Problem von Anonym - 35 Jahre

Die Tochter meines Partners lügt und nutzt uns aus

Ich lebe mit meinem Lebenspartner und seiner Tochter (18) unter einem Dach.
Das Mädel ist bei Ihrer Mutter gemeldet aber dort will Sie keiner haben.
Weil Sie die Schule geschmissen hat, das Berufsvorbereitende Jahr auch und um eine Lehre oder Arbeit kümmert Sie sich auch nicht. Sie lebt im Hotel Papa, dieser geht 12 Stunden am Tag arbeiten. Die Dame macht nichts im Haushalt, treibt Unkosten in die Höhe (Telefon, Strom, Wasser usw.), macht was sie will, lügt und intigriert ständig.
Mein Lebensgefährte schimpft zwar und verbietet Ihr wegzugehen als Strafe, aber sonst ist er zu gutmütig.
Man hat mit Ihr geredet, hunderttausend mal, aber ausser auf die Tränendrüse zu drücken und Ihrem Vater das blaue vom Himmel zu versprechen passiert garnichts.
Was kann man bloss tun damit Sie endlich aufwacht und Ihren Vater nicht mehr so schamlos ausnutzt?
Wie kann ich Ihm bloss klarmachen, Dass er mit seiner Gutmüdigkeit dem Mädel nur schadet, und sich selbst letztendlich doch auch
Danke

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Irgendwann ist immer der Punkt erreicht, an dem man das Gefühl hat, sich nur noch im Kreis zu drehen; mit Engels- und Teufelszungen alles gesagt hat. Und ich denke, an diesem Punkt bist Du, oder?

Ich bin keine Freundin von diesen 'das-läuft-alles-falsch-Predigten' - sondern von 'so-wäre-es-schöne-Reden-'. Verstehst Du, was ich meine. Ich denke, ihr kommt bei seiner Tochter mit Strafen, Verboten und so weiter einfach nicht mehr an. Sie hat ihre Haltung schon so lange, ihre Mutter will sie deshalb nicht mehr haben und nun fangt ihr auch noch so an (nicht meine Gedanken, sondern die, von denen ich denke, dass sie in ihrem Kopf sind). Und wenn man einmal in der Rolle drin ist, ist es oft verdammt schwer, sie wieder herzugeben. Denn das könnte ja als Schwäche gewertet werden. Glaubst Du, das könnte so sein?

Strafen, die nichts mit dem 'Vergehen' zu tun haben, bringen wenig. Z.B. die zu hohe Telefonrechnung mit Ausgangssperre zu bestrafen hat keinen Sinn. Dann sitzt sie zu Hause, ist allein und was tut sie? Telefonieren. Sinnvoller wäre es, ihr einen Teil der Rechnung aufzuerlegen; wenn sie kein Geld hat, dann durch Taschengeldkürzung, bis es abgezahlt ist oder aber, sie hilft im Haushalt und bekommst die Stunde ***? (hier liegt der Stundenlohn einer Haushaltshilfe bei ca. 5 ?). So ergibt es auch für die Tochter mehr Sinn - Handlung und Konsequenz sind näher beieinander.

Und wenn ich so an mich mit 18 zurückdenke, weiß ich nicht, ob man bei mir Strafen nicht nur noch mehr Blockaden erreicht hätte. "Ich darf sowieso nichts, warum soll ich dann auch noch im Haushalt helfen?" - solche Gedanken sind auch mit 18 nicht unbedingt untypisch. Vor dem Gesetz ist sie zwar volljährig, aber irgendwie dann doch noch nicht erwachsen.

Ich würde es andersherum versuchen: Zügel kurz halten und die Extras bekommt sie als Lob - vielleicht fällt das auch Deinem Partner leichter. Weil nicht er streng sein muss, sondern seine Tochter sich erarbeitet, was sie haben will. Wenn sie ihre Aufgaben im Haushalt erledigt (sollten klar besprochen sein), kann sie am WOchenende weg / bekommt eine kleine Finanzspritze dafür oder wie auch immer. Und auch hier wird sie Ursache / Wirklung schnell spüren. Arbeite ich und tue ich was für andere - habe ich es besser. Das kann sie dann locker auf das Leben 'da draußen' beziehen und entscheidet sich vielleicht, wieder zur Schule zu gehen oder aktiv eine Ausbildung zu suchen?

Alles Gute!
Dana