Problem von Cara - 12 Jahre

Bff ist depressiv

Hallo Kummerkasten Team.
Wie man schon ihn der Überschrift lesen kann ist meine Bff depressiv. Ich versuche immer für sie da zu sein, aber ich mache mir echt Sorgen. Ich weiß schon seit April dass es ihr nicht gut geht, aber sie hat sich zu ritzen angefangen. Es ist mir erst aufgefallen als sie ihre Jacke nicht ausgezogen hat, obwohl es sehr warm war. Dann hat sie es mir erzählt. Ich habe Angst dass sie sich etwas antut. Sie war schon bei unserer Sozialpädagogin aber sie hat nichtmal mit ihren Eltern geredet oder so. Ich hoffe ihr könnt mir Tipps oder ähnliches geben.
Bye, Cara

Anwort von MoritzH

Hallo liebe Cara,

vielen Dank, dass du dich mit deinem Problem uns anvertraust, es ist sehr schön, dass du deiner Freundin helfen möchtest. Entschuldige bitte die verspätete Antwort, ich hoffe ich kann dir trotzdem helfen.

Es ist nicht einfach deiner besten Freundin bei schweren Problemen beizustehen, aber oft reicht es auch schon, wenn du ihr signalisierst, dass du für sie da bist und ein offenes Ohr für sie hast. Falls sie reden möchte, kannst du als Freundin zum Reden für sie da sein. Manchmal aber möchte sie einfach nur eine schöne Zeit mit dir verbringen, das hilft auch schon sehr viel. Du kannst ihr zeigen, dass du gerne Zeit mit ihr verbringst und Spaß an ihrer Gesellschaft hast. Indem du aufmerksam bist zeigst du ihr, wie wichtig sie dir ist und ich glaube das machst du schon ziemlich gut.
Es ist ein starker Schritt von ihr, dass sie dir erzählt hat, dass sie sich ritzt, es kann aber sehr gut sein, dass sie gerade nicht mehr erzählen möchte oder sich nicht helfen lassen möchte. Dann musst du für dich selbst schauen, dass du selbst damit gut umgehen kannst.

Weißt du denn, woher die Probleme rühren könnten? Stress in der Schule, mit den Eltern, Angst, schlechte Erfahrungen? Wenn du mehr schreiben möchtest, bist du herzlich dazu eingeladen! Häufig hilft einem das Niederschreiben einem selbst auch sehr. :)

Du hast ja auf die Sozialpädagogin hingewiesen, das ist schon mal ein riesiger erster Schritt, den sie machen konnte! Das heißt sie weiß selbst, dass sie sich an jemanden wenden kann und dass sie selbst nach ihr schaut. Die Sozialpädagogin wird ihr die richtigen Anlaufpunkte geben können und kann gut als Ansprechperson dienen. Es wäre wichtig, dass sie und evtl. weitere Personen die ihr helfen wollen vom Ritzen erfahren, nur so kann man richtig auf die Probleme eingehen.

Es ist in Ordnung, dir Sorgen zu machen, klar hat man auch Angst um die beste Freundin. Allerdings darfst du nicht die ganze Verantwortung auf dich überladen, es ist sehr wichtig, dass es dir auch selbst gut geht. Du kannst ihre Probleme nicht für sie überwinden, auch wenn wir uns das manchmal wünschen. Auch wenn du mit den besten Absichten ihr helfen möchtest, was auch sehr schön ist: Schau bitte auch nach dir selbst und stell deine eigene Gesundheit an erster Stelle!

Ich habe hier nochmal einen erklärenden Link für dich und deine Freundin zum Thema Ritzen hinzugefügt, dort gibt es auch weitere Links und Seiten, bei denen man sich austauschen kann:

https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/30/Ich-ritze-mich-was-kann-ich-tun.html

Liebe grüße und ganz viel Erfolg! :)

Moritz