Problem von Michael - 40 Jahre

Ist es meine Schuld?

Alles fing damit an das meine Schwester geheiratet hat, kurz darauf hat Sie eine Tochter bekommen.

Von da an war mein Vater nur noch für Sie da, damit er Sie noch näher bei sich hat er Ihr dann das leer stehende Haus unsere Großmutter renoviert welches in Unmittelbarer ist um Sie bzw. Ihre Tochter in seiner nähe zu haben.

Wir wurden immer mehr verdrängt, als ich dann einmal gesagt habe das ich schwer enttäuscht bin wurde der Kontakt zu uns für ein Jahr abgebrochen.

Meine Schwester darf sich aber so Spruche erlauben wie:“wenn du nicht tust was ich sage bekommst du meine Tochter nicht mehr zu sehen.“

Jedenfalls wurde es nicht besser meine Frau wurde von Ihr auf der Geburtstagsfeier Ihrer Tochter vom Hof gejagt mit den Worten: „Nimm dein Geschenk und verschwinde und wir wollen mit dir nichts mehr zu tun haben“.

Jedenfalls bekam Sie zwischenzeitlich ein zweites Kind, einen Sohn.
Mir wurde nichts davon gesagt und auch von der Geburt habe ich erst über dritte erfahren, was meine Schwester aber nicht davon abgehalten hat sich bei anderen darüber zu beschweren das man Ihr nicht zur Geburt gratuliert hat.

Jedenfalls habe ich dann meinen Ganzen Groll hinuntergeschluckt bin mit Blumen zu Ihr gefahren und habe gebeten ob man nicht einen normalen Umgang pflegen könnte.

Drei Monate später habe ich dann aufgrund einen Versprecher meinen Vaters erfahren das Sie das Haus bekommen hatte. Bis heute warte ich darauf das mir das jemand offiziell mitteilt.

Zwischenzeitlich ist der Kontakt komplett abgebrochen, ich möchte dazu sagen ich habe nie ein böses Wort gesagt nur das ich enttäuscht bin.

In dieser Zeit ist meine Mutter schwer erkrankt, ich habe einen Anruf von meinem Schwager erhalten das meine Mutter auf Intensiv Station liegt, auf Nachfrage wo Sie den liegt wurde mir die Auskunft verweigert und mittgeteilt das ich Sie eh nicht besuchen darf. Ich habe dann die Klinik ausgemacht und einen Brief seitens der Pflegeleitung erhalten das meine Mutter keinen Besuch wünscht. Mein Vater hat gar nicht angerufen da ei angeblich meine Telefonnummer. Ich habe seit Jahren immer die gleiche!

Das ende ist das meine Mutter 6 Monate Später verstorben ist.
Das hat man mir erst gar nicht Mitgeteilt .
Aus der Zeitung habe ich erfahren müssen wo meine Mutter beerdigt wird.
Ich bin dann dorthin gefahren wo ich wie ein Fremder in der letzten Reihe stehen musste.
Wahrend alle dem neuen Inneren Kern der Familie kondoliert haben.

3 Monate später kann dann von Nachlassgericht das ich enterbt worden bin.

Ich bin wirklich am ende und frage mich was habe ich nur falsch gemacht.

Anna Anwort von Anna

Lieber Michael,

ich fand es wirklich furchtbar tarurig Deine lange Nachricht zu lesen. Dass Du so etwas erleben musstest, tut mir unglaublich leid und ich kann nur erahnen, wie es Dir dabei gehen muss.
Und ich frage mich auch, was ich dazu sagen kann, welchen Rat ich Dir hier geben könnte und ob es überhaupt etwas gibt, was ein Außenstehender zu so einer Situation sagen kann.
An der Stelle frage ich mich: gibt es denn noch andere Familienmitglieder, mit denen Du noch Kontakt hast und darüber sprechen könntest? Tanten, Onkel, Cousins oder Cousinen? Und wenn es keine Familie gibt, gibt es denn gemeinsame Freunde oder Bekannte, Nachbarn, mit denen Du noch Kontakt hast und mit durch die Du vielleicht auf eine Idee kommen könntest, wo das Problem hier liegt? Vielleicht gibt es ja in diesen Kreisen Menschen, die Dir zustimmen können, die sich vielleicht selbst auch ungerecht behandelt fühlen durch Deinen Vater und Deine Schwester oder die wenigstens eine Ahnung haben, was in sie gefahren ist.

Wenn ich Deine Nachricht lese, scheint immer wieder die Enttäuschung, die Trauer um den Verlust durch, das Nicht-Fassen-Können, der Schreck und auch etwas Wut. Von Vorne bis zum Schluss bist und bleibst Du in Deinem Schreiben in der Position desjenigen, der Anschluss sucht, der sich fragt, was los ist, der abgelehnt und verweigert wird. Verstehe mich nicht falsch, das ist nur allzu verständlich und so würde sich jeder fühlen, aber ich muss an der Stelle sagen: So, wie sich Dein Vater, Deine Schwester und vorher auch Deine Mutter verhalten haben, scheint es keine Chance zu geben, dass ein normales klärendes Gespräch möglich wird und Du endlich gehört oder gar wieder aufgenommen werden würdest. Das klingt richtig hart, aber an der Stelle glaube ich, kannst nur Du Dich selbst und Deine Einstellung dazu ändern, nicht die anderen. Es wird sicher irgendwelche Gründe dafür geben, warum sie sich so verhalten, aber die kennst Du nicht und Du hast schon sehr viel versucht, um sie rauszufinden und bist schon richtig oft über Deinen Schatten gesprungen. Ich glaube, dass Du da irgendwann einen Schlussstrich ziehen und um die verlorene Beziehung zu allen trauern musst, loslassen musst, um wieder derjenige zu sein, der sein Leben in der Hand hat und nicht ständig gern möchte, aber nicht darf; der dazugehören will, aber nicht gewollt ist; der immer nur reagiert auf die Gemeinheiten der anderen, aber nicht selbst entscheidet, wo es lang geht. In Deinem Fall ist das natürlich super, super schwer, denn die eigene Herkunftsfamilie ist, egal, wie alt man ist, immer sehr nahestehend und wichtig für einen. Aber ich denke, früher oder später musst Du sie loslassen, um wieder selbst die Fäden in der Hand zu haben und Dein eigenes Leben führen zu können, ohne ständig auf sie zu warten.

Ich finde es richtig toll, dass Du Deine Gefühle mal so in Worte gefasst und aufgeschrieben hast. Das war vielleicht auch nicht einfach, aber es kann helfen, sich selbst über Situationen bewusst zu werden. Würde es Dir vielleicht helfen, wenn Du Deinen Eltern, Deiner Schwester einen Brief oder mehrere schreiben würdest? Du musst ihn ja nicht abgeben, wenn Du nicht willst, aber in einem Brief hättest Du endlich mal die Möglichkeit zu sagen, was Du denkst und fühlst, ohne dass Dir jemand dazwischen redet oder erst gar nicht zuhört. Und an der Stelle noch einmal: selbst wenn Du ihn nicht abgeben würdest, bin ich mir sicher, dass alleine das Schreiben etwas Positives mit Dir macht. Du bist derjenige, der den Stift hält und endlich mal entscheidet, was gesagt wird und da steht das dann schwarz auf weiß, was Dir niemand wegnehmen kann!

Ich bedanke mich für Dein Vertrauen und hoffe, dass ich Dir wenigstens ein bisschen helfen konnte.

Viele Grüße,

Anna

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Am 18.09. erreichte uns ein Nachtrag, der für Dich sehr interessant sein könnte:

"In Deeutschland kann keiner ganz enterbt werden; der Pflichtteil steht Michael immer noch zu.

Dazu:

1. unbedingt Erbschein beim zuständigen Amtsgericht beantragen.
2. Den Wert des gesamten Erbes von der Mutter feststellen lassen.
3. Wenn nur er und seine Schwester Erben sind, das Erbteil durch 2 teilen.
4. 10% davon stehen ihm zu! Notfall Klage einreichen, meistens tut sich dann was."