Problem von Anonym - 25 Jahre

Zukunftsangst an Nuala

Hallo Nuala, Ich danke dir für deine tollen Worte im Kern hast du Absolut recht ich muss lernen mich so zu akzeptieren wie ich bin egal ob ich eine Behinderung hab! Auch mit der Zukunftsangst es ist gerade eine extrem schwierige Zeit nicht nur für mich sondern für alle und dem muss ich mir bewusst werden. Es hat sich was bei mir getan ich habe angefangen Sport zu treiben im Rahmen meiner Möglichkeiten und noch dazu intensiver Bücher zu lesen um mein Mindset zu erweitern ich merke wie gut mir die Dinge tun und wie Wichtig es ist eine Routine im Leben zu haben! Beruflich geht es bei mir auch Stückweit Bergauf ich werde demnächst Weiterbildungen machen um wieder auf dem Arbeitsmarkt bessere Möglichkeiten zu haben! Um deine Letze Frage noch zu beantworten ich geh mal Stark davon aus das ich Depressionen habe die immer mal wieder kommen und gehen es ist immer so phasenweise aber diagnostiziert wurde bei mir nichts. Nichtsdestotrotz werde ich nicht zu lassen das sie mein Leben bestimmen!

Ganz Liebe Grüße und nochmals aus tiefsten Herzen Danke!

Nuala Anwort von Nuala

Hallo du,

wie schön, wieder von dir zu lesen - und dann gleich so erfreuliche Nachrichten =) Das freut mich alles sehr! Und gerade dass du dir in den vergangenen Monaten so viel selbst aufgebaut und deine inneren und äußeren Reichtümer (wie auch immer geartet) erkannt hast, bestätigt meine Überzeugung, von der ich dir geschrieben hatte.

Ich empfehle dir, dich gar nicht so sehr an das Wort "Depression" zu binden. Versuche stattdessen, dich mehr und mehr auf deine Selbstentfaltung zu fokussieren. Es wird dabei immer auch dunkle Momente und Phasen geben - und wenn es chronisch werden sollte, gibt es Profis dafür. Ansonsten kannst du so viel selbst machen, wie du ja auch selbst erkannt hast :)

Vielleicht bist du auch der Typ für ein Ehrenamt. Ehrenämter können für die seelische und körperliche Gesundheit sehr vorteilhaft sein - neben den vielen Vorteilen für unsere Gesellschaft natürlich :)
Ein festes Ehrenamt bietet u.a. eine Bezugsgruppe, einen Sinn, das Gefühl, sich einbringen und ausprobieren zu können, Hilfe zu geben, Mehrwert zu erfahren, neue Kontakte zu knüpfen, sich für die eigenen Ideale einzusetzen und noch vieles mehr. Ich empfehle immer gern die Seite https://ehrenamtcheck.de/.

Letztlich müssen alle Menschen schauen, etwas im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu bewerkstelligen. Sicher, du hast es durch deine Behinderung nochmal schwerer, keine Frage. Doch müssen wir festhalten: Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens durch Unfall, Krankheit oder einen Angriff eine Behinderung davontragen und gar das Leben verlieren. Das sollten wir alle mehr vor Augen haben. Es wäre schon viel getan, wenn sich alle sich elementarer Körperfunktionen bewusst machen würden und diese zu schätzen wüssten. Ich habe auch gewisse Einschränkungen, aber meine Beine können mich tragen. Das ist wundervoll! Ich bedanke mich oft dafür, dass ich sehen darf, laufen darf, dass ich meinen Alltag meistern kann. Und die Dankbarkeitsliste ist beliebig erweiterbar.
Alle Menschen können bestimmte Dinge nicht oder nicht einfach so umsetzen. Was nützen intakte Beine, wenn jemand sich kaum bewegen will? Was nützt Talent X, wenn man es nicht einbringt? Was nützt Interesse Z, wenn man sich ihm nicht widmet? Was nützt es mir, dass ich gerne Y könnte, aber einfach nicht die tiefgehenden Veranlagungen dazu mitbringe? -
Und trotzdem können wir uns annähern, an etwas erfreuen, die (scheinbaren) Widersprüche aushalten lernen. Ich kann mich z.B. für Programmiersprachen interessieren, ohne sie wirklich zu erlernen. Ich kann das Wissen haben, dass ich trotz durchschnittlichem Gesangsvermögen in einem normalen Chor singen dürfte. Ich kann mich und meinen Körper so annehmen, wie ich und er gerade sind und auf alle vermeintlichen "Macken" pfeifen. Und kann mich gleichzeitig an meinen Schokoladenseiten berauschen und mir Komplimente machen lassen, mit Stolz und Dankbarkeit.

Ich grüße dich, genieße den Herbst in vollen Zügen!
Nuala


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