Problem von Anonym - 16 Jahre

Zwangseinweisung

Vor drei Jahren habe ich mich angefangen zu ritzen und nach einem Selbstmordversuch habe ich auch freiwillig eine stationäre Therapie gemacht. Zwei Jahre später wollte ich von mir aus noch eine weitere ambulante Therapie machen und habe sie auch gemacht. Vor kurzem habe ich mich wieder geritzt und meine Mutter hat es mitbekommen und stellte mich vor die Wahl: freiwillig eine ambulante Therapie machen oder (unfreiwillig) stationär. Meine Frage ist jetzt: Darf sie mich überhaupt zwangseinweisen? Sie meint, sie wäre für mich verantwortlich, weil ich eben noch keine 18 bin, aber dann muss ich doch einer stationären Therapie zustimmen...?!

Anwort von Sabine

Hallo!

Deine Mutter entscheidet noch für Dich und zwar zu Deinem Besten und zu Deinen Gunsten.
Wahrscheinlich wirst Du auch angehört werden wegen weiterer Behandlungsmethoden soweit die Ärzte sie für erforderlich halten.
Zwangstherapie ist immer so eine Sache, wo ich nicht weiß, ob es unbedingt gut ist, denn der beste Arzt ist eigentlich der Patient selber solange er die Situation noch einschätzen kann. Dein Wille wieder gesund zu werden und normal leben zu können ist eigentlich die Grundvoraussetzung Nr. 1. Die Ärzte sind auf Deine Hilfe angewiesen, damit alle Therapien und Behandlungen auch anschlagen. Kämpfst Du ständig dagegen, gibt es nur selten großen Erfolg.
Du schreibst uns, weil Du unglücklich bist und es Dir Kummer macht. Mir zeigt es, dass Du auch nicht zufrieden sein kannst mit dem, wie Du lebst. Denke einmal darüber nach. Ist es nicht auch Dein Wunsch wieder normal leben zu können ohne zu ritzen? Ich denke schon. Versuche nicht gegen den Strom zu schwimmen, sondern vielmehr die helfenden Hände anzunehmen, die Dir gereicht werden.

Lieben Gruß.