Problem von nina - 32 Jahre

Fehlgeburt Beziehung kaputt

Naja, wie soll ich anfangen. Ende April wurde ich schwanger. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Bei der ersten Frauenarztuntersuchung war alles in Ordnung. Dann bei der zweiten Untersuchung, die ich alleine machen mußte wurde festgestellt, daß keine Herztöne erkennbar waren. Voller Angst bin ich am nächsten Tag ins Krankenhaus gefahren alleine, da mein Freund auf einer Fortbildung war. Dort wurde festgestellt, dass der Embryo keine Herztöne mehr aufweist und schon zwei Wochen tot war. Ich war wie im Schock ich musste weinen und gleichzeitig wurde ich dann von einer Abteilung in die nächste geschickt nach fast zwei Stunden war ich endlich zu Hause. Das Kind war nicht geplant doch für mich war es ein absolutes Wunschkind. Bei meinem Freund sieht es wohl nicht so aus. Er meinte nur wir könnten ja auch warten bis wir ein neues Kind bekämen. Ich würde mich hängen lassen nach der Fehlgeburt. Es viel mir schwer in den Wochen danach den Haushalt zu machen , mich aufzraffen zu kochen. Aber es gab auch Tage an denen es mir einfach nur Scheiße ging. Leider bin ich zur Zeit arbeitslos, was mir auch noch ständig vorgeworfen wird. Vlt. wäre es ja gut für mich mal wieder aus dem Haus zu kommen. Und dann ist da noch das Schwiegerelternproblemen, mein Freund ist fast jeden 2. Tag zu Hause bei seinen Eltern um vorbei zu schauen oder weil er ständig etwas reparieren muss. Meine Eltern hingegen wohnen 300 km weit entfernt. Das heisst ich bin dann immer alleine. Als wir ausgezogen sind und ein paar Dörfer weiter weg, wurde fast ein Jahr kein Wort mit mir geredet. Nun teilt er mir mit er möchte wieder in sein Dorf ziehen, da er sich dort wohl fühlt. Das hätte dann zur Folge, dass seine Eltern ständig anrufen oder er ständig vorbei kommen muss. Wir haben wie gesagt schon neben an gewohnt. Es war der Horror. Ich hatte gehofft, das wir einen Kompromiß finden könnten. Im moment wohnen wir auch nur 10 Minuten von denen entfernt und was ist so schwer daran zu verstehen, dass ich nicht jeden Tag bei denen ein und aus gehen möchte. Ich hatte geglaubt, mit einer eigenen Familie würde sich das ganze etwas legen. Aber vlt. ist mein Freund nicht dazu in der Lage ein eigenständiges Leben zu führen. Freunde hat er übrigens keine in dem Dorf, leider arbeitet er auch noch da, was natürlich ein gutes Argument wäre dahin zu ziehen. Los ist dort gar nichts, es gibt nicht viel dort ist ein typisches Eifeldörfchen mit einem Tante Emma Laden, Apotheke, und Kneipen und ne Menge alte Menschen. Im Moment weiss ich einfach nicht wirklich weiter , mein Freund ist auf der anderen Seite sehr hilfsbereit, liebevoll und versucht für mich da zu sein. Bei seinen Eltern kann er sich dafür auch gar nicht durch setzten. Alles was die sagen oder machen oder von ihm wollen ist O.K. und immer wenn ich mich darüber aufregen bin ich zu überempfindlich. Ich weiss nicht ob das so noch einen Sinn macht. Er will nicht finanziell für uns beide einstehen, er will kein Kind im Moment. Er will auf die Dauer nur in seinem Dorf wohnen. Er will fast jeden zweiten Tag zu seinen Eltern. Das ist doch keine richtige Partnerschaft?

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Nina,

Es ist zwar schon eine Ewigkeit her, aber ich kann mich noch genau daran erinnern: die schrecklichsten Weihnachten, die wir erlebt hatten! Weil am 27.12. unser Traum von einem gemeinsamen Kind ausgeschabt werden sollte.
Ich kann mir ein wenig vorstellen, wie es Dir ging und auch jetzt gehen wird!
Wo Dein Freund sagt, dass ihr nun ja auch warten könntet, bis ihr ein neues Kind bekommt, hat er nicht ganz unrecht!
Meine Frau hat mir danach noch 2 Kinder geschenkt, die nun bereits erwachsen sind! Der zweite ist ausgerechnet genau an dem Tag geboren, an dem einige Jahre vorher die Ausschabung war: am 27.12. (10 Tage vor dem errechneten Termin)!

Mit dem, was Du hier über Deine Gefühle und Befürchtungen schreibst, hast Du absolut Recht!

Es gibt nichts schlimmeres als Männer, die sich nicht von Mama lösen können! Da ist jede Beziehung letztendlich zum Scheitern verurteilt!
Genau so scheint es bei Deinem Freund zu sein!? Wenn Du sagst, dass er eigentlich in seinem Ort keine Freunde hat, kann nur "Mama" der Grund sein, zurück ziehen zu wollen!

So wie wir damals die Geburt unseres zweiten als nachträgliches Omen aufgefasst haben, so hoffe ich für Dich, dass Dir Deine Fehlgeburt die Kraft gibt, tatsächlich Deine Beziehung noch mal in aller Ruhe zu überdenken! Mit Deinem Freund zusammen in Ruhe zu besprechen!
Und Dir die Freiheit schenkt, es "ungebunden" und nur für Dich zu entscheiden, was Dir gut tut!

Alles Liebe,

Bernd