Problem von Nina - 19 Jahre

Falsch verstanden

Hallo Dana,

erstmal danke für deine offene Antwort auf meine Mail und ich möchte dir auch dafür danken, dass du solange über meine Mail nachgedacht hast.

ICH möchte eigentlich nicht, dass du mich an ein anderes Mitglied abgibst, da ich zwar verstehe, dass du denkst, dass du durch meine zahlreichen mails nicht mehr so recht objektiv sein kannst, aber ich persönlich das auch ein stückweit gut finde. ich weiss es zu schätzen, dass du mich nun schon "kennst" und ich denke du kannst mich auch so besser einschätzen, als es andere könnten.

mein problem war nicht das, dass ich meine eltern verantwortlich für die trennung von dennis machen möchte oder einen schuldigen dafür suche.
ich weiss, meine mail konnte so verstanden werden, aber das worauf ich hinaus wollte ist, dass ich manchmal denke , mir wird hier alles zuviel und ich muss einfach hier raus.

ich war noch nie in diesem alter und habe soetwas noch nie erlebt, deshalb kann ich schwer einschätzen, ob meine situation und diese angespanntheit hier zu hause ganz normal ist oder ob es schon schlimmer als normal ist.
aber tatsache ist nunmal, dass ich gerne JETZT etwas ändern würde.

was damals mit dennis war spielt dabei eigentlich keine rolle, aber als ich dir meine letzte mail schrieb ging mir das dabei durch den kopf, habe mich dabei gefragt, ob es mit dennis anders gekommen wäre, wenn ich mich schon früher "gegen" meine eltern entschieden hätte.

aber das ist egal, dennis ist vergangenheit und was mit mir hier zu hause ist ist wichtig.

ich hoffe du kannst es nun etwas mehr verstehen, was der kern meiner letzten mail war?

ich habe mir nun gedacht, dass ich eh noch bis min. nächstes jahr februar/märz hier wohnen werde, da ich erstmal noch sparen möchte um wenigstens ein kleines polster zu haben.
wenn ich nächstes jahr noch denke, dass ich hier weg muss dann werde ich wohl mit einer freundin zusammen ziehen, die küche und alle anderen dinge aus der wohnung in der sie bisher noch mit ihrer mama wohnt mitnimmt, da die mutter zu ihrem lebensgefährten zieht.und wenn iich mich und meine eltern bis dahin anders sehe, dann bleibe ich hier und freu mich über mein gesparrtes geld?!


ich werde jetzt versuchen mein anliegen und das was mir dabei durch den kopf geht nocheinmal genau zu formulieren.

also:

ich denke mir, dass ich gerne auszeihen würde, da wir in der familie nicht mehr miteinander klar kommen, jeder zickt hier jeden an (mich eingeschlossen) und jeder ist super schnell beleidigt.

dabei bleibt natürlich die frage offen, wie ich das bezahlen will, ich bekomme 400 euro durch einen minijob dann nochmal 150euro kindergeld und das wars.
das ist schwer bsit unmöglich davon eine wohnung zu finanzieren und das leben.

und dabei fühle ich mich auch in der hinsicht schlecht weil ich denke, es ist super egoistisch einfach auszuziehen und mein ding durchzuziehen.


ích hoffe du weisst nun etwas besser wie es mir geht und vor allem worum es mir geht.

ich würde mich sehr freuen nocheinmal von DIR zu hören.

vielen dank für deine unendlichen bemühungen um mich.

Nina

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Nina!

Es war keine Drohung oder bös gemeint, Dich an ein anderes Teammitglied 'abzugeben', sondern ganz einfach eine Überlegung. Denn diesmal war ich es wohl, die zu sehr Dennis-fixiert war, was? ;-) Bin ja schließlich auch nur ein Mensch. Und wie Du siehst, ist die Überlegung verworfen und ich schreibe.

Es ist nicht egoistisch, das Elternhaus zu verlassen. Denn im Grunde genommen erziehen die Eltern ihre Kinder ja für diesen Schritt ins Leben. Selbstständigkeit, Eigenverantwortung. Wann dieser Schritt kommt, sollte die Entscheidung der Kinder sein. Das schlechte Gewissen kannst Du getrost verwerfen. Zwar kehrt sich im Laufe des Lebens die Verantwortung ein Stück und die Kinder tragen dann Verantwortung für die Eltern - aber ich denke, davon seid ihr noch weit entfernt. Dein Vater hat Diabetis, ist aber nicht auf Deine Pflege angewiesen.

Ich kann schlecht beurteilen, ob die Stimmung bei euch zu Hause über das normale Maß hinaus geht. Aber ich denke schon, dass so ziemlich jeder über 18 von der eigenen Wohnung träumt. Und wenn es machbar ist, sollte jeder seine Träume leben, nicht wahr?

Die finanzielle Seite ist eine andere. 550 ? sind nicht viel, um damit das Leben zu bestreiten. Leider kann ich Dir auch nicht sagen, ob Du Anspruch auf staatliche Unterstützung hättest. Miete, Nebenkosten, Auto, Versicherungen - wieviel würde da übrig bleiben? Vielleicht kannst Du Dir das einmal durchrechnen und dann schon einmal 'üben' mit dem Rest über den Monat zu kommen? Wie ist der Mietspiegel bei euch? Ich hätte meine erste Wohnung damit nicht finanzieren können - aber meine Ansprüche sind vielleicht auch andere.

Zur Situtaion zu Hause noch etwas: Du kannst Deine Eltern nicht verändern; Du wirst es nicht schaffen, ihr Verhalten zu 'harmonisieren'. Du kannst nur an Dir selbst arbeiten und dadurch vielleicht ein Stück an Deinen Eltern. Bevor Du Dich beleidigt zurückziehst (oder auch während dessen), frage Dich, ob es eine Überreaktion ist und dann atme durch und reagiere anders.

Alles Gute!
Dana


http://mein-kummerkasten.de/73753/Tragen-meine-Eltern-Schuld-an-der-Veraenderung.html