Problem von Kati - 35 Jahre

Problem Ehemann

Hallo liebes Ku-Ka Team, ich hab ein riesengroßes Problem. Ich bin ungewollt schwanger geworden, trotz Verhütung ist halt nichts 100 %ig. Ja ich habe es schon gefühlt und mein Frauenarzt hat mir die Gewissheit gegeben. Für mich kam ein 4. Kind nicht in Frage und trotzdem oder gerade deswegen wollte ich mit meinen Mann darüber sprechen. Aber das hätte ich mir auch sparen können, da kamen nur dumme Bemerkungen wie wenn es ein Junge wird können wir es ja behalten, dann ist alles ausgeglichen (2 Mädchen, 2 Jungen). Letztendlich kam er dann zum Schluß ich solle das allein entscheiden. Ich habe mich für Abtreibung entschieden, denn nur so kann ich den Alltag mit 3 Kindern, Arbeiten gehen und Haushalt meistern.
Ich fühlte mich allein und hatte Angst, dass sagte ich ihm auch. Er hat nichts dergleichen getan, vollkommen gefühlskalt.
Der Schwangerschaftsabbruch mit der Pille sollte in der Regel nach Voruntersuchung ect. und Medikamenteneinnahme bis zu 6 Stunden dauern. Wäre schön gewesen, ich hatte sämtliche Nebenwirkungen, die auf dem Beipackzettel stehen und ein Abbruch noch lange nicht in Sicht. Auf ärztlichen Rat sollte ich mich am Abend dann abholen lassen, doch mein Mann war weder zu Hause bei den Kindern noch konnte ich ihn über Handy erreichen. Er war Fußball spielen, macht ja auch mehr Spaß. Über drei Ecken habe ich es ihm dann ausrichten lassen, er solle mich bitte abholen. Hat er nach Spielende auch gemacht. Ehrlich gesagt mir ging´s beschi... und traurig war ich auch, dass er sich nicht ein Mal im Laufe des Tages nach meinen Befinden erkundet hat. Ich habe mit ihm darüber gesprochen meine Sorgen, meine Ängste (doch noch ins Krankenhaus zu müssen) und meine Wünsche, er sollte für mich in dieser Situation da sein. Leider ohne Erfolg. Ich hatte dann noch einen Tag bis zum Abbruch gebraucht, es war Wochenende, er ist mit Freunden zum Fasching gegangen. Das Ausgehen war eine Seite, am nächsten Tag habe ich die Kinder versorgt, weil er ausschlafen und ausnüchtern musste.
Ist das normal? Sollte man in der Ehe nicht füreinander da sein? Habe ihn ja auch schon´zig Mal bei seinen Problemen geholfen. Er sagt, er liebt mich über alles... Für mich nur Lüge. Ich funktioniere nur noch. Hat so eine Beziehung Sinn?...

Erwarte dringend Antwort, viele liebe Grüße Kati

Dana Anwort von Dana

Liebe Kati!

Du hast ganz zu Recht Zweifel an der Liebe deines Mannes, denn es wirkt auf dich so, als ob da einfach nichts wäre. Er hat dich alleine gelassen in deiner Not, obwohl du ihn stark gebraucht hättest.

Die Frage ist allerdings jetzt: warum hat er sich so verhalten? Weil er dich nicht liebt und alles andere lieber tut, als dir beizustehen (feiern zu gehen zB)? Oder vielleicht, weil er durchaus richtige Schwierigkeiten hatte, überhaupt das Thema "Abtreibung" an sich heran zu lassen? Vielleicht ging es ihm mit deiner Entscheidung nicht so gut oder für ihn war das etwas, an das er nicht wirklich rühren konnte, also hat er sich verschlossen und sich abgelenkt?

Ich weiß es natürlich nicht, es lässt sich per Ferndiagnose auch sehr schwer sagen, ich kenne euch ja nicht.

Ich würde dir empfehlen, mit deinem Mann zu sprechen. Und zwar nicht vorwurfsvoll (warum warst du nicht für mich da???), sondern eher unterstützend (geht es dir mit meiner Entscheidung nicht so gut? Hättest du das Kind gewollt? War es für dich schwierig in der Zeit der Abtreibung durch Pille?). Vielleicht bekommst du so heraus, warum er dich so hat sitzen lassen und ihr könnt es gemeinsam erarbeiten. Signalisiere ihm ruhig auch, dass du an ihm zweifelst, weil du sein Handeln nicht verstehst und dass du sogar über "Lüge" und den Sinn der Beziehung nachgedacht hast. Sei einfach ehrlich zu ihm, erkläre ihm, wie du dich fühlst (ohne immer "du hast...!!" oder "nur durch dich...!!!" zu sagen) und frag ihn, wie er das sieht.

Ja, in einer Ehe sollten beide Eheleute füreinander da sein. Das sollte ein freiwilliges Geben sein, von beiden Seiten und nicht ein Einfordern nötig. Wenn keine Probleme zwischen den Ehepartnern stehen oder nicht einer in Egozentrik erstickt, ist das eigentlich auch "Normalverhalten". Man will, dass es seinem Partner gut geht, dann geht es einem selbst auch gut.

Von daher: such dir einen entspannten Moment, wo er auch wirklich aufnahmefähig sein kann, setz dich mit ihm zusammen und besprich die Probleme. Wenn er alles abwinkt oder dir sagt, dass du spinnst oder dir alles nur einbildest, bleibt dir ja eine Trennung (oder zumindest die Drohung, dass du dich trennen wirst) immer noch vorbehalten. Ich würde immer zuerst das Gespräch vorziehen, vielleicht sieht er bestimmte Dinge gar nicht wie du...oder er hatte wirklich Probleme mit dieser Abtreibung und wollte in dieser Zeit einfach nur weg.

Ich wünsche dir ein positives und produktives Gespräch und hoffe, dass deine partnerschaftliche Zukunft sich zum Besseren wendet!

Liebe Grüße,

Dana