Problem von Anonym (m) - 16 Jahre

Sinn des Lebens

Hallo erst mals, ich weiss nicht mehr weiter, ich habe oft das verlangen, den wunsch das leben abzugeben. ich fühle mich auf deutsch gesagt von der welt verarscht. ich habe immer gelernt, war immer fleissig, war nie gewalttätig habe nie gekifft oder sonst was und wurde trotzdem schickaniert und habe mässige noten erhalten, nun habe ich nicht mal eine sichere zukunft, bin von der schule geflogen.

in der familie werde ich auch nur als geldverschwendung angesehen und habe weder eine schule noch eine familie wo ich mich wohl fühlen würde. habe mir auch schon eine dosis schlaftabletten genommen doch die waren wohl zu harmlos oder die liebe zu einem ganz bestimmten mädchen hat mich unbewusst abgehalten. aber ich bin viel zu schüchtern um ihr meine liebe zu gestehen, ich habe ihr einen brief mit meinen gefühlen geschrieben doch habe ich angst dass wenn ein nein erfolgt ich nicht mehr weiss was mich auf dieser welt hält.

Anwort von Sabine

Hallo!

Wieso bist Du von der Schule geflogen, wenn Du ? wie Du beschrieben hast ? im Grunde immer vorbildlich für alle gehandelt hast? Klingt für mich ein wenig danach, als hättest Du nur die Hälfte von allem erzählt.

Sicherlich hat das Leben einen Sinn und zwar den, den Du Dir setzt. Warum willst Du Dein Leben von einer Antwort eines Mädchens abhängig machen? Du bist 16 Jahre jung und Dir laufen noch so viele Mädels über den Weg, dass viele Ja`s und viele Nein`s dabei sein werden.

Ehepaare oder Pärchen, die heute zusammen sind, die haben nicht gleich immer den Jackpot geknackt in Sachen Beziehung. Viele haben erst vieles Trauriges durchlaufen müssen. Einige hatten sicherlich von Beginn an Glück, aber nur selten (leider) heiraten viele gleich die erste große Liebe.

Du weißt, dass Du in der Pubertät bist und Du gerade die Liebe kennenlernst bzw. entdeckst. Dazu gehören Höhen und Tiefen. Es ist ein Lernprozess, der manchmal echt fies sein kann. Im Kinder- oder Babyalter fallen einem diese Dinge nicht so schwer, aber jetzt, wo Du schon ein wenig Lebenserfahrung hast, da schmerzt es auf eine Art, die Du vorher nie erlebt hast.

Alles ist wieder in den Griff zu bekommen. Was die Schule angeht, versuche einen Weg zu finden um einen Abschluss zu machen. Sprich mit der Schule, welche Auflagen Du erfüllen musst, damit Du wieder unterrichtet werden kannst.

Was Deinen Ruf in Deiner Familie angeht, sprich mit Deinen Eltern, was Du machen kannst, dass Du diesen Ruf nicht mehr hast. Viel mehr kann ich dazu leider nicht sagen, da Du nur geschrieben hast, dass Du als verschwenderisch bezeichnet wirst. Diese Aussagen muss einen Grund haben und diesen solltest Du mit Deinen Eltern klären.

Es gibt für alles eine Lösung, wenn man wirklich will. Das Leben einfach aufzugeben und zu sagen ?..ich schlucke Tabletten..? ist keine Lösung, sondern feige und ich kann mir nicht denken, dass Du feige bist. Zumal der gewählte Freitod durch Tabletten auch noch ein sehr fieser Tod ist. Viele denken, dass sie dann einfach einschlafen und gut ist. Dabei stimmt es gar nicht. Man schläft zwar ein, aber man wacht kurz vorher noch einmal wieder auf und bekommt mit, wie die Atemmuskulatur aussetzt und man Atemnot hat.

Nein, ich kann nicht glauben, dass Du ein Mensch bist, der einfach aufgeben will und der sein Leben nur von einer Antwort eines Mädchens abhängig macht. Du willst leben, sonst hättest Du uns Deine Sorgen nicht anvertraut.

Es ist auch gut, dass Du dem Mädchen mitgeteilt hast, dass Du sie magst oder sogar liebst. Dies ist der richtige Weg um herauszufinden, wie es weitergeht. Falls sie nein sagen sollte, kannst Du für Dich mit diesem Thema abschließen. Du wirst einen neuen Weg finden und vor allem wieder an Dich denken, damit Dich auch die anderen erkennen können. Den Kopf darf man bei solchen Dingen allerhöchstens 24 Stunden in den Sand stecken und dann sollte man wieder an sich denken.

Was ist aber, wenn sie ja sagt. Ihr hättet eine Chance euch kennenzulernen und sie möchte Dich dann kennenlernen wie Du bist und nicht wie Du es ihr vorspielst. Wenn Du Dich akzeptieren kannst, dann können es die anderen auch. Beispiel: Du gehst durch die Stadt und es kommen Dir zwei Menschen entgegen. Mensch A macht ein freundliches Gesicht und Mensch B zieht eine fiese Grimasse, weil ihn wahrscheinlich eben jemand geärgert hat. Du willst wissen, wie spät es ist. Wen fragst Du? Na?

Der Mensch geht instinktiv auf den Menschen mit dem freundlichen Gesicht zu und fragt nach der Uhrzeit, weil ihm Mensch B Angst macht.

Ich erzähle Dir dieses Beispiel, damit Du erkennst, dass es wichtig ist, dass man mit sich selber lernt zufrieden zu sein und nicht nur nach dem sucht, was man nicht hat. Das schafft nämlich Unzufriedenheit. Lerne Dich zu lieben, damit die anderen Dich auch lieben können und erkennen können. Sei nicht die Sorte von Mensch B vor denen man Angst hat und einen Bogen macht.

Denk mal darüber nach.

LG, Sabine