Problem von Anonym - 27 Jahre

Kind untergejubelt

Ich wende mich an euch, da ich nicht mehr weiter weiß.

Ich habe mit einem Kumpel Freundschaft plus, das ca 4 Jahre. In Dezember habe ich entbunden und ihn als Vater angegeben.

Nun will er einen Vaterschaftstest machen. Dabei bin ich mir nicht mehr sicher, ob er der Vater sein könnte. Ich habe einen großen Fehler gemacht, indem ich mal einen One-Night-Stand hatte und ihm davon nie erzählt habe.

Jetzt habe ich Angst davor, wenn der Test negativ ausfällt. Ich weiß dann nicht wie es weiter laufen soll. Immerhin hat meine Freundschaft plus Baby Kleidung und Möbel besorgt.

Er will den Test machen, da er ein Vermögen hat um das für seinen Nachwuchs zu vererben.

Wie kann ich ihm sagen das er evtl. Nicht der Vater sein könnte?

Danke für Eure Hilfe

Sarah B. Anwort von Sarah B.

Liebe Ratsuchende,
ich danke dir vielmals für deine Zuschrift und deine Offenheit.

Das ist in der Tat eine schwierige und unangenehme Situation, in die du dich da manövriert hast.
Daher finde ich es wirklich toll, dass du ihm sagen möchtest, dass er eventuell nicht der Vater ist, denn das hat er verdient zu wissen.

Wir müssen uns kurz darauf fokussieren, wo genau das eigentliche Problem liegt. Das ist in meinen Augen nämlich nicht, dass du mit einem anderen geschlafen hast, vorausgesetzt natürlich, dass ihr dahingehend keine "Regeln" aufgestellt habt.
Eine Frendschaft + ist mitunter eine sehr tückische Angelegenheit.
Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, warum dieses Prinzip immer gängiger/beliebter wird. Auf den ersten Blick, ist es natürlich "leichter". Man hat seinen Spaß, ohne gewisse Verpflichtungen zu haben, aber da man sich meistens unvorbereitet auf sowas einlässt, kann man schnell vor unerwarteten Problemen stehen.
Daher ein kleiner Rat meinerseits:
Definiere mit dem jeweiligen Partner bitte genau, was für euch zu dieser Konstellation dazugehört und was nicht.
Das schützt leider nicht gänzlich vor Problemen, wirkt aber sehr vorbeugend.
Das als kleiner Exkurs in die Thematik :-)

Nun zum Eigentlichen.
Dass er einen Vaterschaftstest machen möchte ist völlig legitim, vor allem weil er ja finanziell bereits einiges investiert hat und das auch zukünftig machen möchte.
Spiel da bitte mit offenen Karten und sage ihm, dass es möglich ist, dass er nicht der Vater ist.
Wie steht er emotional zu dem Kind?
Vermutlich hat er ja bereits eine Bindung aufgebaut. Ob und wie sich das ändert, falls sich herausstellen sollte, dass es nicht seins ist, können wir leider nicht vorhersehen.
Wie auch immer er auf die Info, dass es eventuell nicht seins sein könnte, als auch die, dass er ggf. tatsächlich nicht der Vater ist, reagiert:
Gesteht ihm das bitte zu und versuche nicht direkt ihn zu beschwichtigen, auch wenn die Reaktion noch so hart ausfällt.
Das ist ein Umstand, der ihn je nachdem schwer treffen könnte.
Gib ihm etwas Zeit sich damit auseinander zu setzen und sprecht dann in Ruhe darüber, wenn er sich sortiert hat.
Dann könnt ihr gemeinsam überlegen, wie es weiter gehen soll.
Sollte er nicht der Vater sein, bedeutet das nicht automatisch, dass er das Kind "fallen" lässt.
Gefühle und Bindung für und zu einem Kind kann man auch empfinden und haben, wenn es nicht das eigene ist.
Eine gemeinsame DNA alleine ist dafür nicht ausschlaggebend.

Auch das Finanzielle wird sich regeln lassen, das sollte nicht das Hauptproblem sein.
Sollte er im Fall der Fälle das Geld zurück haben wollen, könnte es du es ihm ja notfalls erstatten.
Klärt das, wenn ihr Klarheit habt. Das ist momentan eher zweitrangig.

Sprich wie gesagt bitte offen und ehrlich mit ihm und zieht an einem Strang, wie auch immer das Testergebnis ausfällt.

Melde dich jederzeit wieder, falls du noch Fragen hast und auch gerne um zu erzählen, wie es weiter gegangen ist.
Dann können wir überlegen, wie die nächsten Schritte aussehen könnten. Ich bin gerne für dich da.

Ich wünsche dir alles Liebe und viel Glück.
Viele Grüße,
Sarah