Problem von Zarah - 15 Jahre

Ich verstehe nichts mehr, was ist loss?

Ich versuche mich kurtz zu fassen und entschuldige mich im voraus für den Augen Krebs wegen Rechtschreibung, schreibe sonst immer auf spanisch.
Ich lebe seit 10 Jahren mit Meiner Mutter in Spanien, sie leidet an Depressionen wegen ihrer schweren Vergangenheit, meinen Vater kenne ich nicht und einen Stiefvater hatte ich auch nie, und überhaupt wollte die ganze Familie nichts voneinander wissen.

Anfangs war alles gut, ich hatte ein heiles Leben und war glücklich, als wir dann auswandern fingen die plobleme an, Mobbing in der Schule, knapp beis Kasse, wir sind andauernd umgezogen aus verschiedenen Gründen und das verheltnis zu meiner Mutter wurde mit der Zeit immer schlechter, sie hatte schon immer leichte Wut Ausbrüche gehabt, die wurden Dan aber immer schlimmer, sie beschimpfte mich, schrie mich an, randalierte und wurde oftmals leicht aggressiv gegen mich. Von der 3 Klasse bis zur 6 ging es noch ab danach wärs nur Berg ab. Ich hatte also keine Familie und keine Freunde da ich in dem Bereich meistens enttäuschung erfuhr.

Die Sachen die meine Mutter bei ihren Ausbrüchen sagte verletzten mich so sehr weil ich ihr immer glaubte und dachte es sei meine Schuld, daß sagte sie mir ja auch andauernd, sie nutzte meine Schwachstellen aus und es kam mir fast so vor als würde sie sich über much lustig machen, danach endschuldigte sie sich und ich vergaß es, bis dan wieder der nächste ausbruch kamm.

Ich habe Anfang fünfzehn angefangen zu ritzen, erst leicht. Als dann das ganze mit der Quarantäne anfing war es schlimmer wie je zuvor mit meiner Mutter auszukommen wodurch ich dann heufiger und stärker zu ritzen begann, ich wollte den Schmerz irgendwie loswerden, weil mit ihr zu diskutieren war sinnlos, anderseits wollte ich mich wohl auch bestrafen weil ich glaubte das sie Recht Hatte mit den Beschimpfungen. Mittlerweile ist mein linker underarm komplett zerkratzt und noch andere Stellen.
Als sie die Narben sah reagierte sie besorgt, auch wegen meine ausdruckslosen Art, sie versuchte sich zu kontrollieren oder mich in Ruhe zu lassen, ich verederte mich aber nicht und das alles machte sie noch wütender, ich merkte das sie mich eigentlich nicht ernst nahm und um die Narben machte sie sich nur sorgen darum das andere leute sie sehen würden.

Nach jedem Ausraster benahm sie sich dann plötzlich so als ob nichts gewesen wäre und wunderte sich dann das ich so komisch war. Ich weiß trotzdem das sie kein schlechter Mensch ist aber ich verliere trotzdem die Hoffnung.

Mittlerweile kommt es so vor als ob nichts mehr fühlen würde, als ob nichts echt wäre und mein Gehirn sich das alles einfach einbildet. Wenn meine Mutter mich beschimpft ist es mir einfach egal, und nicht mal meine ständigen selbstvorwürfe spüre ich fast noch auch wen ich trotzdem ständig höre. Nachts schlaf ich fast nicht mehr und ich könnte oft die ganze Zeit einfach nur rumliegen und mich verkriechen. Durch meine extreme abschattung habe ich sogut wie keinen Kontakt zur Außenwelt und habe auch das homeschooling boykottiertund werde wahrscheinlich noch ein Jahr verlieren, ich habe mein Ziel vor Augen verloren und lebe eigentlich nur noch weil ich nicht weiß wie ich es beenden soll. Ich weiß das es meine Schuld ist, das ich meiner Mutter mehr helfen sollte, schließlich hat sie in ihrer Kindheit weitaus schlimmeres durchgemacht, aber ich Kann es nicht, stattdessen schade ich ihr noch mehr.

Im Moment ist es etwas ruhiger geworden, miene Mutter ist auf einer anderen Insel und ich bin momentan alleine zu Hause, zurzeit ritze ich nicht, aber ich fühle mich noch genauso, ich könnte lache kotzen und mir gleichzeitig die Hand abhaken und verstehe einfach gar nichts mehr.

Was hab ich, was ist loss mit mir?
Bin ich zu schwach/feige?
Ich habe das Gefühl das ich eigentlich kein Grund habe mich zu beschweren, es gibt schließlich Leute in schlimerne Situationen die trotzdem stärker sind, ich werds wahrscheinlich bereuen das alles geschrieben zu haben aber ich will eine Antwort von jemanden und weiß nicht wen ich fragen soll.

Ps. Srry für den zulangen Text und danke fürs lesen :)

Nuala Anwort von Nuala

Liebe Zarah,

auch bei dir möchte ich mich für die späte Antwort entschuldigen!
Keine Sorge, ich konnte alles gut verstehen, was du geschrieben hast. Es ist toll, dass du Spanisch sprechen und schreiben kannst. Wer weiß, vielleicht wird dir das noch sehr nützlich sein :)

Deine Situation klingt sehr, sehr ernst. Ich finde, du hast allen Grund, dir rasch Hilfe vor Ort zu suchen. Es ist auch nebensächlich, ob es andere Menschen gibt, denen es NOCH schlechter geht. Leid sollte man nicht vergleichen. Du schreist ja allein schon durch deine Selbstverletzung nach Hilfe, nur ist bei deiner Mutter bedauerlicherweise keine Hilfe zu erwarten. Daher nenne ich dir, so wie in der Zuschrift, die ich eben beantwortet hatte, als erste Anlaufstellen Beratungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien (du müsstest mal schauen, wie das in Spanien geregelt ist bzw. bei dir vor Ort). Dann gibt es vielleicht auch so etwas wie ein Jugendamt in Deutschland. Das sind auf jeden Fall die zentralen Stellen, die sich mit Fällen wie deinem auskennen. Denn deine Mutter scheint eigentlich in keinster Weise in der Lage zu sein, angemessen und liebevoll für dich zu sorgen. Das könnte sogar dazu führen, dass du woanders untergebracht werden könntest. daher bitte ich dich: Suche bei dir in der Nähe nach solchen Angeboten, vielleicht auch von der Kirche oder von Sozialarbeiter:innen. Scheue dich bitte nicht, diesen Weg zu gehen, denn sonst bekommt es niemand mit! Du kannst auch erstmal eine E-Mail schreiben oder mit Angestellten chatten, wenn es diese Funktion gibt.
Damit du mehr Anbindung nach außen hast und dich seelisch erleichtern kannst, kannst du z.B. auch diese Dienste nutzen:
* https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendtelefon.html#log_in
* https://www.jugendservice.at/onlineberatung/ (ist zwar für Oberösterreich, aber für konkrete aktuelle Fragen sollte es da auch Auskunft geben)

Bitte lies auch hier weiter, um dir selbst in Sachen Selbstverletzung zu helfen: http://rotelinien.de/
Ein weiterer Schritt wäre, dass du eine therapeutische Begleitung bekommen würdest. Es wäre eine Möglichkeit, dass du bei deiner Hausärztin/deinem Hausarzt anfragst. Je nachdem, wie das in Spanien geregelt ist mit der Weitervermittlung. Du kannst da vermutlich schneller die wichtigen Infos bekommen, weil du spanisch kannst. So kannst du sicherlich durch eine Internetrecherche oder Flyer bei einer Kirche, einem Jugendtreff etc. die Anlaufstellen finden. Manchmal hilft es auch schon, aufmerksam durch die Straßen zu laufen und nach Schildern von Arzt/Therapiepraxen Ausschau zu halten und sich dann dort zu melden. --> Nur Mut! je mehr Erwachsene von deiner Lage erfahren, desto schneller und effektiver kann dir geholfen werden.

Ich möchte dich außerdem ermuntern, dich aus deinem Schneckenhaus herauszubewegen und (wieder) Kontakt zu Gleichaltrigen und zu deiner Schule aufzunehmen. Wenigstens übers Internet solltest du versuchen, mit anderen Jugendlichen im Austausch zu sein. Schau bitte, welche Hobbys und Interessen dir gut tun und was dir hilft, wieder Kraft zu schöpfen. Gehe möglichst oft raus, z.B. spazieren, laufen, skaten. Sei unterwegs, das hilft sehr, sich nicht so gefangen zu fühlen. Und es verhilft zu neuen Kontakten. Eventuell gibt es bei euch schon wieder geöffnete Jugendangebote, die du wahrnehmen kannst.

Du kannst dich auch jederzeit wieder bei uns melden und uns vom neuesten Stand der Dinge berichten. Ich werde dann versuchen, dir viel schneller zu antworten!

Ich denke an dich und grüße dich herzlich,
Nuala