Problem von Anonym - 35 Jahre

Mein Freund kann Mutter und Schwester nicht loslassen

Hallo liebes Kuka-Team..

ich hoffe, meine Geschichte hört sich für Euch nicht ZU abstrus an, aber sie ist wirklich so.

Ich wohne seit ca. 4 Jahren in Holland und habe meinen Freund über die Arbeit kennengelernt. Er war Kunde von meine Firma und wohnte zu dem Zeitpunkt seit 39 Jahren bei seinen Eltern in einem kleinen Dorf in Norddeutschland. Er wurde dann arbeitslos und ich habe ihm dann vorgeschlagen, zu mir nach Holland zu kommen, was er auch gemacht hat (ist jetzt 3 1/2 Jahre her). Er hat einen Sprachkurs gemacht, hat eine Arbeit gefunden, die ihm Spaß macht und auch gut bezahlt wird und wir haben mittlerweile einen wunderbaren Freundeskreis. Es könnte alles ganz wunderbar sein, wenn seine Familie nicht so rumspinnen würde. Seine Schwester (47 Jahre, wohnt auch seit 47 Jahren bei den Eltern, hat noch nie einen Freund oder Freundin gehabt, war noch nie im Kino oder Eis essen oder ähnliches) und seine Mutter machen uns seitdem das Leben schwer. Das Problem ist, dass diese 3-Konstellation auch immer zusammen in Urlaub gefahren ist und mein Freund die Leitung dabei übernommen hat, Bruder und Schwester sind auch mal Wochenenden zusammenweggefahren und alles war ganz wunderbar.

Das Hauptargument der Mutter ist ständig: Du hast mir versprochen, immer für mich dazu sein und nicht wegzugehen und ist mir gegenüber sehr aggressiv (wir waren nur ein paar Mal da und die Mutter aht es einmal fertiggebracht, mich bei Eisregen krank (Erkältung) aus dem Haus zu schmeißen und die Schwester ist die absolute Krönung!! Die ist SO unglaublich aggressiv mir gegenüber, dass wir schon gar kein Wort mehr wechseln.

Ich habe beschlossen, gar keinen Kontakt mehr mit dieser Familie zu haben und es herrschte für 1 Jahr Funkstille. Mein Freund war ein paarmal da und bekam ständig zu hören, wie schlecht er doch aussieht ( er hat in den 3 Jahren 8 kg zugenommen) und wenn er wiederkommt, ist er jedesmal todkrank (schwere Migräne über 2-3 Tage, Schüttelfrost und kotzt sich die Seele aus dem Leib) Er meinte dann, die Situation könne er so nicht mehr aushalten und wir müßten probieren, eine Einigung zu finden. Ich habe daraufhin eingelenkt und bin wieder hingefahren um das Ganze vernünftig zu klären. FEHLANZEIGE. Ich bin weiterhin mit Dreck beworfen worden ( Gottseidank nur verbal und nicht wirklich) und die ganzen Verwandten waren auch auf deren Seite, meinem Freund zuliebe habe ich dann gute Miene zum bösen Spiel gemacht und wurde auch prompt selber krank. Durch Streß auf der Arbeit und den STreß zu Hause ( mein Freund ruft jden Mittwoch und Sonntag zu Hause an, mit dem Ergebnis, dass er dann immer weint und ich ihn dann noch trösten muß, jedesmal dasgleiche Theater..weil es immer Vorwürfe von zuHause hagelt.) Wo war ich? Ach ja, ich habe dann schwere Panikattacken und Depressionen bekommen, die bis heute mit Medikamenten behandelt werden.

Wir haben schon x-mal darüber gesprochen, aber mein Freund steht auf dem Standpunkt, es ist seine Familie und er kann sie nicht einfach im Stich lassen. Mein Einwand, er brauche sie ja nicht im STich lassen, sondern einfach Grenzen ziehen, dass unsere Beziehung für Sie nicht zur Diskussion steht, sagt er: er kann sie nicht ändern und kann ihnen auch nicht vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben.

Die ganze Diskussion gipfelte dann darin, dass die Schwester gesagt hat, er solle sich von mir trennen und wieder nach Hause kommen, ihre Nerven halten das nicht mehr aus und redet seitdem nicht mehr mit ihm. Für diese Situation will er dann auch noch Trost!!

Ich bin langsam mit meiner Geduld und vor allen Dingen mit meiner Liebe zu ihm am Ende. Ich liebe ihn, aber ich weiß mir langsam keinen Rat mehr, 3 1/2 Jahre sind eine lange nervenaufreibende Zeit gewesen...

Hat jemand von Euch noch einen Rat?

Liebe Grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Dein Freund hat vollkommen recht: Er kann sein Familie nicht verändern. Das liegt nicht in seiner Macht. Aber er kann verändern, wie er selbst reagiert und damit umgeht.

Was will er / wollt ihr erreichen? Habt ihr das schon mal genau formuliert? Für euch selbst und auch seiner Familie gegenüber? "Ich bin glücklich mit meiner Freundin und werde nicht zurück kommen" - ist so ein Satz von ihm schon mal gefallen, um Grenzen zu ziehen? Er muss nicht über das Verhalten der anderen reden und dort die Grenzen setzen, sondern von sich selbst sprechen und das deutlich.

Vielleicht setzt ihr euch wirklich mal mit Zettel und Stift hin und formuliert all das, was belastet. Das hilft, um sich wirklich mit den Dingen auseinander zu setzen und die Gedanken auch zu Ende zu bringen. Und dann folgt Schritt zwei: Wie soll es in Zukunft sein? Welche Veränderungen müssen eintreten, damit es uns besser geht? Schritt drei: der Weg zu den Veränderungen. Welche Mittel habe ich, um es durchzusetzen.

Alles Gute!
Dana