Mein Vater hat Alkoholprobleme
Hallo Liebes Kummerkastenteam,
also mein Problem ist folgendes: Meine Eltern haben sich vor ca. 2 Jahren getrennt und ich denke mein Vater (70 Jahre) hat das nicht richtig verkraftet.
Er hat zwar schon immer Alk. getrunken, aber es wird immer öfter.
Er kommt manchmal so besoffen nach hause, dass er hinfällt und nicht mehr aufstehen kann, oder sofort auf einem Stuhl am Eingang einschläft, oder in sein Bett macht ... Ich wohne nicht mehr zu hause und kriege das nicht mehr so oft mit, aber mein Bruder (24 Jahre) wohnt noch hier und bekommt alles mit - ich glaube er wird selber langsam depressiv vor lauter Hilflosigkeit. Es muss endlich was passieren!!!
Jedenfalls sind weder mein Bruder noch ich suchtgefährdet, wir trinken gar nicht und wollen auch beide keine "Selbsthilfegruppe" o.ä. für Angehörige aufsuchen. Das bringt uns nichts.
Wichtig ist dass mein Vater sein Problem endlich einsieht - aber er nimmt uns nicht ernst, hört nichteinmal zu und lügt uns immer öfter an.
Ich weiss nicht was wir tun sollen - er braucht dringend eine Therapie!
Können wir ihn einweisen lassen oder ihn irgendwie zu einer therapie bringen??
Es kann so nicht weitergehen, mein Bruder kasnn sich nicht jede nacht um die ohren schlagen um meinem vater vom Boden aufzuheben, beim urinieren zu helfen o.ä.
WIR können ihm nicht mehr helfen, er hört eh nicht zu...
Was soll ich tun??
Hallo!
Das hört sich ja ziehmlich übel an, was euer Vater euch dort zumutet.
Nur leider kann ich dir nicht mehr sagen, als das deinem Vater nicht zu helfen ist. So gerne ihr ihm unterstützung geben möchtet, muss er selber wissen was er macht. Alkohol ist legal und somit überall leicht heran zu kommen. Erst wenn er selber begreift was er sich und euch, wie anderen Menschen antut, kann ihm Hilfe geboten werden. Ihr könnt da nicht viel machen so gerne ihr auch möchtet.
Alkoholiker wird man nicht von jetzt auf gleich auch wenn eine regelmäßigkeit besteht. Ein Alkoholiker zu "werden", braucht Zeit.
Ihr macht ihm jetzt Vorwürfe, auf die er nicht reagiert, er fühlt sich wahrscheinlich unter Druck gesetzt.
In so einer Selbsthilfegruppe gibt es Beratungsstellen, die euch vor Ort mit Sicherheit gut weiter helfen könnten. Ein Alkoholiker muß von alleine bemerken was in seiner Umwelt passiert, er muß damit einverstanden sein, eine Therapie zu machen. Nur wenn er sich seinen Verstand schon soweit weg getrunken hat, dass er nicht mehr bei Sinnen ist, und sich nicht mehr im klaren darüber ist was er tut, kann man über eine Einweisung mit Hilfe der Ämter nach denken. Wenn er sich selber nicht mehr zu helfen weiß, wenn er tagelang im Urinierten Bett liegt, auf dem Fußboden oder sonst wo... Wenn er sich nicht mehr alleine Verpflegen kann.
Er kann euch nicht ernst nehmen, wenn er sich selber nicht mehr ernst nimmt.
Ich konnte dir jetzt wahrscheinlich nicht den Rat geben, den du dir erwünscht hast. Es ist ein langer und sehr schwerer Weg, den ihr da gehen müsst. Dein Vater kann sich im Prinzip nur selber helfen, was heißt das er einsehen muß!
Ihr könnt ihm nicht helfen!!
Tut mir Leid.
Diarra