Problem von Anonym - 26 Jahre

Beziehung Raucher / Nichtraucher?

Hallo liebes Kuka-Team :)
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, da dieses Problem mich nun schon länger belastet und ich immernoch keine Lösung gefunden habe...
Seit ich 16 bin, rauche ich (nicht viel, eher gelegentlich).
Mit 17 habe ich meinen Freund (inzwischen Verlobten) kennengelernt (Nichtraucher).
Um zum Punkt zu kommen: Ihn stört es total, dass ich ab und an rauche, es aber nicht aufgeben möchte. Teilweise toleriert er es, wenn wir mit Freunden unterwegs sind, aber ich merke, dass es ihn stört. Denn danach heißt es wieder, ich hätte ja wieder ach so viel geraucht...
Teilweise rauche ich deswegen auch mehr heimlich.
Wobei, ist auch blöd, mit 26 Jahren noch heimlich rauchen zu müssen?
Ich fühle mich halt eingeschränkt, aber er findet es ok, mal mehr trinken zu müssen auf Partys oder wenn Besuch da ist. Obwohl ich das auch nicht gut finde, lass ich ihm seine Freiheiten!
Klingt jetzt so, als wären wir beide voll die Sturköpfe (was auch vll stimmt), aber es belastet mich halt, dass er mich einschränkt, aber er selbst darf alles.
Wie soll ich mich verhalten? Aufhören käme für mich nicht infrage.
Wenn ich mit ihm darüber reden will, blockt er meistens ab und ist eingeschnappt...
(in dem Sinne, er würde mir nix verbieten)...
Ich hoffe ihr versteht mein Problem und könnt mir weiterhelfen :/
Vielen lieben Dank schonmal :)

Bernd Anwort von Bernd

Hallole.

vorweg: ich habe 30 Jahre lang geraucht und bin nun (nach Schlaganfall) geläutert, jedoch nicht "grundsätzlich" dagegen
Wenn Du einsiehst, dass Du Suchtkrank bist, ist alles noch im grünen Bereich :-)
Erst wenn Du das für Dich ablehnst, wird es kritisch.
Weil: dann kann ich schreiben, was ich will, Bei Dir kommt nur "La, la, la, la" an.

Also: mit 25 Jahren habe ich angefangen.
Mit 26 angefangen zu rudern. Mein Ruderlehrer: "Bernd, es gibt einige Sportarten,. wo Spitzensportler rauchen. Beim Rudern gibt es das nicht."
Darauf ich: "Herr Schober, ich rauche seit zwei Jahren und rudere seit zwei Monaten. Was glauben sie, was ich mir eher abgewöhnen kann?"
Meine Freundin wollte sich nicht mit mir verloben, wenn ich das Rauchen nicht aufgebe, bereits verlobt, wollte sie mich nicht heiraten, nach dem ersten Kind wollte sie sich scheiden lassen.......

30 Jahre später und als ich genau wusste, dass es ein Schlaganfall war musste ich noch versuchen, ob es mir möglich war, die Fluppe anzuzünden und zu rauchen: ich habe die letzte Zigarette ausgetreten, nachdem der Notarzt da war.

Das vorweg und nur am Rande :-)

Bevor ich zu rauchen angefangen hatte, konnte ich z.B. nicht ertragen, wenn in meinem Auto geraucht wurde: ich bekam augenblicklich Entzündungen in den Augen, die dann sofort zu tränen anfingen.

Als Raucher hatte ich dann keine Schwierigkeiten mehr damit.

Nur nachdem ich aufgehört hatte, bekam ich sehr schnell mit, was meine Frau meinte, wenn sie mir vorher sagte, dass sie nicht gerne einen Aschenbecher küsst.

Im freien kann ich es immer noch gut aushalten. Aber den kalten Rauch in Rauchergemäuern... ich weiß nun nicht mehr, wie mein Geruchsempfinden das vormals überriechen konnte.

Eine Geschichte vorweg: die erste Zigarette rauchte ich mit etwa 14 Jahren. Und auch noch einige hinterher (selber kaufen konnte ich mir damals noch nichts, weil ich kein entsprechendes Taschengeld bekam.
Aufgehört habe ich, nachdem ich versucht hatte, durch unser Schwimmbad zu tauchen und die Bahn nicht schaffte. (Wenn die paar Zigaretten so arg auf die Lunge schlagen... waren meine Gedanken dabei)
Jahre später erzählte ich das meinem Vater und der lachte und sagte mir, dass das Schwimmbad 50 m Bahnen hat.

So weit habe ich auch ohne Rauchen erst einige Jahre Später tauchen können.


.... Manches wiederholt sich über Generationen, ohne dass einer vom anderen lernen kann: ich hatte versucht, meinem Vater das Rauchen abzugewöhnen.
Habe ihm trotzdem Zigaretten gedreht (bevor ich selbst geraucht habe.
Meine Mutter hat mir Zigaretten gekauft, um nicht das Tabakgebrösel von meinen Selbstgedrehten entsorgen zu müssen.
Meine Söhne haben mich mit ihrem Widerwillen verfolgt, solange ich geraucht habe.
Und nun stehe ich vor meinem Sohn. Jedes Argumentes beraubt, das ihn vielleicht vor der Sucht bewahren kann.

Was also soll ich dir nun schreiben?

Alles Liebe,

Bernd