Problem von Patrick - 26 Jahre

Wenn man sich nichts mehr zu sagen hat....

Hallo an euch,

ich bin 26 Jahre und bin nun erst seit gut 4 Monaten mit meiner Freundin 24 zusammen.
Sie hatte ihr Praktikum in Hamburg und war nur für 3 Monate hier wo ich auch lebe. Als wir uns kennengelernt haben war sie noch 2 Monate in Hamburg bevor sie wieder nach Marburg musste wo sie lebt und studiert. Das ist nicht das Problem die Entfernung. Ich selbst bin auch sehr eingespannt durch Job und Abendstudium. Selbst wenn sie auch in HH wohnen würde, hätten wir uns auch nur höchsten am Wochenende oder einmal die Woche sehen können. Von daher macht es keinen großen Unterschied ob sie nun in Marburg ist oder in HH wäre. Das eigentliche Problem folgt jetzt.

Als wir uns kennengelernt haben, hatten wir viel unternommen, geredet Spass zusammen gehabt öfter telefoniert obwohl ich nicht so der telefonfreund bin und uns gleich sympathisch gefunden und bald hat es heftig geknistert und dann kam eins zum anderen.
Sie war vor mir etwa 4 Jahre ohne feste Beziehung. Ich etwa 3 Jahre. Für uns war es also wieder etwas neues seit einer langen Zeit.
Wir sind dann schließlich zusammengekommen und haben die Zeit die sie noch in Hamburg war genutzt um uns besser kennenzulernen.
Anfang Nov musste sie wieder zurück und wir haben uns dann min jedes We sehen können oder manchmal auch nur alle 2 Wochen.
Wenn sie bei mir ist, ist sie immer ganz anders, als wenn ich zur ihr komme. Sie wohnt noch bei ihrer Mutter und die Wände sind dünn :o)
Sie sagt das sie sich zuhause sich nicht so fallen lassen kann wie wenn sie bei mir in HH ist. Das hat sich aber irgendwann gegeben und wir haben da ein gleichgewicht gefunden womit wir beide leben können.

So nun endlich auf was es mir ankommt. Ich schweife schon wieder aus.
Also meine Freundin studiert wie gesagt, und hat im Sommer ihre Dimplomarbeit und im Januar noch wichtige Klausuren zu schreiben. Sie hat schon ein paar Rückschläge erlebt mit misslungenen Klausuren. Sie weiss das es es nun auf diese Klausuren ankommt die sich schreiben wird und steht dadurch natürlich unter Druck.

Nun war sie Silvester und über das WE bei mir. Da kam es zu einigen Missverständnissen. Sie dachte ich wollte mit meinen Freunden feiern und ist mir zu liebe nach HH gekommen. Ihr war Silvester egal und hätte auch in MArburg bleiben können. Nun hat sich ergeben das meine Freunde andere Pläne hatten und ich dann auch irgendwie kein Bock zu feiern. Nun ja...wir haben nach einem Restaurant gesucht aber natürlich nichts mehr gefunden. Wir haben uns auf dem Weg nach Hause gemacht, die Laune war im Keller und wollten schon Pizza bestellen und uns Silvester am TV ansehen. Dann hab ich doch noch ein Tisch organisieren können. Haben dann doch noch gut gegessen.

Aber da saßen wir und haben kaum Themen gehabt über die wir sprechen konnten. Wir haben uns eher angeschwiegen.

Später sind wir dann zum Hafen gefahren um uns das Feuerwerk tanszusehen. Ich hab ihr gleich angesehen das sie darauf überhaupt keine Lust hatte und wieder nur mir zu liebe mit gekommen ist. Dann hatte sie unglücklicherweise eine Rakete am Knie getroffen und wir sind dann völlig angepisst und sie unter Tränen vor Schmerz abgehauen. Wir haben dann im Auto aufs neue Jahr angestoßen und dann nach Hause gefahren.
Immer sagte sie das sie mir mein Silvester versaut hätte und ich doch lieber mit meinen Freunden feiern sollte.

Naja gut, am nächsten Tag sind wir zum Zoo und haben uns die Tropenwelt angesehen. War ein netter Tag nur war war er von den Geschehennissen vom Vortag überschattet. Also war auch die Laune gedrückt.
Im Zoo haben wir dann auch ne kleinigkeit getrunken und saßen uns wieder gegenüber und haben kaum geredet und sie hat es bemerkt und das dann angesprochen und meinte ich sollte etwas erzählen. Ich sagte das mir nichts einfallen würde und sie stellte fragte ob wir uns wirklich nichts mehr zu erzählen hätte und fragte mich was wir eigentlich gemeinsam hätten. Viel fiel mir nicht ein und ihr auch nicht. Das hat mich sehr schockiert und traurig gemacht. Wo ich meine Freundin doch so liebe. Ich habe Angst das dies nicht der Anfang vom Ende ist.

Das ganze Wochenende gab es keine Zärtlichkeiten. Höchstens im Arm gelegen und gute Nachtkuss. Mehr nicht.
Am Dienstag hab ich sie zum Bahnhof gebracht und in der U Bahn wieder schweigen. Und dann am Zug wollte ich sie noch mal in den Arm nehmen und hab ihr 2 oder 3 Küsse gegeben, aber sie hat sich geziert.

Ich hab ihr dann eine SMS geschrieben in der ich meinte das ich mich wohl noch anständig von ihr verabschieden kann und wenn ihr das schon zu lästig sei sollte sich sich überlegen ob das wirklich noch Sinn für sie macht mit mir.

Darauf antwortete sie das sie das eben nicht so am zug leiden kann wenn man sich sich verabschiedet....

Aber was mich wirklich erschreckt hat war eben die Tatsache das wir uns jetzt kaum was zu erzählen haben uns anschweigen und wirklich kaum gemeinsamkeiten haben. Wir beide sind aber Menschen die eher zuhören als selber viel reden.

Ich hoffe doch das diese Stimmung durch ihr Klausurendruck kommt und sich das legt wenn diese geschrieben sind und wieder alles normal wird.

Oder wie empfindet ihr die Situation als Aussenstehende?
Vielleicht kann mir einer einen guten Rat geben was ich nun tun soll.

Danke für die Geduld und fürs Lesen.


Patrick

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Patrick!

An ihrem Klausurendruck allein kann es nicht liegen - schließlich ging es Dir ja genauso. Dir fiel ebenso nichts ein, was Du sagen und erzählen könntest. Persönlich würde ich das nach dieser Mail einfach am missglückten Silvester festmachen. Es fällt irgendwie unter 'blöd gelaufen', oder? Und wenn dann die Laune sinkt, dann möchte man manchmal einfach ein Loch zu Hineinkriechen und keine geistreichen Gespräche mit dem Partner. So jedenfalls geht es mir.

Keine Gemeinsamkeiten? Dann greift eben "Unterschiede ziehen sich an" - Selbst denke ich, gerade wenn man unterschiedlich ist, hat man viel zu erzählen; immerhin gibt es dann jede Menge Neues für den anderen zu berichten.

Ich würde mir die Situation nicht gar so sehr zu Herzen nehmen und schauen, wie es weitergeht. Immerhin war es vorher auch ganz anders.

Alles Gute!
Dana