Ich hasse mein Leben
Hallo, ich bin der Tim und 17 Jahre alt. Ich besuche eine FOS im Sozialen Zweig und machte nächstes Jahr mein Fachabitur. Hört sich zwar ganz erfolgreich an aber ich fühle mich einfach nur erbärmlich. Ich bin transsexuell, wurde als Mädchen geboren aber fühle mich eigentlich wie ein Junge. Aufgrund Probleme in meiner Familie die ich dem Jugendamt selbst meldete lebe ich jetzt in einer Wohngruppe seit fast 3 Jahren. Die Wohngruppe will das beste für mich aber ich fühle mich mit meiner Identität nicht verstanden. Sie verweigern mit Kontakt zu einer Person mit der ich mich anfreunden will (ich habe keine Freunde in der Schule) welchen sie mir jetzt verboten haben, da er mich vor einen laut dritt Person transphoben Therapeuten warnte. Ich habe Angst, dass ich nie Freunde finden werde. Ich trinke nicht gerne Alkohol und gehe nicht gerne feiern weshalb ich uninteressant für andere in meinen Alter bin. Was die Wohngruppe sagt ist Gesetz - ob meine Therapien abgebrochen werden, welche neuen Therapeuten ich versuchen soll, wann ich mein Coming Out haben soll und sowas. Mir ist bewusst, dass sie es gut meinen aber ich könnte jeden Tag fast einfach nur weinen. Ich möchte endlich als mich selbst leben und Freunde finden. Am liebsten würde ich einfach nur aufhören zu existieren damit ich mit all den Kram nicht mehr klarkommen muss.
Anwort von Nuala
Lieber Tim,
leider kommt erst jetzt eine Antwort, dafür möchte ich mich entschuldigen.
Auch wenn du sehr niedergeschlagen und frustriert bist, möchte ich dir unbedingt einen Lichtblick aufzeigen. Du bist so wichtig und kostbar, dass es sehr schade wäre, wenn du dich aufgeben würdest. Bitte höre nicht auf, für deine Bedürfnisse und Interessen einzutreten! Du hast stets das Recht darauf, so leben zu dürfen, wie es dir gefällt und gut tut. Zum Glück bist du bald volljährig, das ändert schon sehr viel.
Ich habe kürzlich einer anderen ratsuchenden Person geantwortet, die so wie du sehr unglücklich mit ihrem gesellschaftlich zugewiesenen Geschlecht ist. Vielleicht sind da ein paar wichtige Anlaufstellen für dich dabei: https://mein-kummerkasten.de/332928/Ich-will-nicht-mehr.html
Um dir noch etwas Mut zu machen, möchte ich dich auf folgendes Feedback hinweisen, das wir einmal erhalten haben: https://mein-kummerkasten.de/332237/Hilfe-zur-Bewaeltigung-von-Trauer-und-Depression-Meine-Taktik.html
Mein dringender Tipp an dich: Vernetze dich unbedingt mit anderen queeren Jugendlichen! Sei es in Onlineforen, Gruppen, Chats oder über queere Treffen vor Ort. Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe einen Stammtisch für junge Menschen oder Gruppenangebote.
Ob und wann du dich outen möchtest, ist ganz dir überlassen. Auch hierzu möchte ich dir etwas zeigen:
https://mein-kummerkasten.de/332293/Wie-soll-ich-mich-outen.html
Zum Thema Freund:innen finden im Allgemeinen möchte ich dir die folgenden Zuschriften ans Herz legen:
* https://mein-kummerkasten.de/332188/Haette-gerne-Freunde.html
* https://mein-kummerkasten.de/332140/Kaum-Freunde-und-Hobbys.html
* https://mein-kummerkasten.de/330787/Ich-hab-keine-Freunde.html
* https://mein-kummerkasten.de/330646/Keine-Freunde.html
* https://mein-kummerkasten.de/332207/Immer-allein.html
* https://mein-kummerkasten.de/332170/Einsamer-Teenie.html
Ich wünsche dir alles Gute - du kannst dich jederzeit wieder an uns wenden!
Sei lieb gegrüßt,
Nuala