ich hörte sie schreien. Ich ging dann mit meiner Freundin, und als ich abends zurückkam fing sie auf eine dermaßen respektlose Art und Weise an mit mir zu schreien, weil das Mehl nicht mehr ganz voll war und sie sich keine Pfannkuchen machen konnte. Sie regte sich ewig darüber auf, sie hätte den ganzen Tag nichts gegessen etc. Ich musste erstmals aufpassen, nicht zu lachen, da ihr Problem so lächerlich war, abgesehen davon, dass noch genug da gewesen wäre. Außerdem haben wir noch keine Regelung wer es nachkauft. Ich blieb auf jeden Fall erstmal ruhig, dann sagte ich ihr, dass sie in diesem Ton nicht mit mir zu reden habe, und wenn es ein Problem gibt, können wir auch sachlich darüber diskutieren. Auch mit meiner anderen Mitbewohnerin, die die Nerven hatte, auch noch auf sie einzugehen und ihr Lösungsvorschläge zu machen, ist sie dermaßen überheblich umgegangen. Wir einigten uns dann mehr oder weniger, sie entschuldigte sich und seither habe ich sie nur einmal richtig gesehen, wo wir sehr kurz nur miteinander redeten. Am nächsten Tag erzählte mir meine andere Mitbewohnerin, dass sie sie mittags angeschrien hätte und ihr Freund sie angeblich körperlich (!) zurückhalten musste, dass sie nicht in mein Zimmer stürmt wenn ich Besuch habe. Ich habe versucht auf sie zuzugehen, um die Stimmung in der Wohunung zu retten, auf ein Sms antwortete sie nicht und wenn ich bei der Türe reingehe grüßt sie mich nicht, wenn sie in ihrem Zimmer sitzt. Und jetzt habe ich auch noch erfahren, dass ihre Mutter in meinem Zimmer schlief, als ich nicht da war, und sie hat mich nicht mal gefragt oder mir Bescheid gesagt. Ich habe wirklich keine Lust mehr und mir steht es bis zum Hals, immer mit so schwierigen Leuten zusammenzuleben. Ich fühle mich schon wieder total unwohl in meiner eigenen Wohnung und weiß nicht, ob ich ausziehen soll. Ich habe nämlich auch keine Lust mehr, auf sie zuzugehen und alles zu kitten versuchen, denn ich fühle mich auch absolut nicht im Unrecht. Mit meiner anderen Mitbewohnerin habe ich schon geredet, sie kommt besser damit klar, findet es aber auch nicht in Ordnung und will aber nur Frieden haben und nichts sagen. Was sagt ihr dazu?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Anna!

Entscheidungen können wir nicht abnehmen. Ob Du es aushalten kannst und möchtest, auf sie zugehen magst oder einen Schnitt machst und Dir etwas neues suchst, bleibt bei Dir. Ich selbst bin ein Mensch, der die Dinge gerne bespricht und dafür auch über seinen Schatten springen kann, und auf andere zugeht - egal, wo der Fehler liegt und wo das Unrecht. Aber so ist eben nicht jeder.

Alles Gute!
Dana