Problem von anonym - 31 Jahre

kurz vor der Heirat verguckt?

Hallo liebes Team!

Ich bin gerade etwas verwirrt und bräuchte deshalb einen Rat. Ich bin seit über 4 Jahren mit meinem jetzigen Verlobten glücklich zusammen, wir heiraten in Kürze. Das Problem: Ich habe einen Kollegen von ihm kennengelernt, der genau in mein "Beuteschema" von früher passt. Er gefällt mir äußerlich sehr gut und ich spüre, dass er mich nicht kalt lässt. Nun habe ich ihn gestern seit längerem wieder gesehen und heute Nacht von ihm geträumt (darin ist nichts passiert, es war so, dass wir beide ineinander verliebt waren, es aber irgendwie nicht geklappt hat..). Ich bin nun total verwirrt und weiß nicht, wie ernst ich diese Geschichte nehmen soll. Ich habe nie daran gedacht, dass sowas mir passieren könnte, ich habe/hatte immer nur Angst, dass mein Verlobter sich anderwertig verlieben könnte. Soll ich noch länger darüber nachgrübeln oder hat das keine Bedeutung? Ich liebe meinen Verlobten und wir haben derzeit keine Probleme (außer kleinen Streits manchmal, die jeder hat), jetzt gerade habe ich aber ein mulmiges Gefühl, wenn ich an unsere Hochzeit denke, weil das Gefühl gerade mir zeigt, dass so etwas schnell mal passieren kann.
Ich hoffe, ihr könnt mich beruhigen bzw. mir einen Tipp geben!

Dana Anwort von Dana

Liebe Unbekannte!

Ja, ein sehr dummer Zeitpunkt, dich verwirren zu lassen, aber Zeitpunkte kommen halt dann, wenn sie kommen.
Das, was du nun tun musst, ist durch die Verwirrung durch zu schauen. Schiebe mal die ganzen Verwirrstränge beiseite und schau auf deine Beziehung.

Gründe für eine solche männliche "Ablenkung" könnten sein:
- zu wenig Abwechslung in der Beziehung
- Angst vor der Hochzeit und der Bindung
- irgendwas "fehlt"...

Lass mal diesen Kollegen außen vor. Solche Bauchgefühle gibt es immer mal wieder, gerade wenn die Möglichkeit dazu besteht. Es gibt im Leben immer mal solche Momente, wo man wohohoooow sagt, weil einen ein paar Schmetterlinge treffen...aber wenn die Beziehung, in der man steckt, passt, dann landet man immer wieder und meist auch schnell zurück beim Partner.

Schau dir deine Beziehung an und such das, was dich veranlasst, deinen Partner zu heiraten. Es müssen ja ein paar Faktoren sein, die dich zum Ja-Sagen bewogen haben, als er dich gefragt hat, ob du ihn heiraten möchtest. Ich möchte dich NICHT dazu animieren, einfach alles zu schlucken und zu sagen: jajaaa, wird schon. Ich möchte, dass du aktiv nochmals drüber nachdenkst. Aber NICHT im Vergleich zu diesem anderen Mann. Dieser andere Mann hat keine vier Jahre deines Lebens mit dir geteilt, er hat keinen Alltag mit dir gelebt, du kennst nur einen winzigen Teil von ihm. Wenn du nun anfängst zu vergleichen, kann dein Partner nur verlieren, weil du mit ihm halt auch schon Streit hattest oder schlechtere Minuten verlebt hast. Das ist immer dasselbe Schema mit so "neuen Möglichkeiten". Klar, die sind dann für den Moment mal wirklich interessant und man denkt über alles nach und beginnt, alles in Frage zu stellen, weil die Gefühle, die gerade für den Anderen da sind, alles überdecken. Aber was wird davon bleiben?

Du schreibst, dass du deinen Verlobten liebst. Dann wende dich ihm zu und schau, was du an ihm liebst. Vielleicht wird es auch Zeit, euch gegenseitig mal wieder zu sagen, was es denn ist, was ihr am Anderen liebt. Meist bestärkt das sehr und bindet wieder. Du hast einen Menschen gefunden, mit dem du leben willst und der dies mit dir möchte. So sehr, dass ihr heiraten wollt. Und das ist ein wundervolles Geschenk. Schau aber auch auf das, was dir vielleicht fehlen könnte, so dass du überhaupt Gedanken in eine andere Richtung geschickt hast. Sprich notfalls sanft mit deinem Partner drüber. Oft kommen solche umorientierenden Gedanken, wenn man sich vernachlässigt fühlt, bzw einem die Aufmerksamkeit, die einem am Anfang einer Beziehung entgegen gebracht wird, nicht mehr so ganz geschenkt wird.

Das Kribbeln im Bauch ist übrigens meist nach einer Weile weg - wäre es also auch bei dem anderen Mann. Sowas wandelt sich einfach - man denkt daran nur nicht und plötzlich ist dieser Wunsch nach Kribbeln wieder vordergründig.

Ich habe dir einfach mal meine Gedanken aufgeschrieben, die mir so kamen. Ich wünsche dir, dass du durch die Verwirrung durchsteigst und die für dich richtige Entscheidung triffst.

Dir alles Liebe und einen guten Weg!

Dana