Problem von Mary - 34 Jahre

Fühle mich zu ihr hingezogen

Hallo Kummerkasten Team,

Meine Tochter geht seit ca. 1 Jahr zur einer Psychologin.
Da ich selbst bi bin und mich hin und wieder in Frauen vergucke und diesmal aber in einer Psychologin .
Ich bin immer aufgeregt wenn wir zu ihr hin gehen auch die Freude ist echt groß.
Natürlich ist das alles nicht gewollt ,es geht um meine Tochter nur leider kann ich für meine Gefühle. Leider sind es nur noch 7 Termine und der Gedanke danach sie nie wieder zu sehen macht mich traurig.
Ich frage mich, ob ich Sie vielleicht mal zum Kaffee einlade so als dankeschön .Klar es ist nicht erlaubt aber das geschieht ja nach der Behandlung. Was meint ihr?

Von dieser Frau komme ich einfach nicht los schon allein wie wir uns anschauen und auch das beim Tschüss sagen ein kleines blinzeln .Und guckt extra noch mal beruht sich auf gegenseitig .

Lan Anwort von Lan

Liebe Mary,

danke, dass du uns geschrieben hast. :)

Erst einmal: Mit dir ist alles in Ordnung. Dass du dich ausgerechnet in die Psychologin deiner Tochter verliebt hast, konntest du dich nicht beeinflussen. Akzeptiere, dass du diese Gefühle hast und verdränge sie nicht. Da das jetzt schon ein Jahr lang geht, nehme ich an, dass diese Gefühle vielleicht auch nicht so schnell wieder weggehen und das ist auch total in Ordnung.

Ich finde deinen Ansatz, sie auf einen Kaffee einzuladen, schon mal sehr gut. Damit verlagerst du das Ganze vom beruflichen Bereich in den privaten. Inwiefern das erlaubt ist oder nicht, kann ich leider nicht beurteilen. Wenn du in Behandlung gewesen wärst, ginge das natürlich nicht. Aber du bist nur die Mutter derjenigen, die in Therapie geht. Da sieht es vielleicht auch anders aus.

Ich würde sagen, dass es einen Versuch wert wäre. Du wirst dann an ihrer Reaktion merken, ob es für sie in Ordnung wäre oder auch nicht. Vielleicht kannst du ja aber auch erst mal so das Gespräch mit ihr suchen und schon mal abklären, ob sie denn derzeit Single ist oder nicht. Nur zur Sicherheit.

Du solltest dich aber darauf gefasst machen, auf Ablehnung zu stoßen. Das muss dann aber nicht an dir liegen, sondern kann andere Gründe haben. Ob sie jetzt anderweitig gebunden ist oder es für keine gute Idee hält, mit der Mutter einer Patientin auszugehen. Es gibt viele Gründe.

Du schilderst am Ende Hinweise, die darauf hindeuten würden, dass sie auf ähnliche Weise für dich empfindet. Dazu muss ich sagen, dass das leider sehr subjektiv sein kann, wie Reaktionen von anderen auf einen wirken. Mag sein, dass dahinter mehr stecken könnte, es kann aber auch sein, dass du das vielleicht überbewertest. Ich will dich nur dahingehend sensibilisieren, dass du mit Interpretationen lieber vorsichtig sein solltest. Ganz sicher kann man nie sein, erst dann, wenn der andere auch wirklich sagt, was dahinter steckt.


Die Entscheidung liegt jetzt ganz bei dir. Vielleicht wäre es sicherer, das Treffen erst gegen Ende der Therapie anzubieten. Wenn also deine Tochter nicht mehr behandelt wird, dann würde sich der Kontakt zwischen euch beiden nicht mehr auf die Therapie auswirken.


Ich wünsche dir alles Gute!

Viele Grüße,
Lan