Gefühle für eine Frau
Hallo liebes Team,
ich bin seit knapp 4 Jahren mit meinem Freund zusammen und auch nicht mehr so glücklich und es funktioniert auch alles nicht mehr so wie es mal war. Wir haben auf Arbeit eine neue Kollegin bekommen die Lesbisch ist und bis vor kurzen in einer Beziehung war, seit dem sie ihre Freundin nicht mehr hat unternehmen wir sehr viel. Als ich sie das erste mal sah, dachte ich wow und wusste auch nicht das sie in einer Beziehung ist. Nun bin ich hin und her gerissen, setzte ich alles auf Spiel und gestehe ihr damit wenn ich an ihr denke damit es denn bei mir Bauchkribbeln macht oder lasse ich alles beim alten? Ich habe auch Angst, dass wenn ich es ihr sage damit wir keine Freunde mehr sind weil sie ist mir echt verdammt wichtig, ich bin mit meine Gefühle total hin und her gerissen weil ich noch nie in einer Frau verliebt war und nun so.
Anwort von Nuala
Hallo du,
dass du sehr verwirrt und verunsichert bist, verstehe ich absolut! Für diesen Teilaspekt deines Problems kannst du dir folgende Zuschrift und die darin enthaltenen Verlinkungen ansehen: https://mein-kummerkasten.de/331981/Verliebt-in-meine-beste-Freundin.html
Ich denke dennoch: Es ist irrelevant, für wen du Gefühle hast - du bist in deiner Beziehung nicht mehr glücklich und das sehe ich als das eigentlich Entscheidende an. Deine Arbeitskollegin ist möglicherweise nur gerade in der Position, dass sie dies sehr deutlich vor Augen führt!
Du solltest also zuallererst in deine Partnerschaft schauen und den Herd deiner Unzufriedenheit bereinigen. Dabei geht es um die Fragen:
* Will ich diese Beziehung überhaupt noch, weil ich meinen Freund liebe?
* Wenn ja, was müsste sich ändern?
* Was ist unsere Basis, unsere Gemeinsamkeiten, was schweißt uns als Paar zusammen?
* Was kann ich selbst tun, um mich wieder zufrieden zu fühlen?
* Was kann ich für unsere Partnerschaft machen, um diese zu stabilisieren?
* Welche Vorstellungen habe ich für meine Zukunft?
* Was wünsche ich mir konkret für uns als Paar - und was nur für mich?
Falls du merkst, dass du nicht mehr die liebevolle Bindung zu deinem Freund verspürst, die eigentlich für ein Fortbestehen eurer Beziehung nötig wäre, nützt natürlich auch jedes Engagement nichts mehr. Falls dem so sein sollte, sei dann bitte so fair und beende deine Partnerschaft auf umsichtige und schonende Weise. Denn aus Pflichtgefühl und sonstigen falschen Vorstellungen mit jemandem zusammenzubleiben ist immer eine Sackgasse und schafft nur weitere Nöte.
Was nach einer eventuellen Trennung folgen würde, also ob du etwas mit dieser Frau haben würdest oder nicht, sollte die nachrangige Frage sein.
Sofern du deinen Freund noch aufrichtig liebst und gleichzeitig auch die Gefühle für deine Kollegin leben möchtest, wäre eine größere Kiste, eine offene Beziehung mit deinem Freund zu diskutieren. Hier geht es ganz grundlegend um deine Bedürfnisse! Aber nicht kurzzeitige, sondern elementare, langfristige.
Solltest du, weil du dich getrennt hast, solo sein, würde nichts dagegensprechen, mit deiner Kollegin anzubandeln. Dabei müsstest du ihr ja vorerst nichts gestehen, du könntest ja auch nur flirten und ihr zunächst menschlich-platonisch näherkommen. Dann würde sie auch erfahren, dass du mittlerweile nicht mehr in einer (monogamen) Beziehung wärst. Insgesamt gesehen würde ich es sachte angehen, die Trennung gebührend verarbeiten und Atem schöpfen. Was ein lockeres Zusammensein mit der Kollegin ja nicht komplett ausschließen würde.
Ich hoffe, meine Gedanken können dir weiterhelfen und deine Entscheidungsfindung unterstützen.
Sei herzlich gegrüßt!
Nuala