Problem von Anonym - 17 Jahre

Ich kann nicht mehr

Ich weiß nicht ob es das Thema schon mal bei euch gab oder, ob mir jemand helfen kann.
Ich habe aber sonst einfach niemanden mit dem ich reden kann, warum werde ich später nocht erläutern..

Also es geht darum..
Gestern kam meine Mutter zu mir ins Zimmer gestürmt und meine, dass mein Großvater gestorben ist..
Nun, ich konnte es natürlich nicht begreifen, habe Rotz und Wasser geheult und wusste nicht, was ich tun soll..
Bis gegen Mittag meine Mutter wieder nach Hause gekommen war und sagte, mein Opa sei nicht tot, sie hätten ihn wiederbelebt..
Er liegt jetzt auf der Intensivstation, keiner weiß ob er es schaffen wird..

Jetzt ist das Problemkind aber meine Oma..
Die wollte anfangs gar keinen Notarzt rufen, weil sie meinte, es wäre besser, wenn mein Opa jetzt einfach stirbt..
Ich muss sagen, er war schon vorher eine längere Zeit schwer krank, war nicht mehr fähig aufzustehen, da ihn sie starken Schmerzmittel an sein Bett fesselten..
Er war schon fast in einem komatösen Zustand..
Hat den ganzen Tag nur mehr geschlafen..
Aber ohne Schmerzmittel wäre es eben auch nicht gegangen, weil er sonst nur mehr geschrien hätte vor Schmerzen..
Und meine großmutter hat das natürlich stark belastet..
Da es Momente und Tage gab an denen mein Großvater sie nicht einmal mehr erkannt hatte...
Und ich denke, dass sie deshalb der Meinung war, dass es für ihn besser wäre einfach zu gehen..

Aber jetzt, wo er gerettet ist ? zumindest vorzeitig..
Jetzt ist sie das Problemkind, sie isst nichts mehr..
Und ist wie ein Geist..
Als wäre nur der Körper bei uns..
Ich weiß, dass das alles ein Schock für sie war aber jeder in der Familie macht sich jetzt unheimliche Sorgen, dass sie nun nicht mehr leben will...

Nun, jetzt hat mein Vater beschlossen bei ihr einzuziehen..
Zumindest für eine Weile..
Das ist mein nächstes Problem..
Was mache ich, wenn er nicht mehr zurückkommt in unser Haus?
Meine Eltern haben sich schon vorher jeden Tag nur gestritten..
Wegen des Alkoholproblems meines Vaters..
Und jetzt habe ich Angst, dass er nun nicht mehr in unser Haus zurückkommt..
Sondern bei seiner Mutter bleibt..
Ich will meinen Vater einfach nicht verlieren..

Meine Mutter ist auch so traurig und down..
Ich weiß sie will es nicht zeigen, aber ich höre es doch, wenn sie in der Nacht in ihrem Bett weint..
Ihre Arbeit verrichtet sie wie ein Roboter..
Als wäre sie schon gar nicht mehr lebendig..
Sie lacht nicht emhr..
Gar nichts..
Dann kommt auch noch hinzu, dass wir anscheinend finanzielle Probleme haben..
Es hat mir zwar niemand gesagt..
Aber ich sehe es ja, wenn meine Ma über den Rechnungen sitzt und nur verzweifelt den Kopf schüttelt..


Und da mittendrinnen bin ich..
Ich versuche so stark wie möglich zu sein für meine Familie..
Deshalb rede ich auch nicht mir ihnen..
Weil ich sie nicht noch zusätzlich belasten möchte..
Ich weine lieber im Stillen wo mich niemand sieht..
Ich will nicht, dass sie sich auch noch wegen mir Sorgen machen müssen..
Und ich überlege ob ich vielleicht meine Schule abbrechen sollte..
Ich werde zwar in Kürze in die Abschlussklasse kommen..
Aber meine Schule kostet 100? im Monat..
Und wenn wir eh schon finanzielle Schulden haben..
Dann wäre es vielleicht besser, wenn ich einen Berug erlerne..
Oder Aushilfsjobs mache..
Damit ich auch ein bisschen Geld in die Familie bringe..

Aber ich kann einfach nicht mehr..
Ich frage mich, womit meine Familie das alles verdient hat..



Vielleicht könnt ihr mir ja helfen..
Aber ich bin schon froh, dass ich mir das alles mal vom herzen schrieben konnte..

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

ich halte es für einen großen Fehler, das du nicht mit deiner Familie redest. Es geht nicht nur darum, dass du deine Sorgen bei jemanden ablassen kannst und dich mal ausquatschen. Nein, gerade in solchen Situationen geht es darum, dass ihr euch gegenseitig stützt. Umso mehr ihr euch zurück zieht und nicht miteinander redet, umso größer werden die Probleme. Es sinde Probleme die euch alle betreffen. Meinst du nicht es wäre besser dann einen Schritt zu tun und zu reden? Rede doch z.B. mal mit deiner Mutter über deine Sorgen, vielleicht kann dich deine Mutter bei einigen Theman beruhigen. Und frag sie auch mal nach ihren Sorgen. Wie sieht sie ihre Ehe? Macht sie sich auch Sorgen? Oder stellt sich für sie die ganze Situation ganz anders da? Ich halte es für immens wichtig, dass du dich mit deinen Eltern austauscht.

Liebe Grüße
Sylvia