Problem von Anonym - 17 Jahre

Überforderung - Depressionen

Liebes Kummerkastenteam,

vorne weg will ich mal sagen, dass ihr Eure Sache wirklich gut macht.

Ich wusste jetzt nicht, welcher Kategorie ich mein "Problem" zuordnen soll, denn eigentlich ist das ein Problem, was mehrere Kategorien betrifft.

Im Grunde genommen weiss ich einfach nicht mehr weiter.

Meine Eltern sind beide schon seit Jahren krank. Sie haben beide Herzprobleme und mein Vater hatte schon mehrere Herzinfarkte. Letztens war mein Vater auch (mal) wieder im Krankenhaus, Gott sei Dank frühzeitig, denn sonst hätte er nicht überlebt...da er nur knapp einem weiteren Infarkt vorbeugen konnte.
Meine Mutter ist nun auch nicht besser dran, sie hat nicht nur Herzprobleme sondern auch Probleme mit der Leber und starken Eisenmangel, was alles genau weiss ich nicht wirklich, denn mit mir richtig darüber reden will sie nicht.

Jedoch weiss ich eben, dass Beide, wenn sie nicht frühzeitig reagieren und zum Arzt gehen von heut auf morgen tot sein können.

Gleichzeitig müssen meine Eltern zu den ganzen Medikamenten auch Antidepressiva einnehmen und meine Mutter sehe ich auch des öfteren ziemlich labil..

Die ganze Situation ist für mich nicht wirklich einfach und so wirklich drauf klar kommen, tu ich auch nicht.

Schulisch gesehen sieht es bei mir momentan auch nicht gerade rosig aus und denke, dass ich die 12 wiederholen muss bzw. sollte..

Normalerweise rede ich nicht wirklich ausführlich über das was ich denke und wie ich fühle und meine Freunde und mein Bekanntenkreis kennen mich auch nur als fröhliches Mädchen, sie wissen zwar dass meine Eltern nicht gerade gesund sind und dass ich in der Schule auch nicht unbedingt gut bin momentan und dass ich mit dem Gedanken spiele die 12 zu wiederholen. Aber wie es mir wirklich geht, weiss eigentlich keiner und dass sies tun will ich eigentlich auch gar nicht.

Meine Gefühle, also ich sag mal "seelische Schmerzen", wenn sie anfangen irgendwann überzukochen, sodass ich es nicht mehr aushalte, also es wirklich nicht mehr anders ging, hab ichs eben mit physischen Schmerzen ausgeglichen..also ich hab mich geritzt. Jetzt nicht so, dass ich übermäßig stark blute und richtig tiefe Narben habe, sondern so, dass eben mein Seelenleben beruihgt wird..also ich weiss nicht wie ich es erklären soll..ist halt so..
Nur hab ich jetzt wieder einen Freund und würde es eben bemerken, wenn ich irgendwelche frischen Wunden an der Hüfte habe..
Das daraus Resultierende ist, dass ich inzwischen wirklich jeden Moment, ganz "ohne Grund" losweinen könnte und das wirklich stundenlang...

Und wie ganz am Anfang gesagt: Ich weiss nicht weiter und zu nem Psychologen oder Therapeuten will ich eben auch nicht gehen.. ich würd lieber selber und alleine versuchen da wieder rauszukommen.

Grüße XXX

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann Dir keinen anderen Weg da heraus aufzeigen als die Therapie, weil ich keinen anderen kenne. Glaubst Du von Dir, Du kannst Dich innerlich allein so drehen und wandeln, dass Du über negative Gefühle sprechen kannst, anstatt sie über die Wunden zu kanalisieren? Wenn ja, warum hast Du es dann nicht schon längst getan? Wenn es so leicht wäre, aus so einer Situation allein herauszukommen, dann würden es so viele einfach tun. Verstehst Du, wie ich es meine?

Du möchtest keine Therapie - möchtest aber auch nicht, dass die Situation bleibt, wie sie ist. Welches nicht-möchten wiegt mehr?

Schau doch auch mal hier:

http://www.rotelinien.de
http://www.selbstverletzung.com

Dazu kommt, dass Depressionen eine Erkrankung sind und die demnach in ärztliche Hände gehören.

Alles Gute und ein schönes 2008!
Dana