Problem von Anonym - 37 Jahre

Freund ist nicht ehrlich zu mir

Liebes KK Team,

ich habe vor 3 Jahren meinen schwulen Freund, der mir sehr ans Herz gewachsen ist, kennengelernt. Wir haben uns immer gut verstanden und viel zusammen unternommen. Also keine Gleichgeschlechtliche Beziehung! Das ging so bis letztes Jahr im Juni. Da hat er seinen jetzigen jüngeren Partner kennengelernt. ( Er 30, sein partner 22 ) Er erzählte es mir am Anfang auch, dass er sich verliebt habe und ich freute mich für ihn.

Als ich dann ab und an mich bei ihm per SMS gemeldet habe, bekam ich keine Antworten mehr, anrufe beantwortet er auch nicht und wenn ich ihn per Zufall mal antraf, verschwand er in einer Seitenstrasse, oder setzte sich in seinen PKW und fuhr einfach weg, ohne dass ich ihn begrüßen, geschweigen denn mal sprechen konnte. Das ging ganze 6 Monate so, ich verstand überhaupt nicht, was diese Reaktion soll, was ich ihm Getan haben könnte. Ich war ziemlich am Boden zerstört, denn weitere Freunde habe ich eigentlich keine , mein Bester Freund verstarb vor 2 Jahren. Somit ist Aleks eine Wichtige Bezugsperson in meinem Leben, ein Guter Freund für mich.

Ende des Jahres meldete er sich wieder per SMS bei mir. Er schrieb u. a. " Keinen Kontakt mehr zu dir zu haben fällt mir ohne Ende schwer. Und es hat mich mehr wie eine Träne gekostet. Ehrlich! Ich vermisse dich, unsere Freundschaft."

Ich war erst etwas Skeptisch und schrieb ihm dass auch per SMS zurück. Er betonte wieder rum, dass es ihm Leid tue und er sich mich mir Treffen wolle, um mir alles zu erklären und sich bei mir zu entschuldigen.

Ich traf mich dann am 2. Januar mit ihm, wir sprachen über die Vorkommnisse der letzten Monaten. Von Entschuldigung oder dergleichen war eigentlich keine Rede mehr, er tat eigentlich alles mehr oder weniger als Missverständnisse ab und betonte immer wieder wie Wichtig ich ihm sei und sein Partner habe auch nix gegen mich. Zum Ende unseres Treffens, fragte er mich dann, ob ich ihm evtl. mit 100 Euro aushelfen könne, ich würde diese zum 15ten des Monats wieder bekommen, er habe vor kurzem einen neuen Job in Frankfurt angenommen und das Erste Gehalt bekäme er zum 15ten.

Ich kam mir in dem Moment zwar etwas Blöd vor, aber ich helfe Freunden in einer Notlage. Also war es für mich keine Frage, ihm das Geld zu leihen.

Natürlich meldete er sich nicht , beantwortetet wieder eher Schleppend meine SMS´e und wenn ich meine Zweifel an seine Worte mitteilte, beruhigte er mich mit den Worten: "Sorry, bekommst du meine SMS´e nicht. Bin beruflich Bedingt zur Zeit nicht in Mannheim, melde mich wenn ich zurück bin."

Am Sonntag Abend habe ich ihn mit meinem Kumpel angetroffen, wie er gerade mit seinem Partner aus einem Gaylokal kam und uns entgegen lief. Er bekam nur einen " Roten" Kopf, man merkte dass ihm die Situation, sich jetzt über den Weg zu laufen, sehr Unangenehm war. Er sprach zunächst nix, so dass ich " Grüß Gott" zu ihm und seinen Freund sagte, so dass er dann gezwungener Maßen ein " Mürrisches" Hallo mir entgegen brachte. Er blieb weder stehen noch stellte er mir mal seinen freund vor, der angeblich nichts gegen mich haben wolle.

Ich bin sehr enttäuscht und fühle mich Ausgenutzt, Verraten und veräppelt. ich verstehe einfach nicht, warum sich ein Freund so verhält, mir nicht Vertraut oder ehrlich zu mir ist. Ich weiß wirklich nicht, ob es an mir liegt, wofür ich mich noch entschuldigen kann. Irgendwas muss ich ihm ja getan haben, dass er mich meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Ich würde auch der Freundschaft zu liebe auf das Geld verzichten. Ich liege Nachts stundenlang wach und zerbreche mir den Kopf darüber, warum er mit mir nicht Kommunizieren möchte, mir ausweicht, mich belügt etc.

Ich hoffe ihr habt einen Rat für mich, zu verstehen, was da abgeht. Ich will ihn nicht verliehren, er ist wie ein Bruder für mich!

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo,

es scheint mir auch so, als würde sein Freund die Ursache von allem sein. Das finde ich wirklich sehr schade, und ich glaub auch, dass er dich gern hat und dich vermisst. Aber was in ihm vorgeht, dass er selbst bei eurem persönlichen Gespräch die Katze nicht aus dem Sack gelassen hat, das versteh ich auch nicht.

Willst du es nicht mal mit einem ausführlichen Brief versuchen? Uns hast du ja hier auch so gut geschildert, wie es in dir aussieht. Ich denke, wenn du ihm schreibst, was du empfindest, wenn er sich so dir gegenüber verhält, wenn er sieht, wie weh er dir damit tut, dann muss er einfach zur Vernunft kommen. Ich habe auch eine Menge schwule Bekannte, und die sind eigentlich alle sehr gefühlsbetont. Deshalb halte ich einen Brief, wie ich ihn oben beschrieben habe, für eine gute Lösung.

Hoffentlich klärt sich das alles. Ich wünsch es dir jedenfalls.

Liebe Grüße
Jeanett