Problem von Jan - 17 Jahre 01.11.08

Verzweifelt wegen ehemaliger Nachbarin

Hi

Ich bedanke mich jetzt schonmal für die Aufmerksamkeit, die mir hier zuteil wird und möchte mich gleich entschuldigen, dass es eine etwas längere Geschichte werden könnte, die sich über viele Jahre streckt...

Erstmal zu mir, damals (mit 10Jahren) war ich ein ziemlicher Stubenhocker, hab viel Zeit vor Konsolen verbracht, auch mit Freunden, hatte aber auch kein Problem mich an der frischen Luft zu vergnügen, allerdings war ich damals extrem schüchtern, was mein größtes Problem war...

Alles fing gegen Silvester 2001 an, ich wohnte in der Woche bei meiner Oma in der Stadt und am Wochenende und in den Ferien bei meiner Mutter in einem kleinen Dorf mit vielen Tieren (Hunde, Katzen, Pferde, Ziegen). Ein paar Tage vor Silvester meinte sie, wir hätten neue Nachbarn, und da wäre zufällig auch ein Mädchen in meinem Alter bei, die auch viel vor Konsolen sitzt. Schön und gut dachte ich mir, allerdings sollte sie vorbeikommen, da ich zu schüchtern war...

Die Tage, die Advente, Weihnachten, Aufforderungen von meiner Mutter mal rüberzugehen vergingen und schließlich war es Silvester. Als wir gerade von den Pferden wiederkamen, bekamen wir Besuch von dem Mädchen (sie heißt Liza) und ihrer Mutter, die sich unsere Zwergziegen ansehen wollten. der erste Eindruck von Liza war, sie wäre auch ein dickes Kind (meine Mutter hat mich mit vielen langweiligen, trägen und dicken Kindern bekannt gemacht), aber meine gute Erziehung zwang mich, freundlich zu bleiben. Eine halbe Stunde später kam sie vorbei, allerdings ohne ihren Schneeanzug und schon waren die ersten Gedanken wieder verschwunden. Wir haben uns schnell angefreundet, was bei unseren interessen nicht gerade schwer war und haben, da sie allerdings eine Frostbeule war, den Abend bei mir verbracht und die Nacht aus dem Fenster beobachtet bis sie dann irgendwan müde wurde und auch bei mir übernachtet hat, von Anfang an schon viel Vertrauen.

Wir verbrachten immer mal ein paar Tage zusammen im Warmen und auch draußen im Schnee, sie übernachtete auch nochmal bei mir, doch dann waren die Ferien vorbei waren und ich ging wieder zu meiner Oma, daraufhin trafen wir uns nur ab und zu mal am Wochenende. Dies ging solange weiter, bis meine Oma sich ein Bein gebrochen hatte und ich ganz bei meiner Mutter wohnen musste...

Das hatte zur Folge, das Liza und ich viel Zeit miteinander verbrachten, anfangs wenig, immer mehr, bis wir jeden Tag irgendwas zusammen gemacht haben (Frösche an einem Teich fangen, zuhause vor einer Konsole sitzen oder einfach nur irgendwo mit dem Fahrrad fahren). Mit dem Schulwechsel aufs Gymnasium hin musste ich dann auch mit dem Bus fahren, natürlich mit dem selben, wie Liza gefahren ist, wo ich auch ein paar ihrer "Bushaltestellen-Freunde" kennenlernte und die ganzen Probleme anfingen...

Auch zu dem Zeitpunkt war ich noch verdammt schüchtern, deswegen dauerte es auch länger, bis ich mich mit ihren 2 Freunden (Kevin und Simon) angefreundet hatte (ca ein halbes Jahr), zudem kam auch noch der Konfirmationsunterricht, in dem, welch Überraschung, wir auch nebeneinander saßen, ich mich allerdings noch mit ein paar anderen Jungs (unter anderem einem Mark) anfreunden konnte.

Auch da verbrachte ich noch viel Zeit mit ihr, allerdings dann immer mehr mit Mark und Kevin. Zu der Zeit haben Liza und ich uns manchmal gestritten, das wir Tage lang nicht miteinander geredet haben, aber wir konnten uns nie lange böse sein, allerdings bin ich manchmal eine Treffen ausgewichen, weil ich einfach keine Lust hatte...

Irgendwann hatten wir uns etwas heftiger gestritten, worauf wir beide nichts mehr miteinander zu tun haben wollten, allerdings merkte ich schnell, dass das nicht stimmt und ich konnte ihr auch ansehen, dass sie der selben Meinung war. Auf einem Schulfest folgten ich und ein paar Freunde ihr, während ich überlegte, wie wir uns wieder vertragen konnten, allerdings ist sie dann irgendwann auf mich zu gekommen und wir haben uns wieder versöhnt. Über die Verfolgungsaktion hat sie gelacht und wir sind Pizza essen gegangen.

Ein Jahr danach kam auch sie aufs Gymnasium, war allerdings von Anfang an etwas überfordert und wollte sich nicht von mir helfen lassen. Da begann die Zeit, in der ich viel mit Kevin unternahm, ab und zu mal mit Liza unterwegs war und ich bemerkte, das sie für mich nicht nur eine gute Freundin ist. Und auch unter Jungs erzählt man sich ab und zu mal, auf wen man steht, und somit hat Kevin das natürlich erfahren, auch wenn er ab und zu über sie abgelästert hat, wobei es aber anfangs kein Problem gab.

Während der Jahre war ich immer viel beschäftigt, Schule, Freunde in der Schule, Freunde aus dem Dorf, Schützenverein, Konfirmationsunterricht, aber ich hatte immer noch Zeit für Liza gefunden, was daran lag, da sie ja gleich nebenan gewohnt hat.

Allerdings hatte meine Mutter Ärger mit dem Vermieter und das Ergebnis war, wir würden wegziehen (November 2004). Somit hatte ich in etwa noch ein halbes Jahr Zeit, allerdings haben wir uns dann etwas voneinander distanziert und ich verbrachte viel Zeit mit Kevin, zu viel. Irgendwann ist es ausgeartet, allerdings dachte ich mir nicht alzuviel dabei. Die letzten Tage im Dorf hat Liza sich sehr seltsam verhalten, ich dachte sie wäre traurig oder so, ich habe sie aber weder darauf, noch auf meine Gefühle für sie angesprochen, ich dachte es wäre besser so, und wirklich verabschiedet haben wir uns auch nicht.

Wir sind ein Dorf weiter gezogen, Liza und ich haben uns ab und zu noch in der Schule getroffen, was aber auch immer nur zu einem kurzen "Hallo" führte, bis der Kontakt völlig abbrach und ich mir einredete, es hätte eh niemals wirkliche Gefühle gegeben. Im neuen Dorf lernte ich dann ein Mädchen im Konfirmationsunterricht kennen, wir verstanden uns ganz gut, meinerseits etwas besser, allerdings hatte sie einen Freund, was zu unschönen Komplikationen führte. In diesem Jahr musste ich auch die Klasse wiederholen, kam in eine viel freundlichere und auch dort konnte mich ein Mädchen besonders begeistern. Am Valentinstag bin ich einfach ohne groß nachzudenken zu ihr gefahren mit ein paar Rosen und es lief anfangs auch alles sehr gut, bis sich herrausstellte, das sie nur total überfordert war mit der Situation, allerdings ist ihre Art sehr auf mich abgefärbt. Danach war ich auch noch ziemlich schüchtern, aber kein vergleich zu vorher.

Ein paar Wochen später hat mich mein Freund Mark auf eine Scheunendisco eingeladen, wozu ich natürlich nicht abgelehnt habe und eventuell ein paar Bierchen zu viel getrunken habe (damals war ich 15). Im stark angeheiterten Zustand sah ich dann Liza, ich wollte erst zu ihr gehen, allerdings sah ich dann, dass sie angefangen hatte zu rauchen, was mich ziemlich aufregte, allerdings von meine Freunden gebremst wurde. Ein paar Tage später wollte ich sie in der Schule darauf ansprechen und bat sie für den nächsten Tag an einen bestimmten Ort und sie sagte zu, worauf ich ziemlich fröhlich reagierte.
Aber am nächsten Tag verflog die gute Laune, sie wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, weil ich angeblich immer über sie abgelästert hatte und sie wüsste es von keinem geringeren als Kevin. Ich war einfach nur sprachlos und bin mit einem entsetzten und enttäuschtem Gesicht weggegangen...In diesem Jahr ging sie auch von der Schule ab, da sie zu schwer für sie war...

Dies führte über die letzten 2 Jahre zu einem kläglichen Versuch nach dem anderen, von ICQ und Internet zu Briefen um sie zu treffen und mit ihr zu reden.

Ich weiß nichteinmal genau, was für Gefühle ich für sie hatte, einerseits könnte es Liebe gewesen sein (immernoch sein), andererseits waren wir so unzertrennlich, dass ich sie vielleicht als eine Art Schwester lieben gelernt habe. Ich möchte auch gar nicht erreichen, das sie mir verzeiht (auch wenn ich nicht wirklich etwas getan habe), ich möchte nur, dass sie mir zuhört und die Wahrheit erfährt. Ich weiß, das unsere Freundschaft nie wieder so wird wie damals, allerdings kann ich das Thema auch nicht einfach Ruhen lassen, es plagt mich so schon genug, aber wenn ich sie dann auch noch irgendwo sehe oder von ihr höre werde ich verrückt...

Ich möchte mich nochmals entschuldigen, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte und hoffe auf baldige Antwort, Jan