Problem von Marie - 18 Jahre

Kein Ausweg in Sicht

Hallo ihr lieben, ich bin 18 jahre alt und mache gerade mein Abitur.
Meine Eltern leben getrennt und mein vater zahlt seit ich ca 3 o 4 bin Unterhalt fuer mich.

Alles fing damit an, dass mein Vater zu meinem 18. Meinte, er wolle seinen Teil Unterhalt nun an mich zahlen und nicht mehr weiterhin an meine Mutter. Es hat ihn schon immer gestoert, dass ich das Geld nie in Form von zb Taschengeld gesehen habe. Da meine Eltern nie gut mit einander klarkamen, (ich war/bin kein Wunschkind), haben sie ihre Rechtstreits und Probleme meist auf mir ausgetragen,mit den Jahren bin ich aber gewachsen und komme damit klar.

Nun, meine Mutter meint nun, dass ich doch 3/4 des Unterhalts an sie abtreten moechte, da sie sonst ihre Rechnungen nicht bezahlen kann ect, aber das moechte ich nicht. Ich bin bereit, mit ihr in Verhandlungen zu treten, aber ich finde, dass das Geld nun auch mir zusteht und sie zu viel verlangt. Ich zahle (ausser strom wasser essen..) alles selbst, also kleidung, auto, handy, schulzeug, freizeit, hygiene ect.
Sie argumentiert damit, dass sie mich ihr ganzes leben durchgefüttert habe und alles mitgemacht hat und ich sie jetzt wie dreck behandle. Sie meinte auch mehrmals 'sie haengt sich auf'

Ich weis nicht weiter, ich dachte einfach, dass ihr gehalt plus kindergeld plus teil vaters unterhalt fuer strom wasser ect reicht, manche meinten auch zu mir, dass wenn ich ausziehe, viel hoehere kosten auf sie zu kaemen und sie so eigtl ziemlich gut wegkommt.
Sie meinte auch, dass sie sonst mein Auto verkauft (es war mein Geschenk zum 18.) , damit sie die geldlücke schließen kann. Eig haben wir nie große finanzielle Schwierigkeiten gehabt

Sie beleidigt mich auch häufiger mal und weint, ich weiß echt nicht mehr weiter...

Vielleicht kann mich jemand verstehen und/ oder mir etwas helfen

Danke und liebe Grüße

Christina N. Anwort von Christina N.

Hallo Marie,

Zunächst einmal danke für dein Vertrauen, es ist nämlich nicht selbstverständlich, sich mit seinen Sorgen und Problemen an fremde Personen zu wenden.

Wenn ich mir deine Geschichte so durchlese bemerke ich ein wenig Verzweiflung, Unverständnis und so etwas, wie ich weiß einfach nicht mehr weiter, dies kann ich gut nachvollziehen.

Zunächst einmal freut es mich für dich sehr, dass du so einen tollen Vater hast, der überlegt, wofür eigentlich der Unterhalt dienen soll. Nämlich dir ganz alleine und wenn man sich recht überlegt, muss er rechtlich gesehen den Unterhalt nur bis zu deinem 18. Lebensjahr zahlen, da du ab jetzt eigentlich erwachsen wärst, somit ist es um so wertschätzender zu sehen, dass dein Vater weiterhin für dich zahlt. Deine Mutter würde nur einen Unterhalt erhalten, wenn sie gar nichts oder nur sehr wenig verdienen würde, somit bleibt ihr nun nur das Kindergeld, denn dieser extrige Unterhalt müsste vom Gericht festgehalten worden sein.

Es tut mir sehr leid für dich, dass du das erfahren musstest, dass du kein Wunschkind bist. Ich finde du kannst gar nichts dafür und deshalb sollten schon gar nicht die Streitigkeiten und Probleme deiner Eltern auf dir ausgetragen werden, denn dies sollen sie sich untereinander ausmachen und du sollst trotz allem ein würdiges, wunderschönes Leben haben mit allem was du dir wünscht. Ich würde an deiner Stelle auch einmal "Halt oder Stop!" sagen, wenn es dir zu viel wird, denn dies müssen sich deine Eltern selber ausmachen. Es muss auch sehr anstrengend und traurig für dich gewesen sein, die ganzen Jahre dies auszuhalten. Möglicherweise kannst du einmal mit jemanden deines Vetrauens darüber sprechen oder dir Beratung suchen, denn dies sollst du auf gar keinen Fall dein Leben lang mit dir herumtragen.

So zu deinen Fragen bezüglich dem Unterhalt: Wie schon oben beschrieben steht dir der Unterhalt zu und nicht deiner Mutter, sonst hätte sie diesen extra bekommen, sie hat ja das Kindergeld und ihren Gehalt. Abgesehen davon sollte der Unterhalt für das Kind von Anfang an für Dinge fürs Kind, wie z.B. Nahrung, Kleidung, Freizeit, Spielzeug, was auch immer verwendet werden und nicht zur Begleichung von Rechnungen, daher wäre es seitens deiner Mutter nicht richtig gewesen, wenn sie dies bereits früher gemacht hätte. Ich finde es auch sehr großzügig von dir, dass du dir deine Schulsachen selbst kaufst, denn dies ist eigentlich auch Sache deiner Eltern.

Abgesehen davon, wie du beschrieben hast, war es die alleinige Entscheidung deines Vaters, nun dir den Unterhalt zu überweisen bzw. zu geben und nicht mehr deiner Mutter. Somit dürftest du rein theoretisch den gesamten Teil behalten und müsstest nichts deiner Mutter geben, wenn ihr es euch so ausgemacht habt und es für dich in Ordnung ist, dann ist es auch okay. Ich denke einfach, weil deine Mutter den Unterhalt deines Vaters nicht nur für deine Sachen, sondern vor allem zur Begleichung der Rechnungen verwendet hat, wird es ihr nun fehlen, das ist ganz klar, jedoch ist das nicht dein Problem, sondern ihres. Denn du bist nicht verantwortlich dafür, dass deine Mutter die Rechnungen begleichen kann und schon gar nicht mit deinem Unterhalt, denn dieser hat, wie bereits beschrieben, grundsätzlich eine komplett andere Verwendung.

Deine Mutter zeigt dir wahrscheinlich momentan die kalte Schulter, weil sie eifersüchtig bzw. verärgert auf deinen Vater ist und dir wahrscheinlich den Unterhalt nicht gönnt, jedoch würde ich mir hier nicht all zu viele Gedanken machen, denn das ist dein Geld von deinem Vater und ob es deiner Mutter oder dir überwiesen wird, ist rechtlich nicht festgelegt, sondern entscheidet nun mal dein Vater und damit muss, tut mir leid, dass ich das so sage, deine Mutter damit klarkommen bzw. sie sich selber überlegen, wie sie das restliche Geld einbringt.

Grundsätzlich gesehen ist ein Geschenk ein Geschenk, außer in deinem Fall, wenn die Versicherung auch auf deine Mutter läuft, könnte sie rein theoretisch das Auto retour nehmen, jedoch würde ich mir hierbei keine Sorgen machen, denn oft sagen das Eltern nur, um einen Angst zu machen.

Hast du denn über das Thema schon mit deinem Vater gesprochen? Eventuell kann er hierbei einmal mit deiner Mutter sprechen? Konntest du außer uns bereits mit jemanden sprechen? Verwandte, Bekannte Freunde? Oft tut es gut, mit seinen Problemen nicht alleine gelassen zu werden.

Möglicherweise hast du an deiner Schule auch einen Vertrauenslehrer mit dem du zu einer Lösung kommen kannst.

Prinzipiell würde ich an deiner Stelle in einer ruhigen Minute mit deiner Mutter über deine Gefühle sprechen und ihr erklären, wofür genau der Unterhalt eigentlich Verwendung hat und dass dein Vater entschieden hat, dass du darüber haften darfst. Ich würde mich jedoch vorher gründlich im Internet dazu informieren, dass du auch anschließend Fakten für das Gespräch bereit hast.

Dass dich deine Mutter ohne Respekt, Liebe und Unterstützung behandelt, dass geht gar nicht, das finde ich überhaupt nicht okay, wie du schon richtig geschrieben hast. Ich würde es ebenfalls deiner Mutter sagen, dass sie sich nun deshalb nicht ärgern muss, weil du das Geld bekommst und du es deshalb nicht okay findest, wegen Geld zu streiten und schon gar nicht, wie sie dich behandelt, indem sie dich abwertet, beschimpft oder mit allem möglichen droht. Ich würde ihr wirklich deine Gefühle beschreiben, damit sie dich möglicherweise verstehen kann.

Ich gebe dir auch hier den Tipp, dich im Internet darüber zu informieren und gebe dir ein paar Links mit, möglicherweise ist etwas für dich dabei:
www.ra-scheer.at/scheidung
www.123recht.net
www.help.gv.at

Sollte es zu keiner Einigung intern kommen, könntest du, wenn du möchtest, du kannst auch eine Person deines Vertrauens mitnehmen, dich bei Gericht, hier gibt es oft Sprechstunden oder beim Jugendamt über deine Rechte informieren. Möglicherweise können hier auch die Personen mit deiner Mutter sprechen, denn diese sind sehr geschult dafür.

Ich wünsche dir jedoch das Allerbeste und hoffe für dich, dass sich alles so entwickelt, wie du es dir erhoffst!
Alles Liebe, Christina