Problem von Alex - 42 Jahre

Ich kann einfach das erlebte / Vergangenheit / nicht verkraften !

Hallo liebes Kummerkasten Team !
Mein Name lautet Alex , ich werde im August 43 Jahre alt und lebe im Ruhrgebiet . Ich habe offenbar ein beträchtliches Problem , und schaffe es einfach nicht darüber hinweg zu kommen . Das hängt mit dem erlebten aus meiner Kindheit zu tun . Aber kommen wir zum Problem : Ich kann seit gute 6 Jahren keine Verbindung zu anderen Menschen eher gesagt zu anderen Frauen aufbauen , ich schlafe seit Jahren nicht gut , bin immer Müde habe völlig unkrontrollierbare Wutanfälle und Momente wo ich einfach an zu weinen Anfange . Zu dem kommt noch das ich immer weniger machen möchte , wie einen Spaziergang im Park oder ähnlichem . Aber wenn ich dann zu Hause im meinem Zimmer sitze schaue ich mich um und alles ist wieder auf Deutsch scheiße und ich bin wieder am weinen . Ich habe keine Freunde , mit denen ich darüber reden könnte , da immer die gleiche Antwort höre : Zeit heilt alle Wunden und lässt den Kummer verschwinden ! Leider habe ich das am Anfang tatsächlich geglaubt , wo die Scheidung vollzogen worden ist mit meiner Ex Frau . Seit dem habe ich das Problem , und ich habe fürchterliche Angst alleine zu seien für den Rest meines Lebens . Als meine Ex Frau mir sagte das Sie einen anderen Mann liebt 2015 am Abend meines Geburtstages ist in mir was zerbrochen , mein Herz tat wirklich weh , als dann noch 4 Monate später meine Kinder lieber Weihnachten mit Ihrer Mutter und dessen neuen Freund zu feiern als mit mir wurde das Problem noch schlimmer . Das Ding war einfach , ich wollte nicht mit meiner Frau noch verheiratet bleiben nachdem Sie mit diesem Mann schon ein Jahr lang ein Verhältnis gehabt hatte und mir das beichtete . Ich liebte diese Frau vom ersten Tag an an dem ich Sie sah . Ich war der Glücklichste Mensch auf diesem Planeten , da ich gewusst hatte das es an meiner seite jemanden gab dem ich vertauen konnte ,eine wunderschöne Zeiten verleben werde , Sie war nicht nur meine Geliebte sondern meine beste Freundin , die mir zu hörte , die mir mit Rat und Tat beiseite stand, Sie vertstand mich einfach . Und es machte den gleichen Eindruck das es bei Ihr genauso wäre . Unsere Beziehung hielt 12 Jahre und 7 Monate .Kurze Zeit nach der Scheidung nennen unsere Kinder mich bei meinem Vornamen anstatt Papa .. Vor 3 Jahren sagte meine zweite Tochter zu Ihrer Großmutter , das Sie wünschte das ich Tod sei , und lieber der neue Mann meiner Ex Frau ihr Vater wäre . Ich bin bei Gott kein Engel , ich habe meine Fehler die ich in meinem Leben gemacht habe bereut und dafür bezahlt , mir wurden genug Menschen die ich geliebt habe von Gott genommen , aber meine Kinder ?? Das schlimme daran ist das ich meinen Kindern nicht sagen kann das ich Sie liebe und das ich für Sie da sein möchte wenn Sie es brauchen oder wünschen . Ich weiß einfach nicht was ich machen soll , immer wenn ich eine Frau kennen lerne , mich verabrede oder Spaß ( Lachen und eine gute Zeit verbringen ) -> ( Keinen Sex ) habe , bekomme ich nach dem Treffen ein schlechtes Gewissen das ich meiner Ex Frau untreu bin !! Ist das nicht lachhaft ?? So das ich diesen Kontakt dann nicht weiterverfolge und mich abwende . Oder es kommt vor das ich keine Paralelen sehe zu meiner Ex Frau . Obwohl das ich diese Angst verspüre für immer alleine zu sein ! Und das kommt auch noch dazu , immer wenn es zwischen einer Frau und mir Erotisch wird , also eindeutige Andeutungen oder konkrete Ansprache zu Geschlechtsverkehr, bekomme ich manchmal gar keine Eregtion , oder eine so starke das es mich so überrascht und ich mich schäme ! Ich weiß mir leider keinen Rat mehr. Ich war vor 2 Jahren bei meinem Hausarzt das er mich untersuchen soll ob ich Depressionen habe , er fragte mich ob ich mich umbringen möchte , dies verneinte ich . Diagnose des Arztes : Alles okay , schlafen Sie ein bisschen , trinken Sie einen Tee und alles wird wieder gut nach einer weile . Aber es wird nicht gut , gerade wirds wieder schlimmer , ich habe in den letzten Jahren so viele Beschäftigungsverhältnisse verloren weil ich manchmal so schlechte Tage habe das ich plötzlich 10 Std und mehr schlafe . Ich habe vor kurzem meinen ganzen Mut aufgebracht und versucht mit meinem besten Freund darüber zu sprechen . Das Gespräch verlief so schlecht , das er nur meinte : Geh in den verdammt Puff und hol deine Männlichkeit zurück , und sei nicht so ein Weichei ! Seit dem habe ich mein Handy ausgemacht und beantworte auch keine Nachrichten an andere . Ich habe mir gedacht das ich vielleicht wegziehe oder Deutschland verlasse , aber dann kommt wieder diese Stimme im Kopf die sagt : Man kann nicht vor seiner Vergangenheit und Problemen weglaufen !!!! Aber was kann ich noch tun ? Viel Motivation existiert nicht mehr in mir . Ich bedanke mich das ich diese Zeilen jemanden schreiben durfte . Obwohl das für mich nicht gearde einfach war

Nuala Anwort von Nuala

Lieber Alex!

Endlich, endlich bekommst du die Antwort, die ich dir schon viel früher geben wollte! Leider kam mir in letzter Zeit viel dazwischen, weswegen ich nicht so aktiv im Kummerkasten sein wollte wie eigentlich gewünscht.

Ich möchte mich zuallererst dafür bedanken, dass du dich uns so schonungslos geöffnet und damit alles ausgepackt hast, was dich bewegt. Das ist nicht nur mutig, sondern auch ein klasse Schritt in eine neue Richtung, in ein neues Leben.

Ich merke deinem Text an, wie sehr dich der Vertrauensbruch durch das Fremdgehen deiner Ex-Frau erschüttert und dir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Auch fühle ich, wie sehr du Zuwendung und eine faire Auseinandersetzung bräuchtest. Du hast zweite Chancen verdient, was mir unter anderem bei deiner Beschreibung mit deinen Kindern auffällt. Du bist ihr Vater und wirst es immer bleiben - egal was passiert ist.
Die Vergangenheit ist vorbei, doch ihre Nachwehen schmerzen. Du bist offenbar wie gefangen in einer sich scheinbar dauernd wiederholenden Schleife aus Rückschlägen. Ich möchte dir allerdings aufzeigen, dass es keineswegs so bleiben muss. Es gibt faktisch große Hoffnung auf eine komplette Verbesserung deiner Lebensumstände. Das möchte ich dir gerne darlegen.

Zunächst geht es jedoch ganz nüchtern um das, was sicherlich das Beste für den Anfang wäre: Psychotherapeutische Unterstützung. Es liest sich durchaus so, als könntest du von einer Form von Depression betroffen sein. Dies sollte auf jeden Fall nochmal ärztlich abgeklärt werden! Bitte sprich deinen Hausarzt darauf an und lasse nicht locker. Es war für ihn damals wohl der Stand seiner Einschätzung, doch wenn du nun erneut beschreiben würdest, wie es dir wirklich geht und dass du allein nicht weiterkommst, sollte er dich entsprechend weitervermitteln. Sollte er das nicht tun, wäre das aus meiner Sicht ehrlich gesagt ein Grund für einen Wechsel zu einem verständnisvolleren Arzt oder einer Ärztin.
Du kannst dich auch in einer psychologischen Beratungsstelle beraten lassen. Allein ein solches Gespräch über all die belastenden Themen kann so viel Erleichterung bringen, sodass du neue Zuversicht für weiterführende Beratung bzw. Begleitung aufbauen könntest.
Und: Sollte es dir akut sehr schlimm gehen, kannst du dich auch nachts an die örtlich Psychiatrie wenden - da würdest du rasch Hilfe erhalten und könntest von dort an weitere Schritte gehen. Insbesondere was deine Ehe anbelangt kann therapeutisch viel aufgearbeitet werden: Und nicht nur das, dies geht viel tiefer. Es geht noch weiter zurück und beleuchtet Ursachen von Verhaltensmustern und Denkweisen.

Nun zu deinen Ausführungen.
Du hast selbst geschrieben, dass du Fehler gemacht hast und es Dinge gab, die du anders hättest machen können. Das ist auch völlig okay und gut, diese zu erkennen und zu reflektieren.
Sie dürfen aber nicht dazu führen, sich zu zerfleischen und sich darin selbst festzusetzen.
Fehler gehören zum Menschsein dazu. Sie dienen dem Lernen und der Entwicklung von Alternativen. Durch unser Scheitern können wir oft erst erkennen, was uns bisher verborgen geblieben ist und welche Möglichkeiten wir eigentlich noch haben.
Du kannst lernen, dich allmählich von deinen Fehlern zu emanzipieren.
Du BIST kein Fehler, du bist ein wunderbarer Mensch, der einzigartig ist und ohne den etwas sehr Schönes fehlen würde!

Das, was du beschreibst, klingt nach einem Leben, das sich immer mehr von dir entfernt hat - über viele Jahre. Das würde auch erklären, warum sich deine Kinder so von dir abgewandt und du beruflich und freundschaftlich ins Straucheln geraten bist bzw. dich so unwohl in diesen Bereichen fühlst. Denn wenn du dich innerlich schrecklich fühlst, zeigt sich das in vielen oder sogar fast allen äußerlichen Aspekten, die dich umgeben.
Damit ist übrigens nicht gemeint, dass du "schuld" an dieser Entwicklung oder allein verantwortlich seist. Ich würde es eher so beschreiben, dass du aus deinem psychischen Gleichgewicht geraten bist und das einige unangenehme Konsequenzen in deiner Umwelt nach sich gezogen hat. Das kann allen Menschen passieren bzw. eine gewisse Phase im Leben markieren. Es ist ein Stück weit natürlich, dass wir nicht stets alles kontrollieren und beeinflussen können. Es gibt auch Zeiten, in denen scheint alles wie verhext und so ausweglos. In Wahrheit ist es das aber nie. Nur bedarf es viel Zeit, positiven Zuspruch und das genaue Hinsehen. Weil nur über das Hinsehen können wir erkennen, an welchen Punkten wir uns von uns selbst entfremdet, also entfernt haben.
Ich möchte dir dazu ein Beispiel geben. Du schreibst, dass du mit deiner Ex-Frau anfangs so unglaublich glücklich warst. Was ja auch superschön ist. Nur ist der springende Punkt, dass ein anderer Mensch niemals, wirklich niemals eine Lücke, eine Leere in uns ausfüllen kann, die schon vorhanden ist. Vielleicht liege ich falsch, aber mich hat beim Lesen deiner Zeilen der Verdacht beschlichen, dass du schon vor eurer Beziehung "auf Abwegen" gewesen bist. Dass du mit dir selbst nicht glücklich sein konntest. Dass du dir nicht das geben konntest, was du gebraucht hast. Prüfe diesen Verdacht bitte einmal, ob da etwas Wahres dran sein könnte. Und wenn dem so wäre, wäre es auch halbwegs nachvollziehbar, warum sie sich von dir abgewandt hat: Die Menschen spüren, wenn man sich selbst aufgibt und sich keinen Wert beimisst. Wenn Angst im Vordergrund steht, verdrängt sie die "richtigen" Dinge. Ja, das klingt hart. Vielleicht bin ich damit auch im Unrecht. Ich habe jedoch das Gefühl, dass das bei dir der Fall sein kann.

Ihr hättet vielleicht andere gemeinsame Entwicklungen haben können, wenn die Dinge anders gelaufen wären. Doch mit "hätte, könnte, wäre..." kommen wir nicht weiter. Ich möchte dir lediglich verdeutlichen, dass du selbst sehr, sehr viel selbst lenken und gestalten kannst: Im Schlechten wie im Guten. Wenn wir uns auf das Düstere konzentrieren, erschaffen wir es immer wieder neu. Wie einen Dämonen, den wir dauernd füttern und der dadurch immer mächtiger und raumgreifender wird.
Füttern wir allerdings unser Vertrauen in das Leben und uns selbst, fördern wir Liebe und geben diese, fließt diese Liebe so offensichtlich in alle Bereiche unseres Daseins. Oder besser gesagt: Wir merken viel deutlicher, dass überall Liebe ist. Die Liebe zur Natur, zu unserem Wesen, zu unseren Verwandten, Bekannten, unseren Interessen, zu allem im Prinzip. Wir können sie annehmen und kultivieren wie die kostbarste Pflanze, die wir kennen.
--> Vielleicht hattest du in der Vergangenheit noch nicht das Gefühl dafür, wie du dein Leben geschickt lenken kannst. Aber es kann eine neue Zeit anbrechen. In der du an dich glaubst und dich nach und nach selbst verwirklichst.

Auf unserer großen Reise, die sich Leben nennt, begegnen uns unzählige Charaktere, mit denen wir unterschiedliche Erfahrungen machen dürfen. Deine Ex-Frau hat dir zum Beispiel gezeigt, dass es immer auch Vertraute geben kann, die sehr nahestehen und mit denen Interessen und sehr persönliche Themen geteilt werden können. Und es wird sie immer wieder geben: Das, was du in deiner Ehe erlebt hast, ist auf euch beide bezogen zwar einzigartig, doch das Gefühl von Verbundenheit und Vertrauen kannst du auch mit anderen Menschen spüren - allen voran mit dir selbst. Es kann ein längere Entwicklung dahin bedürfen, bis du die Verbundenheit mit dir und darüber hinaus mit allen Menschen fühlen kannst. Es lohnt sich jedoch sehr, das anzustreben. Innere Verbundenheit ist das, was dich auffängt, nährt und dir täglich neue Zuversicht spenden kann, auch die fordernden Aspekte des Alltags zu bewältigen.

Es wäre so fein gewesen, wenn du damals bei deinem besten Freund auf Verständnis und Wärme gestoßen wärst. Das hätte ich mir sehr für dich gewünscht. Doch leider schaffen es viele nicht, echtes Mitgefühl zu zeigen und richtig hinzuhören. Platte und brutale Ratschläge sind schnell ausgesprochen (nicht umsonst gibt es den Spruch, dass Ratschläge auch Schläge sein können...). Möglicherweise war er tatsächlich davon überzeugt, dass dir ein Bordellbesuch helfen würde. Es kann schlicht überfordernd für ihn gewesen sein, zu erahnen, welche Tiefe deine Probleme in Wahrheit haben. Hier brauchen wir also auch eine Portion Nachsicht.
Andererseits zeigen solche Erfahrungen, was falsch läuft: Dass du dich ggf. nach anderen Vertrauten umsehen solltest und dich selbst verrätst, wenn du zuviel Zeit mit Menschen verbringst, die dir schaden oder dich zumindest nicht nennenswert tragen können oder wollen.
Wieder positiv gesprochen kann ich dir versichern, dass es für dich die genau richtigen Freund:innen gibt. Sie sind zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht noch nicht erkennbar bzw. kommen eventuell erst später in deine Reichweite, wenn du angefangen hast, dir selbst ein guter Freund zu sein. Das meint, dass du dir selbst zuhörst, dich ernstnimmst und deine Bedürfnisse respektierst. Dass du über dich lachen und auch dein Weinen aushalten kannst. Dass du dich selbst in den Arm nimmst (ja, das geht!) und dir die Aufmerksamkeit gibst, die du so dringend brauchst.

Konkret zu deinem Verhältnis mit deinen Kindern möchte ich dir etwas mitgeben. Dazu hole ich wieder etwas aus: Wenn wir unser Dasein als ausweglos betrachten, bleibt es ausweglos. Wenn wir uns aufgeben, geben uns Andere auf. Wir dürfen uns nicht als hoffnungslosen Fall abstempeln und uns in eine Rumpelkammer abstellen. Damit meine ich: Stehe selbstbewusst dazu, dass du der Vater deiner Kinder bist und ihnen allein durch deine Präsenz unglaublich viel zu geben hast! Lass' dich nicht in deiner Rolle als Vater verunsichern. Es geht nicht darum, wer "Vater" genannt wird. Es geht darum, was dahintersteckt. Welche Verletzungen und Ängste vorhanden sind. Du kannst dich immer darauf berufen, dass du DU bist. Niemand kann dich in Frage stellen. Nur du selbst. Und wenn du das tust, bekommst du die Faust von außen direkt in deine Magengrube gerammt. Darum ist es so wichtig, dass du dich innerlich aufrichtest (bzw. das mit therapeutischer Begleitung lernst) und dazu stehst, DER Vater für DIESE Kinder zu sein. Also: Du bist selbstverständlich für sie da! Du willst selbstverständlich Zeit mit ihnen verbringen! Du machst Angebote! Du kannst vielleicht noch nicht vollumfänglich zeigen, wie sehr du sie liebst. Doch das kann alles kommen. Beginne im Kleinen. Indem du dich nicht versteckst, sondern sichtbar bist für sie. Schlage Treffen vor, unternehmt etwas, was euch allen Freude bereitet. Und sei es für zwei Stunden. Es geht nicht um Perfektion, Events oder "wer ist der geile Daddy". Sie brauchen dich einfach als der, der du eben bist. Und eines kann ich dir versichern: Kinder zeigen dir immer die volle Kante, selbst in der liebevollsten Eltern-Kind-Beziehung. Sie halten dir den Spiegel zum Reinschauen besonders deutlich vor! Nimm' das an und zögere nicht, dich zu zeigen. Sie werden es dir spätestens als Erwachsene danken. Denn dann trägt es Früchte, dass du präsent warst. In deiner ganzen Nicht-Perfektion.

Kümmere dich bitte zuerst um dich und nachgeordnet um die anderen Beteiligten. Deine Kinder kannst du selbstverständlich treffen, doch du entscheidest, was dir gerade gut tut und kannst dies entsprechend formulieren (zumindest solltest du es versuchen). Du brauchst jetzt viel Geduld mit dir und genug Gelegenheiten, deine Wunden zu versorgen, die in deiner Seele entstanden sind. Die Zeit allein heilt eben nicht alle Wunden, doch sie trägt mit anderen Komponenten dazu bei, dass es aufwärts gehen kann.
Stichwort Dating: Ich empfehle dir, das vorerst ruhen zu lassen. Solange du derart verunsichert und instabil bist, wirst du beim Kennenlernen neuer Frauen sehr wahrscheinlich weitere "Misserfolge" erleben. Es sollte zunächst darum gehen, dass du in dir neue Stärke generierst, so wie ein Baum, der mit seinen Wurzeln fest im Boden verankert ist. Daten kannst du dann auch wieder, wenn du es dir zutraust. Dann ist bestimmt auch mehr Offenheit für neue Kontakte und neues Vertrauen in den Sinn hinter Begegnungen bzw. den Reichtum der Erfahrungen in dir aufgekeimt. Dann wärst du an einem Punkt, an dem du Treffen mit Frauen mehr und mehr genießen und auf deine Wünsche und Bedürfnisse achten könntest. Dann würden Ängste deutlich weniger kontrollieren und Schuld - und Schamgefühle in den Hintergrund treten.
Solltest du allerdings schon einen vielversprechenden Kontakt mit einer Frau gehabt haben, bei der du ein gutes Grundgefühl hast, würde ich dich gerne ermuntern, am Ball zu bleiben - ihr zumindest zu signalisieren, dass du sie schätzt und an weiteren Treffen interessiert bist. Es geht letztlich wieder darum, was dir Freude und Energie bereiten kann. Das hilft ungemein beim Verarbeiten der Vergangenheit.

Ich könnte dir noch so viel mehr schreiben. Das ist jedoch nicht nötig. Ich denke, meine Kernbotschaften sind bereits da:
Du bist großartig.
Du hast Liebe und Wertschätzung verdient.
Du kannst die Vergangenheit hinter dir lassen, ohne sie zu verdrängen.
Du kannst über dich hinauswachsen und gleichzeitig voller Fehler sein. So wie wir alle.


Ich verlinke dir unten noch mehr Lektüre, die dir bei Bedarf noch mehr Input geben kann (da sind wiederum viele Links enthalten, u.a. zum Stichwort Depression. Wir haben noch so viel mehr im Archiv).

Fühle dich einmal ganz lieb umarmt.

Alles Liebe!
Nuala


- https://mein-kummerkasten.de/332461/Ich-werde-von-anderen-abgelehnt.html
- https://mein-kummerkasten.de/333322/Depressionen-aus-Liebeskummer-und-anderen-Gruenden.html
- https://mein-kummerkasten.de/319521/Orientierungslosigkeit-gewuerzt-mit-etwas-Verzweiflung.html
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