Problem von Anonym - 40 Jahre

Vater zur Familie so distanziert

Hallo,
Ich schleppe mein Problem nun schon ziemlich lange mit mir rum.
Mein Mann ist 2 Jahre älter als ich und ich bin mit ihm seit 18 Jahren verheiratet. Wir haben 4 Kinder zwischen 17 und 7 Jahren. Alle gehen zur Schule und sind mehr oder weniger erfolgreich dort. Mein Mann hat das Problem, dass er nicht loben kann, aber immer mit Kritik dabei ist. Diese Kritik ist aber nicht konstruktiv sondern nörglig und verletzend. Gesagt hab ich ihm das noch nie denn ich will nicht noch mehr Streit. Zudem glaubte ich immer, dass er meine Kritik an ihm in den falschen Hals bekommen könnte. Nun haben wir uns nach einer langen Streitphase vorgestern mal wieder versöhnt und gestern wollte er dann mit mir schlafen. Ich hab bisher bei sowas immer mitgespielt denn ich war froh, dass diese Zeit vorüber war. Aber so langsam will ich nicht mehr. Er kommt auf seine Kosten und ist übermorgen wieder zickig. So habe ich also nein gesagt und er wollte daraufhin mit mir diskutieren über unsere Probleme (!). Ich habe ihm gesagt, wie er in der Familie steht, nämlich weit weg von dem Kindern und mir. Er sieht sich als der Esel der das Geld verdienen muss und sagt das auch ganz offen, auch vor den Kinder. Ich habe ihm gesagt, dass er mehr loben soll und bei schlechten Noten nicht gleich schimpfen sondern überlegen, wie die Noten zustande gekommen sind. Er wirft mir vor, ich wäre auch mit Fünfen der Kinder zufrieden nur weil ich mich nicht seiner Kritik und Nörgelei anschließe.
Ich würde ihm so gerne helfen, aus seinem Tal wieder herauszukommen denn ich liebe ihn nach wie vor. Er war auch mal anders. So würden wir ihn gerne wieder haben wollen. Wie kann ich ihm helfen?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!
Der Grundstein liegt - Du liebst ihn.
Es ist schwer zu sehen, woran seine Veränderung liegt, denn die geschieht ja meist schleichend und nicht ganz plötzlich auf einen Schlag. Aber dennoch muss man wohl genau da ansetzen. Was ist es, was ihn zu einem Nörgeler macht?
Er sieht sich als einfach nur der, der dafür da ist, das Geld ranzuholen. Das zeigt doch eigentlich, das ihm schon bewusst ist, wie distanziert er zu Dir und Euren Kindern ist. Er ist mit der Situation auch unzufrieden. Probleme, die einem bewusst sind, kann man angehen.
Sprich mit ihm. Ohne Worwürfe. Sätze die mit "Ich fühle mich..." anfangen und nicht mit "Du machst immer...". Sprich von Dir. Dann ist Dein Mann vielleicht nicht so angegriffen.
Vielleicht kannst Du Deinem Mann auch zum Loben bewegen, indem Du ihn sozusagen mit der Nase darauf stupst. "Ich finde das ganz hervorragend und Du?"
Wie wäre es mal mit einem gemeinsamen Wochenende raus aus dem Alltagstrott. Nur ihr beide? Um mal wieder einfach nur ein Paar zu sein? Ginge das denn? Wären die Kinder versorgt? Oder auch nur mal ein Tag. Nehmt Euch doch die Zeit einmal.
Wäre Dein Mann denn zu einer Eheberatung bereit? Mit jemanden sprechen, der ein geschultes Auge für unterschwellige Probleme hat, das Gespräch führt und die richtigen Fragen stellt, hilft ganz sicher.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute!