Problem von Anonym - 21 Jahre

Komme nicht Über den Tod hinweg

hallo ich habe ein Problem und zwar ist mein Vater am 09.02.20 an einer Grippe gestorben und ich habe das gefühl als das ich an dem Tod schuld bin, denn ich habe bevor mein Vater krank geworden ist eine Heftige erkältung gehabt wo es mir echt dreckig gegangen ist, ich hatte hohes fieber. Mein Vater hatte immer die veranlagung sich an mir anzustecken auch wenn wir uns nicht gesehen haben. Ich hatte gehofft das meine trauer nach beerdigung endlich besser wird aber egal was ich tue sobald ich an meinen Vater denke fang ich an zu weinen und ich bekomme einen kloß im hals.

Nuala Anwort von Nuala

Hallo du!

Fühl' dich mal fest gedrückt! Mein Vater lebt auch nicht mehr. Ich kenne das mit der Trauer um den Elternteil daher gut.

Du hast keinesfalls Schuld! Es sollte wohl so sein, was sehr tragisch und traurig ist. Doch du bist nicht schuldig an seinem Tod. Dein Vater hätte - so wie jeder andere Mensch auch - jeden Tag zigmal wegen irgend etwas sterben können. Die eigene Vergänglichkeit ist unser stetiger Begleiter, auch wenn es meistens glimpflich ausgeht.

Er ist im Februar gestorben, das ist wirklich noch sehr frisch. Bitte lass dir Zeit - trauern ist etwas sehr Individuelles, was durchaus auch viele Jahre dauern kann und darf. Es gibt auch verschiedene Trauerphasen. Du stehst noch ganz am Anfang und wirst es oft noch nicht fassen können, dass er nicht mehr bei dir ist. Aber vielleicht hilft es dir, viel mit ihm zu sprechen und seine Anwesenheit zu erspüren? Glaube mir: Auch wenn du ihn körperlich nicht mehr sehen kannst, ist er immer bei dir. Ich kann diese Zeilen auch nicht ohne Tränen schreiben, aber es sind heilsame Tränen. Und ich wünsche dir, dass du alles rausweinen kannst, wenn es dich überkommt. Lass es fließen, spüre deine Emotionen. Weine auch mit deinen Lieben zusammen, haltet euch, seid einfach für einander da.

Ich möchte dir einige ältere Zuschriften da lassen, in denen es ebenfalls um den Tod und Trauer geht. Da stecken viele Gedanken und Anregungen drin, die vielleicht auch für dich tröstlich und umsetzbar sind.
* https://mein-kummerkasten.de/330984/Angst-Mutter-zu-verlieren.html
* https://mein-kummerkasten.de/327858/Tod-meines-Vaters.html
* https://mein-kummerkasten.de/147978/Mein-Vater-ist-fuer-immer-weg.html
* https://mein-kummerkasten.de/120322/Tod-meiner-Mama.html
* https://mein-kummerkasten.de/71854/Feedback-zu-Mein-Opa-ist-gestorben.html
* https://mein-kummerkasten.de/331014/Bin-ich-deprissiv-krank.html

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft für diese herausfordernde Zeit. Nimm dir alle Ruhe, die du benötigst. Niemand kann dir vorschreiben, wie lange du traurig sein darfst/sollst. Es ist alles gut so, auch wenn du gerade eventuell pure Verzweiflung spürst. Ich glaube fest daran, dass die Verzweiflung eines Tages schwächer werden wird. Was bleibt, ist die Liebe. Sie ist unsterblich.

Alles Gute,
Nuala