Mein Freund hat Schluss gemacht, aber ich liebe ihn so sehr!
Mein Freund hat vorgestern Schluss gemacht. Er hat gesagt, dass er mich nicht mehr liebt. Ich liebe ihn aber immernoch sehr! Ich bin so unfassbar traurig und kann nur noch an ihn denken. Ich denke die ganze Zeit an ihn und ich will auch keinen neuen Freund, eigentlich will ich nur ihn. Wir waren schon ziemlich lange zusammen und hatten auch schon den Zukunftstraum später Mal ein Kind zu haben. Mit ihm hatte ich so viele schöne Tage erlebt und jetzt will er mich nicht mehr. Was soll ich tun, damit meine Gefühle weniger werden und die Trennung nicht mehr so weh tut?
Anwort von Arvid
Liebe Ratsuchende,
vielen Dank für Deine Zuschrift! Ich möchte Dir mein tiefstes Mitgefühl aussprechen und versuchen, Dir Hoffnung auf eine bessere Zeit zu machen. Und sei Dir bewusst: Sie wird kommen!
Veränderungen im Leben können eine Herausforderung sein. Besonders, wenn sich Dinge zum scheinbar Schlechten wandeln und wir meinen, die Welt, das Schicksal oder Gott seien ungerecht zu uns. Veränderung im Leben ist jedoch nichts Schlechtes, auch wenn wir der Situation nichts Gutes abgewinnen können. Jeder Fehler, jede Trauer und jeder Schmerz bieten uns die Chance, zu wachsen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Unsere Gefühle sollten wir nicht verleugnen. Deine tiefe Trauer zeigt Dir, wie sehr Du Deinen Freund geliebt hast und immer noch liebst. Lass diese Trauer zu und weine über Deinen Verlust. Das ist wichtig und gehört dazu. Denn Gefühle, die wir verdrängen wollen, verhärten sich in uns und ziehen unser Verderben nach sich. Deswegen müssen wir unsere Gefühle wie sie sind zulassen und dann, wenn die Zeit gekommen ist, mit ihnen abschließen und sie loslassen. Tragen wir einen schweren Stein auf unserem Herzen, sollen wir ihm Aufmerksamkeit schenken und ihn, wenn er zu Sand geworden ist, auf dem Weg des Lebens durch unsere Finger gleiten lassen, damit er sich verstreut. So verhält es sich auf mit unseren Gefühlen. Wir können sie erst loslassen, wenn wir uns intensiv mit ihnen auseinandergesetzt haben.
Es ist wahr, dass die Realität manchmal sehr hart und schlimm sein kann. Aber sie ist, wie sie ist. Deswegen bleibt uns nichts anderes übrig, als sie zu akzeptieren. Selbst eure Trennung ist bereits Vergangenheit, für immer und ewig geschehen.
In der Gegenwart gilt es nun, nach Gründen zu suchen, warum die Vergangenheit so geschehen ist, um zu verstehen, warum die Realität genau diese Realität ist. Deswegen geh auf die Suche und sprich auch mit Deinem ehemaligen Freund. Über eure Beziehung, die Trennung und Deine Gefühle für ihn. Seinen Antworten kannst Du seine Gründe entnehmen und verstehen, warum er sich getrennt hat.
Liebesgefühle können verlorengehen. Aber gerade wenn man jung ist, können Gefühle und Empfindungen auch täuschen. Daher sollte auch Dein Freund in sich kehren und seine wahren Gefühle erforschen. Denn schnell ist es gesagt, dass die Gefühle nicht mehr da wären. Erkennt er, dass er für Dich tatsächlich nichts mehr empfindet, ist das die Realität, die Du akzeptieren musst. Auch wenn sie bitter ist, auch wenn Menschen meinen, die Realität wäre ungerecht. Ist er sich seiner wahren Gefühle in Wirklichkeit nicht im Klaren, kämpfe um ihn und fordere eine eindeutige Antwort. Und mache ihm klar, dass Du durch sein Verhalten stark verletzt wurdest.
Auch wenn die eigene Welt zusammenbricht, dreht sich die Erde unvermindert weiter. Diese Tatsache sollten wir uns immer vor Augen führen. Und gerade das macht es in vielen Fällen auch erträglich. Akzeptieren wir die Realität, sehen Auswege und Chancen und gehen gestärkt aus einer Krise hervor, haben wir erkannt, dass wir trotz der Umstände eine wunderbares Leben führen. Aus dem einfachen Grund, weil wir leben.
Deswegen möchte ich Dir, liebe Ratsuchende, alle Kraft dieser Welt wünschen, gestärkt aus der Trennung hervorzugehen und Deinen Weg in eine wunderschöne Zukunft zu beschreiten. Nimm Deine Trauer dankbar an, lass Deine Gefühle wie sie jetzt sind zu und sei Dir bewusst, dass die Zeit alle Wunden heilen wird. Deswegen konzentriere Dich auf die schönen Dinge in Deinem Leben, Deine Familie und Freunde, Deine Hobbies und Leidenschaften. Gerade in schweren Zeiten sind die sonst selbstverständlichsten Dinge die besondersten und erfüllendsten der Welt. Und es wird Dir besser gehen.
Alles Gute,
Arvid