Problem von Anonym - 17 Jahre

Wie soll es weiter gehen?

Ich kenne ihn mittlerweile seit fast 4 Jahren. Wir verstanden uns immer sehr gut und waren auch gute Freunde. Wir hatten mal mehr und mal weniger miteinander zu tun. Am 22.10.2008 hatte er mir gestanden, dass er sich in mich verliebt hat, und ich war überglücklich. Zum Wochenende hin haben wir uns dann einige Male getroffen und es war sehr schön seine Nähe zu spüren und sich mit jemanden zu unterhalten der einen auch versteht. Ich war halt ziemlich verliebt. Am 26.10. sind wir dann zusammen gekommen. Es war total süß voh ihm, als er mich fragte, ob es von meiner Seite aus auch ernst gemeint ist. Einen Tag darauf stellte er mich seinen Eltern vor. Sie sind total nett und mögen mich auch. Es war alles perfekt. Eine Woche später haben wir miteinander geschlafen, was ich in diesem Moment auch wollte! Doch als ich dann zu Hause war, fragte ich mich, ob es nicht zu früh dafür war, schließlich war es mein 1. mal! Ich erzählte meinem Freund dann, dass es für mich zu früh war. Er verstand mich zuerst nicht aber wollte dann nochmal von vorne anfangen. Das wollte ich aber nicht und beendete die Beziehung. Er wollte mich danach die ganze Zeit zurück haben, doch ich war so dumm und ignorierte ihn. Das kann ich jetzt überhaupt nicht mehr verstehen. Ca. eine Woche vor Weihnachten erfuhr ich, dass er angeblich eine neue Freundin hat. Eine 21-jährige. (Er ist 17) Komischer Weise kennt sie keiner. Ich dachte mir dann Okay, vielleicht will er mich eifersüchtig machen, was ihm dann auch gelang. Mir wurde dadurch klar, dass ich ihn über alles liebe! Ich hatte auch mehrmals mit ihm darüber geredet, doch er blockte komplett ab.
Jetzt das schlimmste: In der Nacht vom 28.12. - 29.12. ist er mit einem Bekannten mit dem Auto mitgefahren. Sie hatten einen Unfall. Das Auto überschlug sich 3 mal! Er wurde dann direkt in die Unfallklinik gebracht, mit 4-fachen Beckenbruch, Schädelfraktur, Finger verloren, Einige andere Knochenbrüche, Lunge gequetscht usw... Er wird jetzt noch einige Wochen auf der Intensiv-Station liegen und muss noch einige Operationen über sich ergehen lassen. Da er auf der Intensiv-Station liegt, darf ihn nur seine Familie besuchen. Aber die Eltern haben denk ich mal genug weg zustecken. Deshalb möchte ich nicht einfach bei ihnen aufkreuzen und nach meinen ex-freund fragen. Es ist so schwer für mich, ich weiss nicht mehr weiter!!! :'( Ich wäre so gerne für ihn da, allerdings war das letzte, was er zu mir sagte "Lass mich in Ruhe" Aber ich möchte ihn unterstützen. Er soll wieder auf die Beine kommen. Ich liebe und brauche ihn! Allerdings ist es auch noch fraglich ob er körperlich und geistig wieder so fit sein wird wie vor dem Unfall. Das macht mich echt kaputt. Jetzt sitze ich jeden Tag zu Hause und heule mir die Augen aus dem Kopf! Hätte ich ihn mal nicht so von mir abgewiesen! Ich bereue es total! Ich wünsche mir nur, dass er wieder gesund wird. Und, dass ich mich mit ihm aussprechen kann. Wenn er eine andere liebt muss ich das akzeptieren, auf einer Art bin ich es auch selbst Schuld!
Aber wie geht es jetzt mit mir weiter? Ich muss mich total auf die Schule konzentrieren, meine Freunde habe ich auch schon vernachlässigt, meine Gedanken sind nur bei ihm! Ich würde sogar behaupten, dass mich das alles innerlich total auffrisst und fertig macht! Ich komme mit diesem Problem einfach nicht klar!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann absolut verstehen, dass Dich diese Situation so einnimmt. Und auch den Gedanken, seine Eltern nicht zusätzlich belasten zu wollen, kann ich ein Stück nachvollziehen. Aber wäre es wirklich eine Belastung? Sie haben Sorgen und Kummer - aber sicher auch Verständnis, wenn sich die Freunde ihres Sohnes ebenso sorgen und wissen möchten, wie es ihm geht. Und mehr noch; ich denke sogar, dieses Wissen würde ihnen gut tun.

Frage doch einfach mal vorsichtig an, ob sie die Zeit und die Kraft haben, mit Dir zu sprechen und Dir zu sagen, wie es ihm geht. So gibst Du ihnen die Chance, "Nein" zu sagen, sollte ich mit meiner Vermutung doch falsch liegen. Und Dir gibst Du die Chance, in einen Teil der sich immer kreisenden Gedanken und Fragen, Ruhe zu bekommen.

Ich denke, dass Du damit schon einen Teil Diener Konzentration auf andere Dinge zurückbekommst. Wenn ich großen Sorgen und Kummer habe, gebe ich meinem Tag Schubladen: Meine Pflichten erfülle ich mit voller Konzentration und nehme mir dann auch bewusst Zeit, für meine Traurigkeit. Das mag komisch klingen, aber bei funtioniert es.

Du könntest auch diese Zeit für die Traurigkeit nutzen, um ihm z.B. eine Art Tagebuch zu schreiben. Was passiert alles, während er im Krankenhaus ist? Wie geht es Dir und anderen Freunden? Das wäre doch auch ein tolles Geschenk für den Tag, an dem er fest zurück im Leben ist, oder? Aber hab acht, dass dieses Geschenkt dann nicht alle Deine Kraft und Zeit einimmt.

Alles Gute!
Dana