Problem von Steffi - 33 Jahre

Mein Vater hat meine Mutter verlassen (Fortsetzung)

Wollte mich doch noch für die rasche Antwort bedanken.

Und ich muß mich noch mal etwas ausheulen.

Ich habe echt gedacht, ich kenne meinen Vater, aber nach der Trennung meiner Eltern vor 2 Wochen, bin ich echt geschockt, wie wenig ich ihn zu kennen scheine.
Mein Vater kam am 3ten Tag nach der Trennung wieder bei meiner Mutter an und meinte er empfinde doch noch was für sie, und ob sie nicht nochmal einen Versuch starten könnten. Nun, meine Mutter nahm ihn wieder.
Er gab sich ganze zwei Tage Mühe, nett zu sein, dann war er wieder abweisend und komisch zu Ihr. Als sie Ihn darauf ansprach, meinte er wohl, er wäre wieder mal ein Feigling, er hatte halt an das Haus gedacht, das ja weg müsste, wenn er nicht mehr bei Ihr wohnt, und seine finanzielle Situation. Er liebt sie doch nicht mehr, und er ginge dann doch lieber wieder zu seiner Geliebten.
Es war also meiner Mutter gegenüber alles Geheuchelt! Toll!
In der ganzen Zeit hatte ich mal darauf gehofft, das mein Vater mit mir über die Situation spricht, mal seine Variante dieser ganzen Misere erläutert, wir hatten doch immer eine echt innige Beziehung, vorallem ehrlich!
Nun muß ich hören, das mein Vater damals nur wegen mir bei meiner Mutter geblieben ist, wegen des Unfalls. Er meinte damit, die Schwangerschaft meiner Mutter mit mir. Was soll ich denn davon halten?
Ich hab ihn drauf angesprochen. Naja, seine Antwort:
"Du bist jetzt erwachsen, was interessiert mich das jetzt alles noch, ich hab meine Pflicht getan, und jetzt lass mich in Ruhe".
Ich kenne diesen Mann nicht mehr! Was ist bloß los? Heisst das etwa ich hab jetzt wo ich 33 Jahre alt bin, keinen Vater mehr? Bin ich ihm etwa egal?
Das tut echt weh, und ich weiß nicht, ob er das nur sagt, damit wir ihn erstmal in Ruhe lassen sollen. Aber der Stachel sitzt! Man bin ich enttäuscht.
Na, dann soll er doch mit seiner Geliebten glücklich werden, aber ich kann da nichts dafür.

Lieber Gruß
und danke für Euer Gehör.
Steffi

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Steffi!

Ganz richtig: Dich trifft keine Schuld. Die Entscheidung zusammen zu bleiben und zu heiraten, haben damals zwei erwachsenen Menschen getroffen. Vielleicht, weil Deine Mutter mit dir schwanger war. Aber auch dafür kannst Du schließlich nichts.

Das muss Dich tief getroffen haben. Und auch seine Antwort auf Deine Frage. Einen Vater hast Du immer noch, das ist schließlich nichts, was man mal eben kündigen kann.

Ich kann mir vorstellen, dass er im Moment Ruhe braucht und haben will und Dir deshalb so vor den Kopf stößt. Wenn man so sehr mit sich beschäftigt ist, macht man schnell unbedachte Äußerungen. Aber das ändert nichts daran, wie es Dir damit geht.

Ich denke, Du solltest jetzt einfach gucken, was Du brauchst. Wenn Du erst einmal Abstand von ihm willst, dann hol ihn Dir und wenn Du ein Gespräch mit ihm willst, dann hol Dir das auch. Er kann Dich nicht auf's Abstellgleis schieben, 'nur' weil er Deine Mutter verlassen hat.

Es tut mir leid für Deine Mutter, dass sie die gleiche Enttäuschung zwei mal erleben musste. Ich denke, auch sie hat eine Seite an ihrem Mann kennengelernt, die sie vorher noch nie gesehen hatte. So ein Hin und Her braucht niemand, das tut nur noch mehr weh. Man kann Deinem Vater ja nicht mal zu Gute halten, dass er wenigstens versucht hätte die Ehe zu retten, denn was er retten wollte, war das Haus.

Wie letztens schon geschrieben, ich denke, dass es jetzt wichtig ist, dass Du für Deine Mutter da bist. Wie so oft im Leben kehrt sich alles um. Früher war sie für Dich da und jetzt braucht sie Trost von Dir. Vielleicht hilft die Wut, die sie jetzt eventuell empfindet (ich hätte sie) ihr, die Trennung leichter zu verkraften.

Wie Du jetzt Deinem Vater gegenübertrittst und ob Du das im Augenblick überhaupt möchtest, entscheide still für Dich. Ich denke, an Deiner Stelle, würde ich erwarten, dass er sich meldet und den Kontakt sucht.

Alles Gute auch für Deine Mutter!

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