Problem von Anonym - 18 Jahre

Meinem Freund geht es schlecht

Hallo liebes Team,

habe nicht wirklich en Problem, mach mir nur totale Sorgen um meinen Freund. Es ist eine Fernbeziehung und daher können wir uns nicht so oft sehen. Nur der Vollständigkeit her, er ist 28 und ich bin 18. Sein Vater ist sehr schwer krank, wir wissen das er nicht mehr lange zu leben hat. Er ist vor einem Jahr erkrankt und damals gaben die Ärzte ihm nicht mehr lange zu leben. Sein Vater hat einen Gehirntumor (den schlimmsten den es gibt) Jetzt lebt er zwar noch, aber gestern kam eine sehr schlimme Nachricht.. Auf jeden Fall weiß ich gar nicht wie ich mit damit Umgehen soll. Meinem Freund geht es total schlecht. Dazu kommt noch das er Überfordert mit seinem Studium ist. Er behauptet von sich das er Depressionen hat, ich weiß nicht ob das stimmt. Gibt es da irgendwelche Richtlinien? Soll ich meinen Eltern sagen, dass seinem Vater so schlecht geht? Und wenn ja wann vor dem Treffen (was in vier Wochen ist) oder nach dem Treffen?

Erst vor kurzem habe ich meinen Eltern erzählt das ich einen Freund habe (dank euch :-) ) sie haben gesagt das er mich mal übers Wochenende besuchen kommen darf. Was natürlich sehr schön ist. Habe nur so Angst das sie von seinem Äußern enttäuscht sind. Da er so aussieht als wäre er schon längst über 30. Vom Charakter ist er aber perfekt und ich glaub da hätten meine Eltern an ihm nichts auszusetzen.

Ganz liebe Grüße
und im Voraus vielen Dank

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ihr steht zusammen gerade eine sehr schwere Zeit durch - das schweißt zusammen. Allerdings sind all die Gefühle, die Hürden, die Erlebnisse auch nicht ohne. Ich wünsche Dir -und auch Deinem Freund- an dieser Stelle schon einmal jede Menge Kraft, um es zu überstehen.

Es gibt keine Grundregel, wie man mit einem Menschen umgeht, dessen Vater so schwer krank ist. Jeder nimmt es anders und braucht anderes; deshalb sind Gespräche jetzt sehr wichtig. Die einen brauchen Zeit für sich, andere sehnen sich nach Ablenkung und einer Zeit, in der sie einmal nicht an Krankheit und Tod denken müssen. Wieder andere brauchen ein offenes Ohr für all die Gedanken. Wie und was Dein Freund jetzt braucht, kann er Dir am besten sagen.

Ich würde ihm erzählen, wie unsicher ich bin; dass ich nichts falsch machen möchte und für ihn da sein will, nur nicht so recht weiß, wie. Sage ihm, dass er Dir sagen soll, wenn er Dich oder etwas braucht. Und wenn er Ruhe braucht, dass Du das auch verstehst und ihn für sich lassen wirst.

Und ja, ich würde auch meinen Eltern vor seinem Besuch davon erzählen (am besten sprichst Du das auch mit ihm ab, damit er sich nicht übergangen fühlt). Wenn er dann sehr in sich gekehrt ist, oft still und traurig, nicht ganz offen in Gesprächen mit Deinen Eltern, dann wissen sie, woran es liegt und können verstehen. Sie fällen dann kein Urteil über seinen Charakter, sondern wissen, was dahintersteckt.

Und zeige ihnen doch ein Foto von ihm, erzähle, was Du so an ihm magst - dann musst Du nicht auch noch zusätzlich diese Ungewissheiten und Ängste tragen, wie sie wohl auf ihn reagieren.

Alles Gute und viel Kraft!
Dana