Problem von anonym - 26 Jahre

Gibt es noch Hoffnung?

Ich bin seit fast zwei Jahren mit meiem Freund (36) zusammen. Unsere Beziehung entwickelt sich eher zurück als voran. Wir wohnen immernoch nicht zusammen und jeder hat seine wohnung, obwohl wir permanent bei mir oder abwechselnt bei ihm wohnen. Er ist sehr lieb, kocht gern für mich und verbringt auch sehr viel zeit mit mir.
Am Anfang unserer Beziehung wollte er ein Kind und war sehr eifersüchtig. Wir waren deshalb beim Physiologen. Seine Eifersucht ist deutlich besser seitdem. Aber jetzt kommen andere Probleme auf uns zu: Er ist sehr bequem und faul, einfallslos und depressiv. Er verbringt die meiste Zeit seiner Freizeit auf dem Sofa oder vor dem Computer. Er möchte auch kein Kind mehr und eine gemeinsame Wohnung hatte er Anfang des Jahres auf Eis gelegt, obwohl wir den Mietvertag schon unterschrieben hatten. Seine Begründung: er ist sich nicht sicher und hat Angst vor sich selbst. Er traut sich nichts zu und ihm wird oft alles "zu viel". Er ist mit nichts zufrieden und strahlt überhaupt keine Lebensfreude aus. Er sagt, das hätte er schon lange vor meiner Zeit und hat dies auch immer mit Alkohol "ertränkt". Bis heute hat er immer noch Probleme mit Alkohol, hat sich nicht im Griff wenn er mit trinken anfängt. Das Schlimme ist aber mehr das er oft depressiv auf dem Sofa sitzt und hat keine Ideen was wir unternehmen könnten. Und so gehen wir immer häufiger getrennte wege: das heißt: er bleibt zu hause und ich unternehme was mit Freunden oder Familie und wenn ich wieder zu Hause bin, wirkt er deutlich zufriedener. Er riecht aber nicht nach Alkohol, weil ich auch schon dachte das er sich vielleicht heimlich den "Stoff" einflöse, damit seine Stimmung steigt. Auch im Bett läuft fast gar nichts mehr, weil er auch beim Sex keine Ideen hat und für Abwechslung sorgt. Oft erwartet er von mir das ich zu 90% den ersten Schritt mache. Noch dazu kommt das ich ihn nicht mehr sexuell attraktiv finde, weil er zu Hause immer nur mit "Schlabberklamotten" rumhängt (im wahrsten Sinne des Wortes).Und wenn es nach ihm geht haben wir nur Sex vor dem Schlafen gehen, das törnt nich nicht mehr an. Also haben wir seltener Sex. Ich habe mit ihm darüber schon oft geredet, aber er ändert nicht viel. Er hat jetzt zugegeben dass er sehr oft depressiv ist und mit sich selbst nichts anzufangen weiß. Er kann sich auch keine Familie mit mir vorstellen, weil ihn das überfordern würde. Er sucht jetzt einen Arzt auf und besorgt sich Adressen von Physiologen weil er mich sehr liebt und mich nicht aufgeben möchte. Aber ich weiß nicht, ob uns das weiter helfen kann. Er müsste sich ja um 360 Grad drehen damit eine Beziehung wieder Spaß macht, weil er sich auch über nichts gedanken macht. Ich hatte an einem Monat kein Geld mehr für Essen, als ich ihm das sagte reagierte er nicht drauf. Er ist sehr geizig, bezahlt auch wenig für mich und ist oft egoistisch. Vielleicht liegt das auch daran das er ständig durch depressive Gedanken so abgelenkt ist, das er nicht in der Lage ist seine Umwelt und sich selbst richtig wahrzunehmen. Ich habe auch nicht mehr viel Kraft und denke schon über Trennung nach. Doch so blöd es klingt, ich habe Angst wieder allein zu sein und Angst davor das die Trennung doch schmerzlich wird und das bei mir wieder nur die guten Erlebnisse die wir hatten ins Gedächtniss kommen und mich quälen, wie bei den letzten Trennungen auch( bei anderen Partnern). Gibt es noch eine Chance für uns oder soll ich mich wirklich besser trennen. Zumal ich ja auch Kinder will und meine Zeit lagsam davon läuft. Denn ich will nicht erst mit über 30Jahren Mutter werden.
Ich bin froh, liebes Kummerkastenteam, das es sowas wie euch gibt. Und danke euch sehr wenn ihr mir helfen könntet.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann Dir nicht sagen, was der beste Weg ist und was Du willst. Wir können keine Entscheidungen abnehmen. Die bleibt bei Dir. Ob Du die Kraft hast, das mit ihm zusammen durchzustehen, kann ich einfach nicht sagen.

Packt er es denn wirklich an? War er inzwischen beim Arzt? Depressionen sind eine Erkrankung und gehören in ärztliche Hände.

Sage ihm deutlich, was sich verändern müsste, damit eure Beziehung eine Chance hat. Mach ihn darauf aufmerksam, dass er sich gehen lässt und in den Schlapperklamotten einfach nicht erotisch ist. Sag ihm, was Du Dir von ihm wünschst und welches Verhalten Du erwartest. Achte dabei darauf, keine Vorwürfe zu machen, sondern nur von Dir und Deinen Gefühlen zu sprechen. Sage, was Dir fehlt - nicht was er falsch macht. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Alles Gute!
Dana