Familie
Hallo, ich habe Familie sehr enttäuscht. Ich wurde per Kamera gefilmt,wie ich in das Haus meiner Tante rein bin und ihre Sachen durchwühlt habe und onaniert. Mein Vater ist sehr enttäuscht und er sagt, er weiß nicht , ob unsere Beziehung das übersteht. Ich habe Angst,vor meine Tante und weitere Familienmitglieder zu treten, weil ich sehr viel Angst habe. Ich bin eigentlich ein Mensch, der sehr nett ist, ich passe auf meine Schwester auf etc. Aber ich hasse es meinen Vater traurig zu sehen. Er ist das wichtigste, was ich habe. Ich hoffe, ich bekomme eine baldige Antwort.
Anwort von Nuala
Hallo du!
Ich kenne deine Geschichte nicht im Detail, aber das muss ich auch nicht. Ich weiß genug, um dir versichern zu können: Jeder Mensch hat eine Anhörung, eine neue Chance und Liebe verdient. Und dass du deine Aktion bereust, sollte deiner Familie auch schon aufgefallen sein - jedenfalls hoffe ich das. Was du tun kannst: Dich offiziell bei deiner Tante und deinen Eltern zu entschuldigen und darum bitten, dass sie deinen Fehler nicht als etwas Unverzeihliches bezeichnen. Solange wir Menschen sind, machen wir auch mal unangenehme oder unpassende Sachen. Aber wir müssen doch trotzdem zusammenhalten! Ich glaube nicht, dass eine Bindung deswegen zerreißt.
Deinem Vater sollte eigentlich auch bewusst sein, dass gerade Jugendliche mitunter nicht gerade die wohlüberlegtesten Aktionen machen, weil in ihrem Gehirn vieles auf Hochtouren läuft (wobei auch viele Erwachsene Quatsch machen, so ist es ja nicht). Wenn dein Vater zu allen Leuten auf Distanz gehen würde, die mal einen Fehltritt begangen haben, dann gute Nacht. Dann könnte er nicht mehr normal auf einer Straße laufen...
Lass' dich bitte nicht emotional erpressen. Dein Vater darf traurig sein und das zeigen. Aber soll nicht versuchen, damit Druck zu erzeugen und dich zu verunsichern. Außerdem hast du auch ein Recht auf Traurigsein und andere Gefühle. Sie zählen genauso viel wie die deines Vaters.
Was du außerdem tun kannst, sollte es weiterhin so blöd in deiner Familie sein: Versuche dir Hilfe von einer oder mehreren Vertrauenspersonen zu holen. Sie können dich in einem Gespräch mit deinem Vater z.B. unterstützen und dir helfen, deinen Vater wieder milde zu stimmen. In Frage kommen alle Personen, denen du zutraust, dass sie dir zuhören und geeignet für eine solche Unterhaltung sind. Deine Mutter wäre hier natürlich zentral.
Vielleicht hast du eine:n Vetrauenslehrer:in oder ein:e Schulpsycholog:in an einer Schule. Es können auch Eltern von Freund:innen, andere Verwandte, Nachbar:innen, Gemeindemitglieder, etc. helfen. Wichtig ist, dass du mit deinen Sorgen nicht allein bleibst!
Ich wünsche dir alles Liebe - halte die Ohren steif!
Nuala