Kinder in Patchworkfamilie
Ich lebe seit zwei Jahren in einer Patchworkfamilie. Meine Tochter (10), die vorher 2 Jahre zufrieden und fröhlich mit mir allein lebte und sehr selbstständig ist, der Sohn meines Partners (13), der bei der Mutter noch zwei Geschwister hat und mit großen Problemen zu uns kam. Mein Partner hat viele Jahre ein Geschäft gehabt, viel Zeit investiert und die Kinder wurden mehr oder weniger sich selber überlassen. Daher sind auch große Unterschiede zwischen den Kindern, was eine gewisse Eifersucht entstehen ließ. Jetzt erkennt er, was versäumt wurde und den Kindern wirklich gefehlt hat. Mein Problem ist, dass er jetzt ständig versucht, die natürliche fröhliche Art meiner Tochter abzuwürgen. Ständig unterstellt er mir Sonderbehandlungen, was früher war zählt nicht mehr. Wir sind jetzt vier und jeder muss gleich sein. Der Ton seinen Kindern gegenüber ist nett, bei ihr gibt es Befehle. Ich bin ständig am Schlichten, Beschützen und mit den Nerven am Ende.
Dazu kommt, dass die Fronten inzwischen so verhärtet sind, dass die Situation bei der kleinsten Kleinigkeit eskaliert und das Familienleben nur noch bestens funktioniert, wenn mein Partner nicht zu Hause ist.
Problematisch ist zudem, dass er sehr aufbrausend und cholerisch ist, Diskussionen sehr unehrlich führt und am Ende immer verspricht, sich zu ändern. Bis zum nächsten mal...Haben wir noch eine Chance?
Grüß dich Simone,
ich kann dein Dilema wirklich nachvollziehen. Auf der einen Seite wirst du deinen Partner lieben und möchtest mit ihm zusammen sein auf der anderen Seite geht es so definitiv nicht weiter. Denn auf Dauer geht es einfach nicht, dass er seine eigenen Kinder anders und vor allem besser behandelt als deine Tochter.
Ich habe Dir mal einen Link raus gesucht, vielleicht hilft Dir das auch ein bisschen weiter:
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Teilfamilien.html
Versucht mal ein Gespräch zu führen und es nicht eskalieren zu lassen. Versuch ihm deutlich zu machen, dass er so auf Dauer die Familie wieder kaputt machen wird. Frag ihn woher diese Abneigung gegen deine Tochter kommt, was er denkt, wie man das ändern kann.
Ich würde auch nicht zögern eine Familientherapie zu machen, in solchen Fällen ist es meistens besser sich noch eine fachliche Hilfe dazu zu holen. Schon alleine damit man aus diesem festgefahrenen Muster aus Streit und Missverständnissen raus kommt.
Liebe Grüße
Sylvia