Problem von Anonym - 13 Jahre

Schule macht mich kaputt

Als ich nach den Sommerferien daran gedacht habe, dass ich in die Schule gehen muss hat mich das extrem deprimiert. Seit dem ist das jeden Tag so und wenn ich abends an die Schule denke fange ich einfach an zu weinen. Ich halte diesen Stress einfach nicht mehr aus. Ich denke nur noch an Hausaufgaben und Klausuren. Dieses frühe Aufstehen, dann der lange weg zur Schule und dann noch was generell in der Schule auf mich wartet. Nach der Schule bin ich meistens so fertig, dass ich einfach einschlafe, obwohl ich genug schlafe und dann muss ich den ganzen Tag mit Hausaufgaben und Lernen verbringen und muss 2 mal die Woche in die Nachhilfe. Ich hab keine Freizeit, sogar an den Wochenenden muss ich meistens meine Zeit für das Lernen hergeben. Außerdem werden meine Noten durch den ganzen stress schlechter was mich noch mehr deprimiert. Ich mache meine Hausaufgaben eigentlich immer mit Tränen in den Augen, weil ich einfach nicht mehr kann. Ich will doch auch einfach mal ein wenig Zeit für mich haben und mit meinen Freunden abhängen. Ich hab ja noch nicht mal mehr Zeit zu lesen. Und ich hab auch schon oft daran gedacht wie ich das nicht mehr durchmachen müsste wenn ich einfach mein Leben beende.

Anwort von CharlotteK

Hallo liebe Schreiberin,

Danke für Deine Nachricht. Deine Unlust auf die Schule scheint Dich ja schon sehr lang zu belasten ( - ich würde Dir sehr wünschen, dass sie sich in den vergangenen zwei Monaten gelegt hat). So wie Du Deine Schulerlebnisse schilderst, klingt das auch einfach stressig und so, dass ich Deine Unlust gut verstehen kann. Es ist auch einfach verrückt, was Schüler*innen in Deinem Alter leisten müssen. Wo bleibt da das richtige Leben neben dem ganzen Lernen für die Theorie?
Kein Wunder also, dass viele (auch Lehrer*innen) an dem Schulsystem und dem damit verbundenen Leistungsdruck, der mit Noten und Bewertungen einhergeht, zweifeln. Das große Ganze ist aber erstmal leider schwer zu ändern. Was kannst Du also jetzt tun, damit es Dir besser geht?

Als erstes möchte ich auf die Nachhilfe eingehen. Du schreibst, dass Du zweimal die Woche welche erhältst. Versuche die Zeit positiv zu nutzen. Der Nachhilfeunterricht sollte keine Mehrarbeit sein, sondern vielmehr Unterstützung und Dir stressige Lernzeit erleichtern. :) Sprich doch mal mit der Nachhilfelehrkraft, falls Du das Gefühl hast, dass das nicht der Fall ist.

Falls Dir Deine Eltern Druck machen sollten, sprich auch mit ihnen. Erkläre ihnen, dass Du viel ausgeglichener lernen kannst, wenn Du auch Freizeit und Pausen hast. Schau mal in diesen Artikel, da findest Du viele Argumente dafür - oder zeig ihn gleich mal Deinen Eltern! https://www.studium-ratgeber.de/studium/lerntipps-lernmethoden/lernpausen-machen/
Du könntest auch mit einer Dir vertrauten Lehrperson sprechen, wie es Dir geht und dass Du Dich oft überfordert fühlst. Es ist gut wenn Dein direktes Umfeld Bescheid weiß und dementsprechend auch Verständnis zeigen kann.

Und ein riesiger Ratschlag von mir für Dich persönlich ist: Mach Dir selbst nicht zu viel Druck. Du kannst nicht alles schaffen. Das ist in der Regel einfach zu viel. Gib Dein bestes, mach etwas für die Schule. Aber die Schule sollte nur ein Teil Deines Lebens sein. Versuche Dir das immer wieder vor Augen zu führen. Mindestens genauso wichtig (vielleicht ja auch noch wichtiger ;) sind Freundschaften und die eigene Weiterentwicklung. Und definitv wichtiger ist Dein Wohlbefinden und Deine Gesundheit. Denn ohne die schaffst Du gar nichts. Achte deshalb auf Dich! Achte darauf, dass Du Dich wohl und ausgeglichen fühlst! (Auch wenn dann vielleicht die Konsequenz ist, dass das eine oder andere mal nicht gemacht werden kann.)

Ich sende Dir viele Grüße und wünsche Dir viel Kraft! Sollte sich in der Zwischenzeit etwas neues ergeben haben, melde Dich!

Charlotte