Problem von Sarah - 19 Jahre

Todessehnsucht

Ich weiss nicht wo ich beginnen soll.alles spielt keine Rolle mehr ich fühl mich innerlich tot.
(meine ganze Familie hat ein schweres Schicksal,meine mutter Brustkrebs, meine Schwester hat sich die Pulsadern aufgeschnitten)
Alles fing wohl damit an,dass mein Vater mich als Kind sexuell belästigte.als meine Eltern sich scheiden ließen endete das. ich war schon immer anders.sehr gut in der Schule,strebsam, benahm mich nie wie andere Jugendliche .ich war keine Ausenseiterin, verstand mich zwar mit jedem gut, aber hatte auch nie engeren Kontakt zu jemandem.ich hab mich nach und nach mit einigen Jungen angefreundet, aber mehr und mehr lief das auch nur darauf hinaus das einer von einem was will oder umgekehrt.und das hat sich bis heute nicht geändert.ich hab bis heute keine richtigen Freunde.
heute bin ich als Studentin eingeschrieben aber ich besuche die Vorlesungen schon länger nicht mehr.ich kann nicht mehr.
Vor 1 1/2 Jahren hatte ich eine Beziehung die aber nur ein halbes Jahr hielt,er verließ mich und ich war am Ende.es war das erste mal das mich jemand verließ und ich war zum ersten mal richtig verliebt.ich brauchte sehr lange um wieder auf die Beine zu kommen.Psychologen usw. ich sagte mir schon damals nocheinmal schaffe ich das nicht.und im Juni 2004 kam ich wieder mit jemanden zusammen.endlich hatte ich wieder jemanden .aber es war nicht wirklich das Wahre aber ich liebte ihn so sehr das ich das nicht erkennen wollte.z.B. fuhren wir in den Urlaub mit meinem Auto an den Bodensee.dort hatten wir unverschuldet einen Unfall .Krankenhaus usw. es war die Hölle ich stand unter Schock ihm war das egal.er wollte weiter nach Österreich mit dem Leihwagen um irgendeinen Berg hochzusteigen weil damals seine Ex schluss machte (was ich aber erst später erfuhr) ich weinte flehte ihn an zurückzukehren (ich hatte ein schweres Schleudertrauma und leichte Verletzungen) ihm war das egal.das war eine schreckliche zeit und er war noch sauer auf mich !Ich musste die 7 Stunden von Österreich nach Deutschland fahren durchgehend!.nach einer Woche hielt ich es aber nicht mehr aus , bat ihn um Verzeihung und kam zu ihm zurück.Er war selber mal in psychischer Behandlung.naja und dann kams im November wie es kommen musste er machte schluss.er sagte er fand alles schlimm außer den Sex.ich war einfach fertig.Alles brach endgültig zusammen und so vegetiere ich seitdem nur noch so vor mich hin.treffe mich ab und zu wenn es sich ergibt mit einem ehemaligen Bekannten und kuscheln etwas oder naja Sie können es sich denken.aber am nächsten Tag bin ich wieder allein und fühl mich noch schlechter.ich hab mich mit jemanden angefreundet ,in den ich mich auch verliebte obwohl ich ihn noch nie gesehen habe denn er ist in einem Internat in Canada.ist nur alle 2 Wochen in Deutschland.ich holte mir die Zärtlichkeiten die ich von ihm nicht bekam von anderen.war sehr traurig wenn die dann mit jemand zusammen kamen und sich somit nicht mehr mit mir trafen , aber eigentlich mache ich mir was vor .weine weil sie weg sind aber eigentlich bin ich traurig weil er (aus Canada) mir so fehlt.Am Freitag kam er heim und ich beichtete ihm per SMS das ich mich in ihn verschossen hab .darauf antwortete er mit der SMS:"Hab viel an deine Worte gedacht auf dem Flug!gehst mir nicht mehr aus dem Kopf!kuss lg John!" das wars und seitdem hat er sich nicht mehr gemeldet und antwortet mir auch nicht mehr auf meine E-mails. und jetzt bin ich total fertig.ich kann einfach nicht mehr.entschuldigt das ich Ihnen hier die Ohren vollheule aber ich weiss einfach nicht mehr was ich tun soll
Ich war schon so oft beim Psychologen, hab Medikamente verschrieben bekommen.ich war damals nahe vorm Selbstmord .
es ist einfach pure Verzweiflung.es klingt so egoistisch was ich hier schreibe aber ich hab mich immer für meine Familie und andere aufgeopfert und jetzt kann ich mich noch nicht mal mehr um mich selbst kümmern.am liebsten würde ich sterben aber ich kann meine mutter nicht einfach allein lassen.
alles hab ich bis jetzt irgendwie noch aktzeptieren können aber das ist jetzt einfach zuviel.ich liebe ihn einfach so sehr ! und er sagt mir noch nicht mal das er nichts von mir will.das ist so grausam.es tut so weh.

Anwort von Sabine

Hallo Sarah!

Es tut mir leid, dass Du soviele negative Erfahrungen mit Beziehungen machen mußtest und was in Deiner Kindheit vorgefallen ist.
Was die Liebe betrifft, es ist immer schwer zu akzeptieren, wenn die Liebe, die man zu geben hat, nicht angenommen wird oder nicht in dem gleichen Maße zurückgegeben wird. Nur leider können wir niemanden zwingen zu lieben, sondern nur lernen damit umzugehen.
Ich habe das Gefühl, dass Du Dich wahnsinnig auf eine Beziehung oder einen Partner stützt. Du den einzigen Halt in einer Beziehung suchst für Dein Leben. Wieso glaubst Du, dass nur eine Beziehung Dein Leben glücklich machen kann? Was ist mit Deinen eigenen Zielen? Deinen eigenen Wünschen und Träumen? Du kannst sie doch nicht nur abhängig machen von anderen. In erster Linie zählst doch Du und das was Du willst und erreichen willst. Versuche es halt mal nicht von anderen abhängig zu machen. Verstehst Du, was ich Dir sagen möchte?
In Deiner Mail klingt es, als wenn Du nur ein Ziel im Leben hast und das ist es, dass Du einen Partner an Deiner Seite hast, der Dich stützen soll. Kein schlechtes Ziel, nur solltest Du nicht alles davon abhängig machen. Ich finde aber, dass Du erst einmal selber auf eigenen Beinen stehen solltest und wenn Du dann einen Partner kennenlernst, dann kannst Du diesen Bonus immer noch genießen. Es ist nicht egoistisch, wenn Du in erster Linie an Dich denkst, nein, es ist Dein Leben und Du lebst in erster Linie für Dich um Deine Ziele zu erreichen.
Wo liegen Deine beruflichen Wünsche und Ziele?
Wo liegen Deine Deine Träume, was Du schaffen möchtest?
Versuche doch erst einmal für Dich herauszufinden, was Du möchtest und wie Du es schaffen kannst.
Ich finde, die Liebe ist irgendwie wie ein Bonus im Leben. Wenn man dann einen Partner gefunden hat, dann kann man es genießen glücklich zu sein, aber man sollte nicht alles von dieser Beziehung abhängig machen. Den Partner nicht zur Lebensaufgabe machen, sondern auch sein eigenes Leben noch im Auge behalten. Freundschaften und Hobbies weiterhin pflegen, so, wie man die Beziehung auch pflegt um glücklich zu sein.
Du schreibst, dass Du aufgrund dieser Vorfälle in Deiner Vergangenheit auch schon mit einem Psychologen gesprochen hast. Ich finde, Du solltest weiterhin diese Gespräche mit ihm führen, bist Du wirklich alles bewältigt hast, bist Du wirklichi eines Tages das Sprechzimmer verlassen kannst und sagen kannst: ich weiß jetzt was ich will.
Alles , was bisher geschah, ist eine Menge und alles braucht seine Zeit um es zu verarbeiten. Sind die Ereignisse in kurzen Abständen und das nächste Schicksal schlägt zu, dann fängt es natürlich an sich zu stauen mit der Zeit und das Fass fängt an überzulaufen. Das kann ich nachvollziehen. Aber Du hast Hilfe bekommen und solltest sie weiterhin nutzen und mit den anderen sprechen, bis das Aufgestaute wirklich abgebaut ist. Dränge Dich nicht selber zu sehr zu irgendwelchen Ergebnissen, sondern verarbeite, bis es wirklich verstanden ist und vor allem überlege Dir, wo Deine Ziele und Wünsche liegen. Schreibe sie Dir ggf. auf und hänge Dir den Zettel irgendwo vor die Nase, damit Du weißt wofür Du kämpfst und wofür Du immer wieder ein Lächeln übrig hast.

Lieben Gruß.