Problem von C - 23 Jahre

Liebeskummer

Guten Tag

Kurze Vorgeschichte
Ich hatte ca zwei Jahre eine Fernbeziehung die aber nicht wirklich gut geklappt hat ich hab mich dann getrennt was schwer war aber auch eine Erleichterung da es sehr kompliziert war mit der Entfernung (nicht in Deutschland gewohnt)

Nach der Trennung hatte ich mich mit Herr S angefreundet (kannten und schon da er im selben Krankenhaus arbeitet ) Er war für mich da hat mir Stunden lang geschrieben und angerufen er hat sich so viel Mühe gegeben Blumen gebracht jeden früh auf Station ein Kaffee gebracht es war wirklich schön
Wir haben uns oft getroffen und was unternommen nach der Zeit haben wir uns für eine Beziehung entscheiden danach würde alles so kompliziert
Ich bin vom Charakter sehr direkt und manchmal denke ich nicht nach wenn ich rede ich hab mich aber so zusammengerafft mich ihn gegenüber gut zu verhalten ich habe mich so in ihn verliebt
Nach ca zwei Monat hat er sich kaum Mühe gegeben kaum geschrieben oder angerufen ich musste immer anrufen oder fragen ob er Zeit hat es hat mich genervt immer wenn ich was gesagt habe war es für ihn unnötig oder mal wieder eine dumme Diskussion wir haben oft diskutiert ich war schuld aber auch er das wussten wir beide
Er konnte aber nie auf einen Vorschlag eingehen oder ein Kompromiss ich habe mir so Mühe gegeben aber von ihn kam nichts immer war ich schuld aber trotzdem liebe ich ihn vom ganzen Herzen vor drei Tagen hat der mich verlassen ...er sagt er liebt mich aber wir sind zu gleich und er ist unglücklich und das wir als Freunde besser zusammen passen aber wir hatten was schönes klar er ist egoistisch gewesen in der Beziehung und oft kalt aber trotzdem hat doch jeder seine Fehler ich hab oft geklammert da ich
seit ca 3 Monate in Kurzarbeit bin und nur daheim sitze ich war sehr einsam ich hatte kaum Geld für meine Miete und zum einkaufen aber er war da hat mich unterstützt ich habe ihn oft gefragt ob ich zu sehr Klammer er meine nein (hinter meinem Rücken hat er zu anderen gesagt ich klammer zu sehr ) und jetzt ist er weg ich sterbe innerlich ich habe solche Schmerzen ich schriebe ihn aber er ignoriert mich ich schau wann er online ist und weine Tag und Nacht kann nichts essen er war für mich die große Liebe ich hatte schon 3 feste Freunde wo die Beziehung länger ging (immer 1-3 Jahre )aber trotzdem bei ihn war es pure Liebe wenn man jemand liebt sieht man doch über so kleine Fehler weg Oder klar weis ich das es vielleicht gut so ist da ich immer Angst hatte meine Meinung zu sagen da der sonst wieder abhauen will (3 mal fast passiert ) er war 4 Jahre lang singel und ist 30 Jahre alt er meinte immer es ist ungewohnt das da wieder jemand ist und ich soll ihn Zeit geben ich habe es versucht
Es tut alles so weh und ich denke immer an ihn das schlimme ist wir arbeiten evtl wieder zusammen ab August was soll ich denn machen ?

Lan Anwort von Lan

Liebe Ratsuchende,

ich danke dir dafür, dass du dich uns anvertraut hast.

zunächst einmal tut es mir leid, dass deine vorherige Fernbeziehung nicht geklappt hat und ihr euch beide getrennt habt. Ich kann aus eigener Erfahrung verstehen, wie schwierig es ist, so eine Fernbeziehung aufrechtzuerhalten und dass es nur schwer zu ertragen ist, den Liebsten nicht in der Nähe zu haben. Es muss für dich dann noch schwerer gewesen sein, da du schreibst, dass er nicht in Deutschland gewohnt hat. Ich finde es aber beachtlich, dass ihr beide die Beziehung doch immerhin zwei Jahre so beibehalten konntet, Hut ab!

Vor der Beziehung

So wie du Herrn S beschreibst, hat er sich zumindest anfangs sehr um dich gekümmert und viel getan, um dich für sich zu gewinnen. Das muss ein schönes Gefühl gewesen sein, so erobert zu werden. Ich lese daraus, dass er echt um dich gekämpft hat.

Kurz nach der Beziehung

Umso trauriger ist es aber, dass es dann zwei Monate nachdem ihr zusammen gekommen seid, so verändert hat. Es ist nicht schön, dass er sich danach kaum mehr um Kontakt bemüht hat. Du schreibst, dass es für ihn unnötig war, wenn du was gesagt hast. Meinst du das auf dieses Problem bezogen oder generell?
Es ist reflektiert von dir zu schreiben, dass du deine eigene Schuld ebenso wie seine an dem Problem erkannt hast. Es tut mir leid zu lesen, dass ihr deswegen so viel gestritten habt. Das hat eure Beziehung vermutlich belastet und dich auch, wie ich herauslesen kann.


Unterschiedliches Bedürfnis nach Nähe und Distanz

Du schreibst, dass er Zeit braucht, weil er lange Single gewesen ist. Mich würde interessieren, wie lange ihr zusammen gewesen seid, um auch einzuschätzen, ob da genug Zeit für ihn gewesen ist. Ich glaube es dir, dass du versuchst hast, ihm Zeit zu geben. Wahrscheinlich war es für dich nicht einfach. Ich finde, dass du womöglich einfach ein größeres Verlangen nach Nähe hast als er und dass diese beiden Bedürfnisse zu unterschiedlich sind, weswegen er sich eingeengt gefühlt hat.

Herr S hat vermutlich ein sehr starkes Bedürfnis nach Freiheit oder Distanz. Wie du schon schreibst, meinte er auch selbst, dass er Zeit braucht, sich wieder in einer Beziehung einzulassen, einen anderen Menschen an seiner Seite zu haben, sich zu öffnen. Vermutlich ging ihm das tatsächlich zu schnell und vielleicht empfand er es auch zu viel Kontakt, zu viel Telefonieren oder Schreiben. Das ist an sich in Ordnung, dass ihr beide unterschiedliche Bedürfnisse habt. Es gibt da kein richtig oder falsch, jeder Mensch ist anders. Er will lieber freier sein und du scheinst mehr Kontakt zu brauchen. Doch bei euch beiden scheint dieses Nähe-Distanz-Bedürfniss so groß zu sein, dass es zum Konflikt kam. Wahrscheinlich war er dann auf Dauer unzufrieden, weil ihm das zu viel war und er wohl nicht genug Freiräume hatte. Dass er dir sagt, dass er dich liebt und trotzdem unzufrieden ist, bringt euch da aber leider nicht weiter.

Ich finde es auch sehr reflektiert von dir, dass du selbst eingesehen hast, dass du klammerst. Ich kann mir vorstellen, dass du vermehrt seine Nähe brauchtest, als du in Kurzarbeit gegangen bist und auch einsam warst und unter Geldproblemen gelitten hast. Das tut mir sehr leid zu lesen, dass du das durchmachen musst und ich finde es auch verständlich, dass du da vermehrt auf Herrn S. angewiesen bist.

Um ehrlich zu sein, kann ich mich in deinen Ausführungen total wieder erkennen. Ich hoffe, es ist für dich in Ordnung, wenn ich dir auch von meinen Erfahrungen erzähle. Vielleicht hilft dir das auch weiter, wenn nicht, kannst du die Passage auch überspringen. Ich hatte wie schon erwähnt selbst eine Fernbeziehung, es war für mich auch die erste überhaupt. Ähnlich wie du hatte ich das Gefühl, dass ich besonders großen Wert auf Kommunikation lege, ich habe meist geschrieben und wollte immer telefonieren, doch mein Freund damals nicht. Er hat sich dem gebeugt, weil er mir einen Gefallen tun wollte. Ich war enttäuscht, weil es immer nur von mir kam und selten mal Initiative von ihm, weswegen ich gleich alles in der Beziehung hinterfragt habe. Heute weiß ich aber, dass wir beide eben unterschiedlich waren und unterschiedliche Bedürfnisse, was Nähe und Distanz und sowieso Kommunikationsverhalten betrifft. Diese Bedürfnisse können bei zwei Partnern sehr unterschiedlich sein. Das kann auch auf euch zutreffen, muss aber nicht so sein.

Vielleicht könnt ihr beide schauen, was ihm am liebsten wäre und womit du leben kannst und womit nicht. Du musst aber für dich entscheiden, was du brauchst, um zufrieden zu sein. Und wenn es dann so ist, dass ihr beide da nicht auf einen Nenner kommt, dann wäre es wohl doch am besten, getrennte Wege zu gehen. Kompromisse zu finden wäre natürlich am besten, aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass ihr doch keine gemeinsame Lösung findet.

Probleme in der Kommunikation

Du schreibst am Anfang, dass du eigentlich sehr direkt bist und meist etwas sagst, ohne darüber nachzudenken. Und du hast dich aber ihm zuliebe zusammengenommen. Das ist einerseits toll von dir, weil du versuchst ihm gegenüber liebevoller zu sein, weil du ihn mit deinen direkten Worten vermutlich nicht verletzen willst. Andererseits scheint es auch etwas zu sein, was zwischen euch steht. In einer Beziehung sollte Ehrlichkeit ganz weit oben stehen und man sollte auch seine Meinung sagen können, natürlich in einem vernünftigen und trotzdem liebevollen Ton.
Ich vermute, dass du dich zurückgenommen hast, deine Meinung zu sagen, weil du Angst hattest, dass er dich verlässt. Vielleicht steckt dahinter eine kleine Verlust- und Trennungsangst, die nun leider wahr geworden ist. Es scheint, als gäbe es da ein Kommunikationshürde deinerseits, aber auch seinerseits, da er dir nicht ehrlich sagen konnte, dass du seiner Ansicht nach zu sehr klammerst.


Trennung


Es tut mir auch so leid, dass du so sehr unter der Trennung leidest, das klingt wirklich sehr ernst. Fühl dich von mir gedrückt! Eine Trennung ist sehr schwer, besonders wenn du ihn noch immer liebst und ihn nicht gehen lassen willst und du nicht diejenige warst, die sich trennen wollte. Darunter leidest du sehr und das finde ich verständlich. Eine Trennung zu verarbeiten ist sehr schwer und kann individuell verschieden sehr lange dauern. Wenn es aber wirklich nicht möglich ist, dass ihr beide wieder zueinander findet, musst du lernen, die Trennung zu akzeptieren, so sehr du auch darunter leidest. Ich glaube es dir, wenn du schreibst, dass es für dich die große Liebe war und du ihn sehr liebst und daher das Gefühl hast, zu sterben ohne ihn. Das will und kann ich nicht in Frage stellen, das sind deine Gefühle und du darfst sie fühlen. Allerdings mache ich mir Sorgen, dass du dich in all dem Trennungsschmerz verlierst und dich eventuell zu abhängig von ihm gemacht hast. Du schreibst es ja selbst, dass du in letzter Zeit sehr geklammert hast, wofür dir aber niemand einen Vorwurf machen sollte. Ich kann auch verstehen, dass du gerade auch wegen der Kurzarbeit und Einsamkeit noch mehr darunter leidest und es dir noch schwerer fällt, ihn loszulassen.

Geben und Nehmen in der Beziehung

Für dich ist vermutlich auch so belastend, weil es so eine starke Diskrepanz zwischen seinem Verhalten davor und nach Beziehungsbeginn gibt. Wenn ich spekulieren darf, nehme ich stark an, dass er sich davor sehr ins Zeug legte, um dich zu erobern. Und als er dich hatte, hat es nachgelassen, dass er sich Mühe gibt. Das soll jetzt keine Bewertung sein, aber ich vermute stark, dass es in vielen Beziehungen so ist, dass man sich in der Beziehung zunehmend nicht mehr so viel Mühe gibt und sich selbstverständlich sieht. Ob das auf deinen Freund zutrifft, weiß ich natürlich nicht, aber es wäre eine Theorie. Ich kann herauslesen, dass es für dich belastend ist, dass er sich kaum Mühe gegeben hat und du immer auf ihn zugegangen ist. Du schreibst, du hast dir Mühe gegeben, doch von ihm kam nichts und er war nicht bereit, auf einen Kompromiss einzugehen. Das muss dich sehr heruntergezogen haben, was ich absolut verstehen kann. Von ihm kam nichts, schreibst du, während du Kompromisse und Vorschläge gemacht hast. Das klingt für mich auch nach einem starken Ungleichgewicht von Geben und Nehmen in einer Beziehung, was ja eine wichtige Grundlage auch überhaupt für jede Beziehung ist.

Ehrlich gesagt finde ich sein Verhalten dir gegenüber nicht fair. Wenn er dich noch geliebt hat, wieso hat er dann nicht versucht an der Beziehung festzuhalten, daran zu arbeiten, damit es wieder funktioniert? Außerdem hat er dir nicht die ganze Wahrheit gesagt, hat dir nicht gestanden, dass er sich eingeengt gefühlt hat und ist Diskussionen aus dem Weg gegangen. Auch auf Kompromisse ist er nicht eingegangen, so wie ich es herauslese. Du schreibst auch, dass er egoistisch und kalt dir gegenüber war und dass du ihm aber diese Fehler verziehen hast. Das finde ich sehr bewundernswert von dir! Trotzdem denke ich mir gerade, dass es wohl so wie du es schilderst ein eindeutiges Ungleichgewicht in der Beziehung gab. Du hast vermutlich viel mehr investiert, viel mehr gegeben und getan, damit die Beziehung gut läuft. Doch ich lese leider nicht heraus, dass er etwas getan hat, auch nicht, um die Beziehung für sich zum Besseren zu wandeln. Stattdessen hat er alles für sich behalten, ist Konflikten aus dem Weg gegangen und hat dann sich dann getrennt, ohne die Probleme wirklich aufzuarbeiten.

Mit Fehlern umgehen

Es ist gut, dass du Herrn S auch kritisch sehen kannst und auch seine Schwächen wie die Emotionskälte und der Egoismus siehst. Ich finde es auch toll, dass du versuchst, diese Fehler zu akzeptieren und nicht verändern zu wollen. Das ist schon mal sehr gut, wenn man das so kann. Es ist schon wahr, dass man lernt, mit den Fehlern des anderen zurechtzukommen, sie zu akzeptieren, weil man den anderen sehr schwer ändern kann und auch nicht versuchen sollte.
Aber das, was du geschrieben hast, scheint für mich aber etwas zu sein, was dich sehr belastet und das sollte auch nicht einfach hingenommen werden. Du scheinst unter seinem Verhalten gelitten zu haben und die Beziehung kriselte immer wieder deswegen. Da finde ich, geht es zu weit, wenn man das einfach hinnimmt. Sobald einer von euch beiden damit unglücklich ist, sollte man das nicht einfach ausblenden, sondern hinsehen und daran arbeiten.

Du schreibst, er findet, dass ihr beide gleich seid. Doch aus deinen Ausführungen kann ich leider nicht entnehmen, dass das zutrifft. Mir fallen eher beim Lesen die Unterschiede, was eben das Bedürfnis nach Nähe und Distanz und Kommunikation betrifft stark auf. Inwiefern seid ihr zu gleich gewesen und warum war das ein Problem? Auch würde mich interessieren, weswegen er denkt, ihr seid als Freunde besser dran. Es sind bei mir einige Fragen offen, die mir zum besseren Verständnis fehlen und um dir da noch besser helfen zu können.


Ich sehe nun zwei Möglichkeiten wie es weitergeht:

Meine liebste Variante wäre, dass du, so schwer es dir fällt und sehr du ihn liebst, ihn loslässt und dich mehr um dich kümmerst. Ich kann verstehen, dass das sehr schwer fällt nach der Trennung, weil du ihn noch so liebst und so sehr an ihn denkst. Aber ich fürchte, dass es dir nur noch schlechter gehen wird, wenn du weiter an ihm hängen bleibst. Ich habe das Gefühl, dass er dir nicht gut tut und du mit ihm, wenn du ihn nicht ändern kannst, auch nicht glücklich werden kann. Es sei denn, er sieht es selbst ein und ändert sich. Aber diesen Willen lese ich nicht heraus, denn er scheint nicht auf Kompromisse eingehen zu wollen.

Mit anderen darüber reden und Hilfe holen

Nimm dir genügend Zeit, zu trauern und loszulassen. Wichtig ist, dass du dich deiner Trauer hingibst, aber eben auch nicht alles andere vergisst. Für manche ist es wichtig, das alleine durchzustehen, aber vielleicht hilft es dir, mit jemandem darüber zu reden? Auf lange Sicht könnte es dir auch helfen, mit einer engen Freundin oder einem anderen Vertrauten darüber zu sprechen. Auch wenn es nicht unbedingt zu einer Lösung kommt, kann es dir möglicherweise helfen, einfach dein Leid von der Seele zu reden, einfach darüber zu sprechen. Schon allein den Kummer jemandem anzuvertrauen, kann dazu führen, dass es dir besser geht, das hoffe ich sehr. Und jemanden zu haben, der für dich da ist, dir zuhört und dir Kraft schenkt, ist auch wichtig.

Ich hoffe sehr, dass du so jemanden hast, es reicht, wenn es wenigstens nur eine Person ist. Ich verstehe, dass Herr S. als sein früherer Partner eine wichtige Stütze für dich war und nun da er nicht mehr da ist, dir diese Stütze fehlt. Umso wichtiger ist es, dass du auch andere Menschen hast, die dich aufbauen und auffangen können. Ich lese heraus, dass du einsam warst und hoffe, dass es nicht daran lag, weil dir andere Bezugspersonen gefehlt haben. Wenn das der Fall sein sollte, rate ich dir, auch neue Menschen kennenzulernen, sofern du das willst, beispielsweise in einem Verein oder bei einem Ehrenamt oder Sportstudio?

Falls es dir auch nicht weiterhelfen kann, mit nahen Mitmenschen darüber zu sprechen, empfehle ich dir, einen Psychologen aufzusuchen. Du musst dich dafür nicht schämen, wenn du dir professionelle Hilfe holst. Auch "kernggesunde" Menschen können sich professionelle Hilfe suchen, wenn es unter andere auch um Trennungsschmerz geht.

Außerdem empfehle ich dir als Akut-Ratgeber die Nummer gegen Kummer (116 111 oder unter https://www.nummergegenkummer.de/und die Telefonseelsorge (0800.1110111 oder 0800.110222 oder unter der Webseite https://www.telefonseelsorge.de). Diese wahren Anonymität, wodurch es leichter werden kann, die Hilfe zu suchen. Die Berater können gut einschätzen, welche Hilfe notwendig ist.


Wie wäre es, wenn du dich jetzt mehr um dich kümmerst, auf dich konzentrierst und das tust, was dir Spaß macht? Vermutlich wird es dir schwer fallen, da du ihn immer noch im Kopf hast. Aber ich denke, dass es vielleicht die richtige Zeit ist, dass du jetzt im Mittelpunkt stehst. Du bist jetzt freier, musst dich nicht mehr nach ihm orientieren. Du könntest die gewonnene freie Zeit nun auch nutzen, um dich alten lieb gewonnenen Hobbys zu widmen. Gibt es da welche, denen du wieder nachgehen kannst? Du könntest auch andere neue Hobbys anfangen und auf dem Wege andere Menschen kennenlernen. Hauptsache, du kommst heraus, lenkst dich von dem Trennungsschmerz dann auch ab. Trauern darf ruhig sein, keine Frage, aber es ist nicht gut, wenn du nur noch leidest und sich all deine Gedanken nur um ihn drehen. Das ist leichter gesagt als getan, aber wirklich das Beste.


Außerdem finde ich es nicht in Ordnung, wie er dich jetzt nun behandelt. Ihr wart schließlich zusammen und jetzt ignoriert er dich, obwohl er sich denken kann, dass du sehr leidest? Das geht für mich einfach nicht und ich wünsche mir sehr für dich, dass du nicht länger an ihm festhälst. Denn auch wenn es hart klingt: Dieser Mann scheint dich meiner persönlichen Ansicht nach nicht verdient zu haben, so wie du dich für ihn ins Zeug legst. Du scheinst die einzige gewesen zu sein, die etwas für die Beziehung tut und von ihm kam nichts dergleichen.

Neustart nach Trennung?

Eine andere Möglichkeit wäre, falls er denn dazu bereit wäre, die Beziehung neu zu starten, aber auch professionelle Hilfe von einem Paartherapeuten zu holen. Wenn ihr beide allein nicht mit den Konflikten zurechtkommt, kann möglicherweise eine dritte, neutrale Person helfen und mit euch neue Lösungen finden. Das würde ich ihm aber wirklich nur vorschlagen, wenn er dich wirklich noch liebt und auch bereit wäre für einen Neuanfang.
Es wäre einfach auch gut, wenn ihr euch beide aussprecht und dann auch wirklich ehrlich sagt, was euch stört, wo ihr Probleme seht. Ich fürchte, dass ihr das beide in der Beziehung eher selten oder gar nicht getan habt. Du hast deine Meinung nicht mitgeteilt und er auch nicht, dass er sich eingeengt fühlt. Wenn ihr euch aussprecht, könnt ihr beide auch schauen, ob ihr einen Kompromiss findet. Und wenn er wieder so blockiert, er nicht diskutieren will, kannst du ja erklären, dass du dir wünscht, dass es zwischen euch beiden klappt und du auch willst, dass er glücklich ist in der Beziehung und dir Mühe gibst, dass die Beziehung euch beiden wieder gut tut.

Finanzielle Sorgen

Vermutlich wirst du, wenn du noch in Kurzarbeit bist, auch mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, was mir leid tut. Vielleicht wäre es ratsam, das Jobcenter oder die Arbeitsagentur aufzusuchen und sich da zu informieren, welche Möglichkeiten du hast, um trotzdem mit dem Geld klar zu kommen oder mehr Geld neben deinem Kurzarbeitergeld zu erhalten. Gibt es eventuell auch jemanden in deiner Familie, der dir eventuell vorübergehend finanziell helfen kann?

Erneute Zusammenarbeit

Ich kann mir vorstellen, dass es dir schwer fällt, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten, wenn du emotional noch so befangen bist. Wie sieht es denn derzeit aus? Arbeitest du nun mit ihm zusammen? Falls ja, würde ich dir raten, möglichst auf Abstand zu gehen, wenn du versuchst, dich von ihm zu lösen. Oder du siehst es als Chance, mit ihm noch einmal über die Beziehung zu sprechen und oben erwähnte Punkte noch einmal aufzugreifen. Entweder um mit ihm die Beziehung zu reflektieren und abzuschließen oder um vielleicht doch einen Neuanfang zu starten.

In jedem Falle wünsche ich dir für deinen weiteren Lebensweg nur das Beste. Ich hoffe, dass es in deinem Liebesleben wieder besser wird und auch die Kurzarbeit endet und du bald keine Sorgen mehr hast. Ich wünsche mir von Herzen, dass es dir wieder besser geht, unabhängig davon, welchen Weg du nun gehen willst. Falls du noch Fragen hast oder noch einmal Hilfe brauchst, kannst du mir jederzeit schreiben.

Viele liebe Grüße,
Lan