Problem von Alex - 37 Jahre

Patchwork - Familie

Hallo,
ich habe folgendes Problem:
Seit ca. 2 Jahren lebe ich mit meinem Freund zusammen. Des Weiteren habe ich zwei Töchter, eine lebt mit uns im Haushalt. Sie ist 15, sehr lieb, aber manchmal hat sie keine Lust im Haushalt mitzuhelfen. Das erwarte ich aber, da ich Vollzeit arbeite. Das heißt, zu ihren Aufgaben gehört spülen, mal Wäsche aufhängen - also nix großartiges.
Ich lasse da auch mal fünfe grade sein, ich habe ja auch nicht immer Lust und nach Aufforderung macht sie es auch.
Das Problem ist nun, mein Freund sieht das leider nicht so locker. Er möchte eine immer saubere Küche und ein unsichtbares Kind.(So kommt es mir zumindest vor.) Jetzt will er sogar die Küche absperren, was ich völlig überzogen finde. Er macht übrigens nichts im Haushalt, "er muss ja schließlich arbeiten" und meine Tochter nicht.
Mein Problem ist, daß ich zwischen den Stühlen sitze. Ich denke mein Freund ist eifersüchtig auf meine Tochter und die Küche ist nur der Schauplatz, aber ich bin durch diese ewigen Disskussionen so angenervt, das ich total den Überblick verloren habe.

Anwort von Michael

Hallo Alex,

was ich da lesen musste macht mich doch sehr nachdenklich. Dein Freund, der ein etwas zurück gebliebenes Weltbild hat und denkt, nur euch Frauen gehört die Küche und auf der anderen Seite eine Tochter, die es nicht gerade genau nimmt mit ihren Pflichten. Aber zunächst einmal zu Deinem Freund: Um dir ein kleines Beispiel zu nennen, möchte ich dir kurz aus meinem Leben erzählen. Ich arbeite im Schnitt 14-15 Stunden in der Woche. Das heisst von morgens um 8 bis durchschnittlich 9 bzw. halb 10 und mache danach immer noch meine Wäsche, die Küche und natürlich auch sauber, weil es unumgänglich ist. Was ich dir damit sagen will denke ich weisst Du. Auch wenn er arbeiten muss hat er sich gefälligst an der Arbeit zu beteiligen.
Die Sache mit dem Abschließen der Küche würde ich an seiner Stelle nochmal überdenken. Denn hier kann ein handfester Familienstreit entfachen, bei dem es nur einen Verlierer gibt. Nämlich Dich. Deine Tochter wird sich immer weiter entfernen und Dein Freund wird nur noch rummeckern, weil er sich dann einen anderen Grund sucht um nichts arbeiten zu müssen.
Und wie Du richtig erkannt hast, wirst Du weiter zwischen zwei Stühlen sitzen und Dich fragen müssen, wer von den beiden dir wichtiger ist.
Aber auch hier gibts eine Lösung:
Nicht unterkriegen lassen. Und zwar von keinem der beiden. Stell beide zur Rede (am besten wenn ihr alle drei zu Hause seid). Sag beiden, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Und gib beiden klar zu verstehen, dass Du Dich von keinem mehr abhängig machen wirst. Weder von Deiner Tochter (entweder sie arbeitet oder sie arbeitet eben nicht und bekommt kein Taschengeld oder ähnliche empfindliche Strafen) noch von Deinem Freund (wenn er meint die Küche abschließen zu müssen gibts eben nichts mehr zu essen oder ebenfalls ähnliche, empfindliche Strafen).
Gib beiden zu verstehen, dass sie sich mit ihren Ansichten ins eigene Fleisch schneiden und Du der Herr im Haus bist, solange Du den Haushalt schmeisst und für Ordnung sorgst.
So dürfte das Problem schnell in den Griff zu bekommen sein und Du hast Ruhe.
Alles Gute